Kein 49-Euro-Ticket mit schlechtem Schufa-Score?
In wenigen Wochen soll das Deutschlandticket starten. Damit können Interessenten zum Monatspreis von 49 Euro bundesweit den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen. Wie das Onlinemagazin heise berichtet, sorgten vor wenigen Tagen Berichte für Verwirrung, nach denen beim Kauf des 49-Euro-Tickets eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. Fällt diese negativ aus, könne dem potenziellen Kunden die ÖPNV-Flatrate verwehrt werden.
"Damit wollen wir das Risiko von Betrugsversuchen und Zahlungsausfällen minimieren", zitiert heise einen Sprecher der Deutschen Bahn AG. Für die Bonitätsprüfung, die bei Abonnements generell üblich seien, wenn die Bezahlung im Lastschriftverfahren erfolgt, arbeite die Bahn seit vielen Jahren mit dem Dienstleister Infoscore zusammen.
Das Deutschlandticket startet in wenigen Wochen
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Allerdings ist einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge, auf den sich heise bezieht, beim Deutschlandticket auch der Zahlungsdienstleister Logpay im Spiel. Dieser werde von rund 250 ÖPNV-Shops eingesetzt. Gibt es das 49-Euro-Ticket somit nur mit "sauberer Schufa"? Das würde unter Umständen ausgerechnet diejenigen ausschließen, die sich das Bahnfahren ohnehin kaum leisten können.
Alternative zum Lastschriftverfahren
Wie es im Bericht weiter heißt, weist die Bahn Kunden nach eigenen Angaben ausdrücklich darauf hin, dass die Anschrift verifiziert und eine Bonitätsprüfung durchgeführt werde. Allerdings gebe es Alternativen zum Lastschriftverfahren. So könne das Deutschlandticket auch am Schalter erworben und für ein Jahr bezahlt werden. Dabei stünden Barzahlung, Giro- und Kreditkarte als Zahlungsmittel zur Auswahl. Nachteil: Wer das 49-Euro-Ticket auf diesem Weg erwirbt, kann es nicht vorzeitig kündigen und beispielsweise nur in Monaten nutzen, in denen es tatsächlich benötigt wird.
Als weitere Alternative könne die Fahrkarte über Transdev gebucht werden. Der Betreiber der Webseite Deutschlandticket.de hatte seine Apps schon im Januar vorgestellt und will auf eine Bonitätsprüfung verzichten. Stattdessen werde die Lastschrift abgebucht, bevor das Ticket für den Kunden verfügbar sei.
Nicht möglich ist - anders als beim 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr - der spontane Kauf der Fahrkarte am Automaten. Dafür haben erste Bundesländer dem Bericht zufolge angekündigt, auf eigene Kosten weitere Sonderkonditionen - beispielsweise für Schüler oder in Form von Sozialtickets - anzubieten.
Wie berichtet, wurde vor wenigen Tagen eine weitere Deutschlandticket-App vorgestellt, die rechtzeitig zum Start des Vorverkaufs Anfang April verfügbar sein soll.