Apple Watch Series 5 im Test: Derzeit beste Smartwatch
Das Always-On-Display ist im Alltag sehr praktisch. Beim Schreiben einer News mal eben auf die Uhr schauen: kein Problem. Die Hand kann weiter auf dem Schreibtisch aufliegen und muss nicht bewegt werden, um den Touchscreen zu aktivieren. Die Helligkeit wird dabei abgesenkt und die Bildwiederholungsrate von 60 Hz auf 1 Hz abgesenkt.
Trotz dieser Stromsparmaßnahmen, die Apple automatisch anwendet, muss man sich natürlich damit anfreunden, dass das immer aktive Display zu Lasten der Akkuleistung geht. Zwei Tage ohne Ladekabel, wie es selbst mit dem nicht mehr ganz taufrischen Akku der zwei Jahre alten Apple Watch Series 3 möglich ist, schafft man nicht mehr - es sei denn, die Always-on-Funktion wird abgeschaltet, was über das Menü jederzeit möglich ist.
Die Kompass-App der neuen Apple Watch
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So gut war der Akku während des Tests
Apple wirbt damit, dass der Akku der Uhr einen Tag lang durchhält. Das klappte im Test immer. Auch an Tagen mit intensiver Nutzung standen abends noch 20 bis 30 Prozent Akku-Restkapazität zur Verfügung. Für Anwender, die die Uhr ohnehin jede Nacht aufladen, gibt es demnach keine Probleme. Ansonsten reicht es in der Regel auch, die Smartwatch morgens für eineinhalb bis zwei Stunden mit dem Ladekabel zu verbinden.
Die zweite wichtige Änderung ist der integrierte Kompass, der beispielsweise bei der Nutzung der Karten-App auf der Uhr sehr nützlich ist. Die EKG-App gab es auch bei der Apple Watch Series 4 schon - wenn auch mit zeitversetzter Freischaltung für Nutzer in Deutschland.
Praktische eSIM ohne GSM-Funktion
Optional gibt es die Apple Watch Series 5 auch wieder mit eSIM. So kann die Uhr auch über LTE und UMTS genutzt werden, wenn gerade keine Bluetooth-Verbindung zum iPhone besteht und die Smartwatch auch keine Verbindung mit einem WLAN-Hotspot hat. So sind auch Telefonate möglich, wenn das Handy gerade nicht in der Nähe ist.
Nachteil: Die Apple Watch kann zwar mit Bluetooth-Kopfhörern wie den Apple AirPods gekoppelt werden. Die Verbindung mit einer Freisprecheinrichtung im Auto ist im Test aber nicht gelungen - ein Effekt, den auch andere Nutzer nachvollziehen konnten. Das ist schade, denn so könnte man auf die zusätzliche Mitnahme des iPhone verzichten, wenn man nur kurz unterwegs ist.
Schade ist auch, dass die Apple Watch nach wie vor keine GSM-Netze unterstützt. GSM ist immer noch das in der Fläche am besten ausgebaute Mobilfunknetz, während der UMTS-Standard in Deutschland sogar ein Auslaufmodell ist. Auch die fehlende Roaming-Möglichkeit ist ein echter Nachteil, zumal innerhalb der EU nicht einmal Zusatzkosten für die Auslandsnutzung anfallen würden.
Apple Watch Series 5 von hinten
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WLAN-Schnittstelle fehlt 5-GHz-Unterstützung
Einen weiteren Nachteil gibt es bei der WLAN-Schnittstelle: Wie schon frühere Apple-Watch-Generationen wird nur das vor allem in Ballungszentren völlig überlastete 2,4-GHz-Frequenzband unterstützt. Wenn es so schwer ist, Dualband-Betrieb zu ermöglichen, wäre 5 GHz fast wichtiger.
Trotz einiger Schwächen ist die Apple Watch nach wie vor die beste Smartwatch. Soft- und Hardware arbeiten zuverlässig und sind perfekt für das Zusammenspiel mit dem iPhone optimiert. Die größte Schwäche ist indes die Akkuleistung. Hier wäre es für künftige Generationen wünschenswert, wenigstens zwei bis drei volle Nutzungstage zur Verfügung zu haben, ohne dass die Uhr zwischendurch mit dem Ladekabel verbunden werden muss.