WLAN: BNetzA gibt 6-GHz-Frequenzen frei
In Deutschland und Europa wurden neue zusätzliche Frequenzen für WLAN freigegeben, sie dürfen aber nur indoor genutzt werden.
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Heute hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Allgemeinzuteilung (früher "Allgemeine Genehmigung") für WLAN-Nutzungen im 6-GHz-Bereich veröffentlicht. „Wir verdoppeln das verfügbare Spektrum für WLAN nahezu. Hiermit wird die weitere Digitalisierung vorangetrieben und weitere Innovationen werden ermöglicht“, freut sich Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Das zusätzliche Spektrum von 480 MHz soll mehr Kapazität für WLAN-Anwendungen von Endverbrauchern und in der Wirtschaft insbesondere in dicht besiedelten Gebieten bieten. Bekanntlich sind die bestehenden WLAN-Frequenzbereiche (insbesondere bei 2,4 GHz) mitunter stark ausgelastet. Darüber hinaus soll die Nutzung "innovativer Technologien wie Wi-Fi 6E" mit breiteren Kanälen ermöglicht werden.
Von den zusätzlichen WLAN-Frequenzen zwischen 5,945 GHz - 6,425 GHz sollen Privatpersonen, Betriebe und andere Einrichtungen durch höheren Datendurchsatz und stabileren Verbindungen für hochbitratige Anwendungen wie Videotelefonie, Gaming oder Streaming profitieren. Im Einklang mit den anderen europäischen Ländern werden die Frequenzen für ganz Europa bereitstehen, was auch eine Nutzung im EU-Ausland ermöglicht.
Im Amtsblatt veröffentlicht
In Deutschland und Europa wurden neue zusätzliche Frequenzen für WLAN freigegeben, sie dürfen aber nur indoor genutzt werden.
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Wer alles genau nachlesen möchte: die Bundesnetzagentur hat die Allgemeinzuteilung auf Ihrer Webseite und im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht. Darin ist unter anderem festgelegt, dass nur ein "beschränkter Innenraumeinsatz, auch in Zügen mit metallbeschichteten Fenstern oder ähnliche Strukturen aus Werkstoffen mit vergleichbaren Dämpfungseigenschaften und Luftfahrzeugen möglich ist." Im Außenbereich dürfen die neuen Frequenzen nicht genutzt werden, auch nicht in Straßenfahrzeugen.
Ist jetzt alles besser?
Wunder sollten vom neuen Frequenzbereich nicht erwartet werden. Eine gute Funksignalversorgung bleibt nach wie vor essentiell. Das bedeutet, dass 6 GHz in einem überschaubaren Raum (Zimmer einer Wohnung oder ein Büro) sicherlich etwas bringen wird. Andernfalls sind Repeater-Systeme erforderlich, die das Signal in größeren Räumen oder Gebäuden verteilen. Dazu kommt, dass die Mehrheit der bereits im Handel befindlichen Router oder Endgeräte (Laptops, Smartphones etc.) diesen als "WiFi 6E" bezeichneten Standard noch gar nicht beherrschen. Und es ist zu beachten, dass mit "WiFi-6" etwas anderes gemeint ist, nämlich ein stabileres und schnelleres Funkprotokoll auf den bereits früher zugelassenen Frequenzen.
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