Milliarden-Verluste

Provider verlieren Milliarden durch Betrug und Abrechnungsfehler

Klonen von SIM-Karten ist in Afrika und dem nahen Osten ein Problem
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Provider verlieren Milliarden durch Betrug und Abrechnungsfehler Provider verlieren Milliarden durch Betrug und Abrechnungsfehler
Bild: Eisenhans - Fotolia.com
Eine aktuelle Studie will herausgefunden haben, dass Netzbetreiber und Provider in den nächsten Jahren bis zu einem Viertel ihrer Einnahmen - nämlich bis zu 300 Milliarden US-Dollar - durch Betrug und Abrechnungsfehler wieder verlieren könnten. Besonders in Afrika und dem nahen Osten würden sich aufgrund technischer Netzmängel Abrechnungsfehler häufen.

Die Analysten befürchten, dass betrügerische Aktivitäten in Mobilfunknetzen der genannten Regionen rasant zunehmen werden. Dazu zählen beispielsweise das Klonen von SIM-Karten und andere technische Kniffe, mit denen ein Nutzer über das Mobilfunknetz ohne Gebührenberechnung telefonieren kann. Doch auch das immer komplexer werdende Tarifportfolio vieler Anbieter würde bei der technischen Implementierung gegebenenfalls Lücken hinterlassen, die von Kunden ausgenutzt werden.

Die Analysten empfehlen den Mobilfunkunternehmen, bis zum Jahr 2016 mehr Anstrengungen im Bereich des Risikomanagements zu unternehmen. Durch eine Zusammenlegung und Automatisierung von Unternehmensabläufen könne der Provider die Erlöskette bei den Einnahmen aus Mobilfunkdienstleistungen viel besser im Blick behalten als bisher. Insbesondere Betrugsfälle oder sonstige versteckte Verdienstausfälle könnten durch solche Investitionen deutlich besser sichtbar gemacht werden.

Lösung für Provider: Bessere unternehmensinterne Abstimmung

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Dadurch, dass die Verwaltung der Einnahmen und das Betrugserkennungs-Management letztendlich auf dieselben Daten zugreifen, sollten die Mobilfunkfirmen auch beide Abläufe in einer gemeinsamen Plattform bündeln. Unternehmen, die darauf verzichten, Werkzeuge für eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und einen effizienten Informationsaustausch zu implementieren, würden kaum dazu in der Lage sein, die Lecks im Abrechnungsverfahren zu stopfen.

Die Macher der Studie befürchten, dass bei fehlenden Investitionen in die Infrastruktur letztendlich bei der Menge der momentan geschalteten Mobilfunkanschlüsse die jährlichen Betriebskosten steigen könnten. In der Unternehmensbilanz würde sich das negativ auswirken, weil der sogenannte "Average Revenue per User" (ARPU) - also der durchschnittliche Erlös pro Kunde - sinkt, selbst wenn der Umsatz gleich bleiben oder sogar steigen sollte. Interessanterweise deuten die Analysten also nicht nur mit dem Zeigefinger auf Betrüger, sondern monieren auch intransparente Abrechnungsvorgänge, für die die Mobilfunkunternehmen letztendlich selbst verantwortlich sind.

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