Themenspezial: Verbraucher & Service Grünes Licht

Bundestag: Deutschlandticket kann planmäßig starten

Der Verkehrs­aus­schuss des Bundes­tages hat grünes Licht für die Einfüh­rung des 49-Euro-Tickets am 1. Mai gegeben. Der Vorver­kauf soll Anfang April starten.
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Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
Das Deutsch­land­ticket kann wie geplant am 1. Mai starten. Der Verkehrs­aus­schuss des Bundes­tages verab­schie­dete heute den Gesetz­ent­wurf der Koali­tions­frak­tionen zur Ände­rung des Regio­nali­sie­rungs­gesetzes in geän­derter Fassung gegen die Stimmen von CDU/CSU und AfD. Die Links­frak­tion enthielt sich der Stimme. Deren Antrag auf Einfüh­rung eines 0-Euro-Tickets im öffent­lichen Personen-Nahver­kehr (ÖPNV) für Schüler, Studenten, Auszu­bil­dende und Frei­wil­ligen­dienst-Leis­tende wurde ebenso abge­lehnt wie der AfD-Antrag, die Einfüh­rung des Deutsch­land­tickets auf den 1. Januar 2024 zu verschieben und als Drei-Monats-Fahr­karte zum Preis von 147 Euro anzu­bieten.

Wie vorge­sehen wird das Deutsch­land­ticket für monat­lich 49 Euro ange­boten. Dabei handelt es sich ausdrück­lich um einen Einfüh­rungs­preis, an dessen Finan­zie­rung sich der Bund im Zeit­raum von 2023 bis 2025 mit jähr­lich 1,7 Milli­arden Euro betei­ligt. In diesem Jahr trägt der Bund zudem 50 Prozent der Mehr­kosten bei der Einfüh­rung der Tickets. Um die Finan­zie­rung der digi­talen Fahr­karte sicher­zustellen, die zur bundes­weiten Nutzung des öffent­lichen Personen-Nahver­kehrs (ÖPNV) berech­tigt, soll im über­nächsten Jahr auf Grund­lage einer Auswer­tung der verkehr­lichen und finan­ziellen Auswir­kungen ein erneutes Gesetz­gebungs­ver­fahren einge­leitet werden.

Monat­lich künd­bares Abon­nement

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Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
Das Deutsch­land­ticket ist digital und in einem monat­lich künd­baren Abon­nement erhält­lich. Das sorgte vor einigen Tagen für Irri­tationen, nachdem die Befürch­tung aufkam, beim Kauf der ÖPNV-Flat­rate werde gene­rell eine Boni­täts­prü­fung durch­geführt. Bei schlechtem Schufa-Score werde das Ticket mögli­cher­weise nicht ausge­stellt, sodass ausge­rechnet dieje­nigen Kunden, die das güns­tige Ticket am drin­gendsten benö­tigen, vom Kauf ausge­schlossen sein könnten.

Die Deut­sche Bahn AG bestä­tigte, dass Boni­täts- und Adress­prü­fungen bei Abon­nements üblich seien. Aller­dings seien nur Kunden betroffen, die das 49-Euro-Ticket im Last­schrift­ver­fahren bezahlen wollen. Eine Alter­native sei Bar- oder Karten­zah­lung am Schalter. Aller­dings müssen sich Käufer in diesem Fall offenbar für ein ganzes Jahr binden und können das Abo nicht unter­bre­chen oder stor­nieren, wenn sie es nicht (mehr) benö­tigen. Zudem haben immer mehr Bahn­höfe gar keine Schalter mehr oder die Öffnungs­zeiten sind wenig kunden­freund­lich.

Mehrere Apps zur Auswahl

Das Deutsch­land­ticket kann über den DB Navi­gator und in den Apps verschie­dener regio­naler Verkehrs­ver­bünde gebucht werden. Am Auto­maten gibt es das Abon­nement hingegen nicht. Eine erste Deutsch­land­ticket-App wurde bereits im Januar veröf­fent­licht. Vor wenigen Tagen folgte ein weiteres Angebot, das auch eine Fahr­plan-Auskunft - inklu­sive Fern­ver­kehr - sowie direkten Zugriff auf Bike-, Scooter- und Car-Sharing-Ange­bote umfasst.

In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass die Züge in Deutsch­land vorerst ein 5G-Funk­loch bleiben.

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