FFP2-Masken & Corona-Tests: BNetzA kappt Fax-Spammer
Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt die Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch.
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Vielleicht wundern Sie sich schon länger über unverlangte Faxwerbung für FFP2-Masken und Corona-Schnelltests, die aus Ihrem Faxgerät oder dem Fax-to-Mail-Konverter in ihrem E-Mail-Postfach ankommen. Gegen diese unerwünschte Faxwerbung ist jetzt die Bundesnetzagentur vorgegangen. Es wurden Rufnummern abgeschaltet und Abmahnungen ausgesprochen.
"Faxwerbung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung ist unzulässig. Daran ändert auch die allgemeine pandemische Lage nichts", erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur sein Vorgehen. "Wer sich rechtswidrig Wettbewerbsvorteile verschafft, muss mit Konsequenzen rechnen."
Deutlicher Beschwerdeanstieg
Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt die Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch.
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Seit Mitte Dezember 2020 gingen bei der Bundesnetzagentur über 4.000 Beschwerden zu unverlangt zugesendeten Werbefaxen ein, in denen für FFP2 Masken oder Corona-Schnelltests geworben wurde. Die Werbefaxe wurden in Einzelfällen regelrecht massenhaft versandt. Besonders negativ fielen die Namen „Amedical“, „Caremedical“, „easymed+“ und „Medical One“ auf. Durch die Werbefaxe sollen die Empfänger zu einem Vertragsschluss animiert werden. Regelmäßig sollte unmittelbar durch Rücksendung eines übermittelten Formulars per Fax eine Bestellung erfolgen, wie es im Geschäftsleben durchaus üblich ist.
Was von solchen Firmen (un)bewusst missachtet wird: Faxwerbung darf nach den Vorgaben des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nur nach vorheriger ausdrücklicher Einwilligung zulässig. Den Nachweis entsprechender Einwilligungen sind die Werbenden schuldig geblieben.
Netzagentur zieht den Stecker
Die Bundesnetzagentur ordnete die Abschaltung mehrerer in diesen Faxen als Kontakt angegebenen Rufnummern an. Betroffen davon sind folgende Unternehmen:
- easymed+ (Freund Handelsgesellschaft mbH)
- MedicalOne (M.E. Handel & Consulting e.K.)
- Caremedical (TV Office Management GmbH)
Vorfälle bei der Bundesnetzagentur melden
Die Bundesnetzagentur gibt einen Überblick über Rufnummern, deren Abschaltung sie verfügt hat. Von Fax-Spam Betroffene können sich via Internet bei der Bundesnetzagentur melden. Im Jahr 2020 gingen 26.268 Beschwerden im Bereich Fax-Spam ein.
Fax als E-Mail empfangen
Die Anzahl der echten Faxgeräte (mit Papier) geht weiter zurück. Es gibt aber zahlreiche Anbieter, die eine Rufnummer bereit stellen, bei der ankommende Faxe in eine PDF-Datei umgewandelt und per E-Mail zugestellt werden, beispielsweise bei T-Online, GMX oder web.de. Die dafür verwendeten Fax-Rufnummern liegen oft im Vorwahlbereich 032, der von einigen Telefongesellschaften zu gesonderten Tarifen abgerechnet wird. In den aktuellen Magenta-Zuhause-Tarifen der Telekom ist 032 in der Festnetz-Flatrate hingegen enthalten.
Im Jahre 2020 sind 76 Milliarden Gigabyte durch die Netze gerauscht.