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Telekom-Chef Obermann verteidigt Konzernumbau

Unternehmen müsse Kostennachteile gegenüber Konkurrenten ausgleichen
Von dpa / Björn Brodersen

Telekom-Chef René Obermann hat die geplante Auslagerung von 50 000 Mitarbeitern in neue Serviceeinheiten verteidigt. "Um die Arbeit möglichst im Konzern zu halten, müssen wir die zum Teil erheblichen Kostennachteile reduzieren", betonte Obermann in einem Chat mit Mitarbeitern der Bonner Konzerns. Alles andere sei kurzfristig gedacht und unverantwortlich. Das Unternehmen will mit der Bündlung der Serviceeinheiten unter dem Namen T-Service die Kosten senken und die Servicequalität verbessern. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet indes, dass Teile von T-Service verkauft werden könnten. Heute sollen die Gespräche zwischen der Telekom-Führung und ver.di über den geplanten Umbau anlaufen.

Nachdem sich in den vergangenen Wochen der Ton zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern verschärft hatte, wollte die Telekom in dem Chat die Wogen glätten. Man sei keinesfalls auf einen Kollisionskurs mit den Gewerkschaften aus, erklärte Dietmar Welslau, Vorstandsbeauftragter für Beschäftigungssicherung und Personalumbau. "Wir wollen gerade gemeinsam mit den Sozialpartnern eine einvernehmliche und sozialverträgliche Lösung erreichen." Er sei zuversichtlich, dass dies wie auch in der Vergangenheit gelingen werde.

Kein reiner Verkauf von T-Systems

Die Telekom will dagegen an ihrer Geschäftskundensparte T-Systems festhalten. "Ein reiner Verkauf ist nicht das Ziel", sagte T-Systems-Chef Lothar Pauly heute auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Die Telekom sucht derzeit einen Partner für T-Systems, um die internationale Präsenz der Sparte zu stärken.

T-Systems ist vor allem in Deutschland aktiv, verfügt nach der Übernahme der VW-Tochter Gedas aber auch über Vertretungen in anderen Ländern. "Mit einer strategischen Partnerschaft bauen wir unsere globale Präsenz aus", sagte Pauly. Der Manager zeigte sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf. Im vergangenen Jahr sei T-Systems im Ausland um 26 Prozent gewachsen. "In den ersten beiden Monaten 2007 ist es in der gleichen Geschwindigkeit weitergegangen", sagte Pauly.

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