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Test: WLAN-Radios wieder mit Favori­ten und eigenen Streams

Zahl­reiche WLAN-Radios wurden jetzt dadurch aufge­wertet, dass im Mai wegge­fallene Funk­tionen wieder verfügbar sind. Dabei wurden Stabi­lität und Funk­tions­umfang gegen­über der früheren Lösung verbes­sert.
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Anfang Mai wurden zahl­reiche WLAN-Radios über Nacht auf eine neue Sender­daten­bank umge­stellt. Seitdem mussten die Besitzer der Empfangs­geräte von Herstel­lern wie Sangean und Silver­crest, TechniSat und Hama ohne die Möglich­keit auskommen, eigene Streams zu nutzen. Auch die Online-Verwal­tung für Favo­riten war nicht mehr verfügbar.

Jetzt ist das neue Online-Portal verfügbar, das es wieder ermög­licht, die WLAN-Radios mit einem persön­lichen Account zu verknüpfen und Favo­riten gerä­teüber­grei­fend zu synchro­nisieren. Das Angebot wurde von Fron­tier Silicon, der Firma, die die Chip­sätze für die WLAN-Radios liefert, in Zusam­menar­beit mit dem Daten­bank-Anbieter Airable reali­siert.

Test mit Empfän­gern verschie­dener Hersteller

Wichtige Features für WLAN-Radios wieder verfügbar Wichtige Features für WLAN-Radios wieder verfügbar
Foto: teltarif.de
Wir haben den neuen Dienst mit verschie­denen WLAN-Radios von Sangean und Hama auspro­biert. Von der Verfüg­barkeit des neuen Ange­bots erfahren die Besitzer der Inter­netradio-Empfänger, wenn sie das Menü für den Webradio-Empfang aufrufen. Hier sind jetzt die neuen Punkte "Meine Favo­riten" und "Meine gespei­cherten Sender" zu sehen.

Wird eines dieser Unter­menüs zum ersten Mal ange­klickt, so ist ein Hinweis zu sehen, dem zufolge das Radio zunächst regis­triert werden muss. Hierfür wird die gekürzte Adresse des Portals (http://nuvola.link/sr) ange­geben. Zudem wird ein Code ange­zeigt, der zehn Minuten lang gültig sein soll.

Regis­trie­rung vor der ersten Nutzung

Code zum Hinzufügen des Radios zum Account Code zum Hinzufügen des Radios zum Account
Foto: teltarif.de
Im Online-Portal muss sich der Nutzer zunächst regis­trieren. Dazu stehen Face­book Login und Google Login zur Verfü­gung. Alter­nativ ist auch eine Regis­trie­rung mit einer E-Mail-Adresse möglich. Ist die Start­seite beim Zugriff aus Deutsch­land deutsch­spra­chig, so wird das Portal selbst derzeit nur in engli­scher Sprache ange­boten. Das soll sich demnächst ändern, wie der Anbieter verspricht.

Das Menü ist sehr aufge­räumt. Gleich auf der ersten Seite gibt es eine Liste der mit dem eigenen Account verknüpften Empfänger und die Möglich­keit, neue WLAN-Radios hinzu­zufügen. Im Unter­menü muss der am Radio ange­zeigte Code einge­geben werden. Zudem kann man dem Receiver einen indi­vidu­ellen Namen geben.

Radios lassen sich aus dem Account auch wieder entfernen

Was das frühere Portal nicht bot: Es ist nun auch möglich, die Verknüp­fung des Radios mit dem Account wieder aufzu­heben - etwa wenn das Gerät verkauft werden soll. Zudem kann der Nutzer die Synchro­nisa­tion der Favo­riten für einzelne Radios abschalten. Stan­dard­mäßig ist der Daten­abgleich akti­viert. Wer diesen nicht benö­tigt, muss unter "share favou­rites" demnach von "yes" auf "no" umschalten.

Im zweiten Menü lassen sich die Favo­riten orga­nisieren und beispiels­weise der Über­sicht­lich­keit wegen auf Unter­ordner verteilen. Das funk­tioniert für Programme aus der Sender­daten­bank von Airable genauso wie für Podcasts oder selbst hinzu­gefügte Streams. Unter "Personal Stream" lassen sich Streams zum eigenen Account hinzu­fügen, die in der offi­ziellen Sender­daten­bank nicht vorhanden sind.

Mehr als 45 000 Programme in der Sender­daten­bank

Die neuen Menüpunkte am Empfänger Die neuen Menüpunkte am Empfänger
Foto: teltarif.de
Im Menü "Stations" lassen sich die aktuell rund 45 000 Radio­programme, die derzeit in der Daten­bank vorhanden sind, durch­suchen und zum eigenen Account hinzu­fügen. Ist ein Programm aus urhe­berrecht­lichen Gründen nur in bestimmten Ländern verfügbar, so wird das an dieser Stelle eben­falls ange­zeigt. Ein Hinweis findet sich auch zur Zuver­lässig­keit des Streams.

Die Favo­riten werden stan­dard­mäßig alpha­betisch geordnet. Die Reihen­folge kann auf Wunsch aber auch perso­nali­siert werden. Zudem ist es möglich, die favo­risierten Radio­stationen in Ordnern abzu­legen, sodass man als Hörer auch bei einer größeren Anzahl favo­risierter Programme die Über­sicht behalten kann. Auch die Reihen­folge der Ordner kann perso­nali­siert werden.

So können die Nutzer nach Programmen suchen

Anmeldung zum neuen Online-Portal Anmeldung zum neuen Online-Portal
Foto: teltarif.de
Nach Radio­programmen können die Nutzer über die Eingabe des Sender­namens als Such­begriff suchen. Alter­nativ kann der Hörer auch gezielt nach Programmen aus bestimmten Ländern, Programm­formaten oder Sende­spra­chen suchen. Eine als Favorit fest­gelegte Station muss dann noch zur Synchro­nisa­tion ausge­wählt werden. Wenige Sekunden später sollte sie im Favo­riten­menü der mit dem Account verbun­denen Radios zu finden sein.

Ist die gewünschte Radio­station oder der Podcast noch nicht in der Daten­bank vertreten, so kann das Angebot zur Aufnahme vorge­schlagen werden. Ein Link hierzu wird direkt ange­zeigt und nach unseren Erfah­rungen klappt die Aufnahme neuer Radio­stationen bei Airable stets inner­halb von maximal 24 Stunden - selbst am Wochen­ende.

"Kampf" gegen Kartei­leichen

Vermut­lich auto­mati­siert über­wacht der Daten­bank-Betreiber auch die Verfüg­barkeit der in der Sender­liste aufge­führten Programme. Hat eine Station ihren Sende­betrieb einge­stellt, so verschwindet sie wieder aus der Daten­bank. Das ist positiv, weil es der Nutzer so kaum mit Kartei­leichen zu tun bekommt, die ohnehin nicht verfügbar sind, aber auch negativ, weil dadurch auch Programme aus der Daten­bank genommen werden, die gene­rell nicht täglich auf Sendung sind.

Wir haben das neue Online-Portal für WLAN-Radios schon während der geschlos­senen Beta-Phase in den vergan­genen Wochen getestet. Dabei wurden noch aufge­tretene Fehler schnell behoben. Sukzes­sive wurde die Stabi­lität verbes­sert, sodass das Angebot nun für die Allge­mein­heit frei­geschaltet werden konnte.

FAQs in engli­scher Sprache

Blick auf die neue Online-Favoritenverwaltung Blick auf die neue Online-Favoritenverwaltung
Foto: teltarif.de
Für den Fall, dass einige Funk­tionen einem Nutzer noch nicht ganz vertraut sind, bieten Fron­tier Silicon und Airable auch FAQs in engli­scher Sprache an. Das Portal ist aber eigent­lich selbst­erklä­rend und man sollte sich nach kurzer Einge­wöhnungs­zeit zurecht­finden. Der Dienst lief in den vergan­genen Tagen zu 100 Prozent stabil, was eine deut­liche Verbes­serung gegen­über dem früheren, in Zusam­menar­beit mit vTuner reali­sierten Angebot darstellt. Das Portal kann auch im Zusam­menspiel mit der UNDOK-App für Android und iOS genutzt werden, über die sich die WLAN-Radios auch vom Smart­phone bzw. Tablet aus steuern lassen. Über die App kann der Code zur Regis­trie­rung eines neuen Radios genauso wie über das Gerä­tedis­play ange­fordert werden. Auch die über das Portal ange­legten Favo­riten sind von Handy oder Tablet aus zugäng­lich.

Daten­bank-Wechsel war über­fällig und richtig

Die neuen Menüs sind auch in der UNDOK-App zu finden Die neuen Menüs sind auch in der UNDOK-App zu finden
Foto: teltarif.de
Auch wenn die Nutzer zahl­reicher WLAN-Radios für einige Wochen auf verschie­dene Funk­tionen verzichten mussten: Der Wechsel des Daten­bank-Betrei­bers war nicht nur richtig, sondern längst über­fällig. Bei vTuner häuften sich die Ausfälle immer mehr. Oft waren die Webradio-Programme stun­denlang nicht verfügbar.

Auch die Daten­bank-Pflege ließ bei vTuner zu wünschen übrig. Es dauerte oft sehr lange, bis neue Programme aufge­nommen wurden. Umge­kehrt gab es unzäh­lige Kartei­leichen von Programmen, die ihren Sende­betrieb längst einge­stellt hatten - Probleme, die es bei Airable bislang nicht gibt. Schön wäre es nun noch, wenn sich die Favo­riten­verwal­tung für die WLAN-Radios auch in der Receiver-App über­nehmen ließe, die auf der glei­chen Daten­bank basiert.

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