Einschränkung

Android 11: Keine freie Wahl der Standard-Kamera-App

Google setzt beim Android-Betriebs­system verstärkt auf Sicher­heit und schränkt nun die Nutzung von Kamera-Apps ein. Das ist nicht die einzige Restrik­tion, die mit Android 11 droht.
Von

Android 11 schränkt Standard-App-Wahl ein Android 11 schränkt Standard-App-Wahl ein
Logo: Google, Grafik/Montage: teltarif.de
Android 11 befindet sich bereits seit einigen Monaten in der Beta-Phase. Bringt die Neuauf­lage des Betriebs­sys­tems einige Verbes­se­rungen mit sich, so müssen sich Nutzer auch auf einige Einschrän­kungen einstellen, die es bei Android bisher nicht gab. Bereits bekannt war beispiels­weise, dass sich Datei­ma­nager nicht mehr wie gewohnt nutzen lassen. Jetzt droht neuer Ärger für die Nutzer.

Einem Bericht von Android Police zufolge will Google es künftig nicht mehr ermög­li­chen, alter­na­tive Stan­dard-Kamera-Apps zuzu­lassen, wenn über Anwen­dungen Fotos oder Videos aufge­zeichnet werden sollen. Das kann beispiels­weise Messenger betreffen, die auch den Austausch von Fotos und Videos ermög­li­chen und zu diesem Zweck aus der App heraus den Zugriff auf externe Kamera-Apps ermög­li­chen.

Sind neben der System-Anwen­dung noch weitere Kamera-Programme instal­liert, so ist es unter Android bislang üblich, dass die Nutzer über ein Popup-Menü entscheiden können, welche der Appli­ka­tionen genutzt werden soll, um das gewünschte Foto oder Video aufzu­zeichnen. Das soll dem Bericht zufolge unter Android 11 anders werden. Das neue Betriebs­system lässt für solche Fälle nur noch die vom Hersteller vorin­stal­lierte Kamera-App zu.

Alter­na­tive Kamera-Apps grund­sätz­lich weiter nutzbar

Android 11 schränkt Standard-App-Wahl ein Android 11 schränkt Standard-App-Wahl ein
Logo: Google, Grafik/Montage: teltarif.de
Google selbst bestä­tigt die Ände­rung auf seinen Entwickler-Seiten [Link entfernt] und erklärt, die für die manu­elle Auswahl der Kamera-App erfor­der­li­chen APIs nicht mehr zur Verfü­gung zu stellen. Die Einschrän­kung habe Sicher­heits­gründe. Grund­sätz­lich lassen sich alter­na­tive Kamera-Programm auch künftig instal­lieren und nutzen. Nur das Einrichten als Stan­dard-App, auf die jeder­zeit auto­ma­tisch zuge­griffen wird, wird nicht mehr möglich sein.

Wer aufgrund der Features auch künftig in jedem Fall ein bestimmtes Kamera-Programm nutzen möchte, muss dieses jeweils manuell öffnen. Dazu muss die zuvor mögli­cher­weise geöff­nete App verlassen werden. Eine Ausnahme stellen Smart­phones dar, die ab Werk mit mehreren Kamera-Apps ausge­stattet sind. Hier soll der Nutzer weiterhin ein Auswahl­menü bekommen, mit dem er zwischen den vorin­stal­lierten Anwen­dungen wech­seln kann.

Während bei Android sukzes­sive neue Restrik­tionen Einzug halten, öffnet Apple sein iOS-Betriebs­system immer weiter. So wird es unter iOS 14 erst­mals möglich sein, alter­na­tive E-Mail-Apps und Internet-Browser als Stan­dard fest­zu­legen.

Mehr zum Thema Android 11