Es wird eng

Wegen Überfüllung: Ab März 2011 keine neuen IPv4-Adressen mehr

IPv6-Umstieg löst das Problem
Von Kaj-Sören Mossdorf mit Material von dpa

Die Vergabe von IP-Adressen des IPv4-Standards ist nur noch bis zum  März 2011 garantiert. Es wird eng: IPv4-Adressen nur noch bis März 2011
Bild: teltarif.de
Die Vergabe von IP-Adressen des IPv4-Standards ist nur noch bis zum März 2011 garantiert. Der Eco-Vorstandsvorsitzende Michael Rotert mahnte heute in Köln zur Eile. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft weist damit darauf hin, dass eine Umstellung auf den neuen IPv6-Standard dringend nötig sei.

Die Vergabe von IP-Adressen des IPv4-Standards ist nur noch bis zum  März 2011 garantiert. Es wird eng: IPv4-Adressen nur noch bis März 2011
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Dies trifft vor allem für Anbieter von entsprechender Telekommunikationsinfrastruktur, Internet Service Provider, Großunternehmen sowie Organisationen zu. Diese sollten schnellstens auf den neuen IPv6-Standard umstellen, da es sonst schon bald Probleme mit der Erreichbarkeit von Websites und der jeweiligen Internetverbindung geben, so Rotert weiter.

Das Internet-Protokoll, kurz IP, bildet die Infrastruktur für die Netzkommunikation. Datenpakete und Kommunikationsströme werden über dieses Protokoll an die richtigen Adressen transportiert. Jeder Rechner, der mit dem Netz verbunden ist, bekommt eine individuelle IP-Adresse zugewiesen. Anhand dieser ist er als Ziel eindeutig zu identifizieren.

"Unter IPv4 konnten etwa vier Milliarden IP-Adressen bereitgestellt werden - damit kann man nicht einmal China und Indien vollständig versorgen", sagte der Eco-Vorsitzende. Der neue Standard IPv6 (Internet Protocol Version 6) dagegen, stellt rund 340 Sextillionen IP-Adressen zur Verfügung. Laut Rotert, also genug um jeden Menschen und jedes technische Gerät, das eine Internetverbindung benötigt zu versorgen.

Das neue Protokoll IPv6 existiert dabei bereits seit fünfzehn Jahren. Schon damals zeichnete sich ab, dass Internet-Adressen irgendwann knapp werden würden. Bei einer entsprechenden Anpassung müsste der Nutzer sich hingegen nicht Umstellen, denn aktuelle Betriebssysteme unterstützen IPv6 längst.

Nun sind Provider und Website-Betreiber am Zug. Sie müssen nun ihre Technik umstellen. Derzeit schrecken jedoch viele Organisationen und Unternehmen noch davor zurück. "Es besteht die große Angst, dass durch die Umstellung einige Anwender die Webseiten nicht mehr erreichen", erläuterte Johannes Endres Er ist der Chefredakteur der Themenseite Heise-Netze. Heise.de hatte, ohne dass es zu Problemen kam, im September dieses Jahres testweise auf das neue Protokoll umgestellt.

Hans-Martin Lichtenthäler, Sprecher der Telekom Deutschland, sagte, sein Unternehmen würde seit 2008 den Umstieg von IPv4 auf das neue IPv6 vorantreiben. Dienste wie T-Online würden bereits parallel gefahren. Der jetzigen Knappheit begegne die Telekom derzeit mit weiteren Optimierungsmaßnahmen bei der Vergabe der IP-Adressen. Neue Anwendungen würden vorzugsweise mit dem neuen Standard umgesetzt.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Editorial zum Thema Adressknappheit.

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