Themenspezial: Verbraucher & Service Abzocke

Yourfone24.de: Sichere Bezahlarten sind nicht möglich

Auf ".de"-Webseiten fühlen sich viele Surfer intuitiv gut aufge­hoben. Eine verschlüs­selte Verbin­dung, gutes Design und Siegel schaffen zusätz­lich Vertrauen. Doch das alles muss gar nichts heißen.
Von dpa /

Drillisch warnt vor Yourfone24 Drillisch warnt vor Yourfone24
Bild: (c) dpa
Der Mobil­funk-Provider Dril­lisch warnt vor dem vermeint­li­chen Handy­shop "your­fone24.de". Im Impressum und an anderen Stellen der Seite werde der Name der Dril­lisch Online GmbH als angeb­liche Seiten­be­trei­berin miss­braucht. Man prüfe recht­liche Schritte gegen den tatsäch­li­chen Betreiber.

Die Seite wirke in weiten Teilen wie eine Kopie der Dril­lisch-Seite www.yourfone.de und sei offen­sicht­lich in betrü­ge­ri­scher Absicht erstellt worden, so Dril­lisch weiter. Man sei aber weder Betreiber der Webseite oder des dazu­ge­hö­rigen Online­shops, noch sei Your­fone24 eine Dril­lisch-Marke. Dril­lisch distan­ziert sich ausdrück­lich von www.yourfone24.de sowie von den Inhalten auf der Seite.

Und das aus gutem Grund: Die Seite weist zahl­lose Merk­male auf, die für einen Fake­shop spre­chen. Es gibt Unge­reimt­heiten bei einer eigent­lich bekannten Webadresse, das Impressum ist gefälscht und es sind nur Vorkasse-Zahl­arten wie etwa eine Über­wei­sung möglich.

Last­schrift "leider" nicht verfügbar

Drillisch warnt vor Yourfone24 Drillisch warnt vor Yourfone24
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Sichere Bezahl­arten wie Last­schrift oder Bezahl­dienste sind angeb­lich aus tech­ni­schen Gründen gerade nicht verfügbar. Wer in einem Fake­shop die Daten seiner Kredit­karte angibt, muss damit rechnen, dass diese an anderer Stelle miss­braucht werden.

Von der Seiten­ge­stal­tung sollten sich Verbrau­cher auch nicht blenden lassen: Die ist nämlich bei vielen Fake­shops durchaus oder zumin­dest annä­hernd profes­sio­nell. Und auch eine verschlüs­selte Verbin­dung (https) sagt nichts darüber aus, ob der Seiten­be­treiber in betrü­ge­ri­scher Absicht handelt oder nicht.

Von Siegeln sollte man sich ebenso wenig täuschen lassen: Die auf besagter Seite ange­zeigten Güte­siegel sind zwar inso­fern echt, als dass sie zu Zerti­fi­katen des Siegel-Anbie­ters führen. Die sind in diesem Fall aber für die Dril­lisch-Seite www.yourfone.de ausge­stellt und auf der Fake­shop-Seite unrecht­mäßig einge­bunden worden.

Nach Über­wei­sung schnells­tens zur Bank

Was tun, wenn man in die Falle getappt ist? Wer schon Geld über­wiesen hat, sollte umge­hend seine Bank auffor­dern, die Zahlung rück­gängig zu machen, rät der Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­band. Wenige Stunden nach einer Online-Bestel­lung sei dies meist noch möglich.

Alle Belege sollten möglichst gesi­chert werden. Dazu gehören Kauf­ver­trag, Bestell­be­stä­ti­gung, E-Mails, ein Screen­shot des Ange­bots und des Impres­sums - falls vorhanden - sowie Bank­ver­bin­dung und verwen­dete E-Mail-Adresse der Täter sowie die Inter­net­adresse des Shops.

Mit diesen Unter­lagen kann man Straf­an­zeige bei jeder Poli­zei­dienst­stelle oder online bei der Inter­net­wache des jewei­ligen Bundes­landes stellen - selbst wenn die Bestel­lung länger zurück­liegt.

Wie Sie einen seriösen Online-Shop erkennen, lesen Sie in einem Ratgeber.

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