Post vom Chef

Telekom will verlorene Marktanteile zurückholen

Telekom-Chef setzt verstärkt aufs Breitbandgeschäft
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Vorstandschef der Deutschen Telekom, René Obermann, will vorrangig das Breitbandgeschäft des Unternehmens stärken. Die größten Anstrengungen werde die Telekom auf die Gewinnung von Kunden für Breitbandanschlüsse und damit verbundene Dienste richten, schreibt Obermann in einem der dpa-AFX vorliegenden Brief an die Mitarbeiter. Dies gilt neben dem Festnetzgeschäft auch für den Mobilfunkbereich.

Den Marktanteil will Obermann schnellstmöglich wieder ausbauen: "Allein im DSL-Retail-Geschäft - also bei unseren direkten Endkundenverträgen - hat sich unser Marktanteil in nur zwei Jahren fast halbiert." Dieser Trend müsse gestoppt werden. "Den Erfolg im Festnetzgeschäft messen wir daran, ob und wie schnell wir diesen negativen Trend umkehren können oder nicht", schreibt Obermann. Mit einem verbesserten Service will die Gesellschaft nun gegensteuern.

Die Festnetzsparte T-Com verlor in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 1,5 Millionen Telefonanschlüsse an die Konkurrenz. Der Kundenabfluss könnte sich nach Angaben von Obermann noch verschärfen. "Dieser Trend kann sich kurzfristig sogar verschärfen, wenn Dienste-Anbieter auf alternative Infrastrukturen ausweichen." Neben der Telekom haben auch andere Unternehmen ihre Netze für Dritte geöffnet. So vertreibt der Mobilfunkkonzern Vodafone unter eigenem Namen DSL-Anschlüsse der Festnetz-Tochter Arcor.

Der Markt akzeptiert keine hohen Kosten

In dem Neujahresgruß an die Beschäftigten werden auch harte Einschnitte angekündigt. Im Vergleich zu anderen Firmen und Branchen biete der Konzern immer noch "komfortable Rahmenbedingungen und eine gute Bezahlung", schrieb Obermann. Dies werde aber nicht so bleiben können, weil die Kosten dringend sinken müssten. Dabei mahnte der neue Konzernchef eine deutliche Steigerung der Produktivität an. "Der Markt akzeptiert die hohen Kosten nicht mehr", betonte Obermann. Und so müssten die Beschäftigten von einigen Gewohnheiten Abschied nehmen.

Ziel sei es weiterhin, möglichst vielen Menschen langfristig eine Beschäftigungsperspektive zu sichern. Die Telekom habe nur dann eine Perspektive, wenn die Kosten runter gingen, sich der Service verbessere und die Preise wettbewerbsfähig würden. Die Öffentlichkeit erwarte von dem Unternehmen, dass keine weiteren Marktanteile verloren werden. Allerdings sei das nur in Teilbereichen möglich, räumte Obermann ein.

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