Netzausbau

1&1: Neues Handynetz wird "sukzes­sive hochgefahren"

1&1 will sein Mobil­funk­netz "sukzes­sive hoch­fahren" und noch Ende 2022 als Fest­netz-Ersatz­lösung über 5G starten.
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1&1 will noch in diesem Jahr sein Mobil­funk­netz als Ersatz­lösung für einen kabel­gebun­denen Fest­netz­anschluss starten. Das berichtet das Online­magazin Golem unter Beru­fung auf eine Spre­cherin des Konzerns. Ein Pilot­pro­jekt, bei dem der 5G-Fixed-Wire­less-Access erprobt wurde, hatte der Neuein­steiger unter den Mobil­funk-Netz­betrei­bern bereits im Sommer durch­geführt.

Der Start­schuss für die Vermark­tung fällt den Angaben zufolge im Dezember. Auf Basis der 5G-Tech­nologie sollen Kunden einen Breit­band-Anschluss mit einer Über­tra­gungs­geschwin­dig­keit von bis zu 1 GBit/s im Down­stream bekommen können. Zu Preisen oder Produkt­bezeich­nungen wollte sich die Spre­cherin noch nicht äußern. Eben­falls ist es noch nicht bekannt, in welchen Regionen der Dienst zum Start verfügbar sein wird. Neue Details zum 1&1-Mobilfunk Neue Details zum 1&1-Mobilfunk
Foto: 1&1, Grafik: Image licensed by Ingram Image, Montage: teltarif.de
Der Test­lauf im Sommer wurde in Frank­furt am Main, Karls­ruhe und Mainz durch­geführt. Das lässt die Vermu­tung zu, dass auch das kommer­zielle Angebot zum Start in diesen Städten zur Verfü­gung stehen wird. Klas­sische Mobil­funk­dienste sollen im Sommer 2023 folgen. Dann will 1&1 auch das Zwischen­ziel von 1000 Antennen für das neue Handy­netz errei­chen. Das war eigent­lich schon für Ende 2022 vorge­sehen.

Weiter Liefer­eng­pässe bei Ausbau­partner

Wie es im Bericht weiter heißt, seien Liefer­eng­pässe bei einem von drei Ausbau­part­nern dafür verant­wort­lich, dass der Netz­ausbau stockt. Die Verzö­gerungen hatte das Unter­nehmen bereits im September einge­räumt. Die "ersten Antennen und Rechen­zen­tren" würden aber bereits stehen, und der Ausbau werde nun sukzes­sive hoch­gefahren.

"Erste Antennen" klingt nicht nach einer sehr hohen Anzahl. 1&1 wollte dazu aber keine genaueren Angaben machen und nennt bislang auch keine Stand­orte. Anders als Telekom, Voda­fone und Telefónica infor­miert der neue Netz­betreiber bislang auch lokale Medien im Umfeld der Sende­anlagen nicht über die Inbe­trieb­nahme von Basis­sta­tionen.

1&1 setzt bei seinem Mobil­funk­netz auf die Open-RAN-Tech­nologie. Für den Aufbau ist das japa­nische Unter­nehmen Rakuten verant­wort­lich. Bis zum Netz­start im kommenden Sommer soll auch das National Roaming mit Telefónica tech­nisch umge­setzt werden, sodass 1&1-Kunden abseits der eigenen Netz­ver­sor­gung tele­fonieren und im Internet surfen können. Groß kann die Abde­ckung mit 1000 Antennen nicht sein, zumal 1&1 auch nur in sehr hohen Frequenz­berei­chen arbeiten kann, wo die physi­kali­schen Ausbrei­tungs­bedin­gungen den Versor­gungs­radius einer Basis­sta­tion oft auf wenige hundert Meter begrenzen.

Wie berichtet, hat die Bundes­netz­agentur gegen­über 1&1 Fristen zur Been­digung der Doppel­stel­lung als Diens­tean­bieter und Netz­betreiber fest­gelegt.

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