Stellenauslagerung

ver.di rüstet sich für lange Auseinandersetzung mit Telekom

Telekom will Stellenauslagerung notfalls ohne Zustimmung vollziehen
Von dpa / Björn Brodersen

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di rüstet sich für eine lange Auseinandersetzung mit der Deutschen Telekom über die geplante Auslagerung von rund 50 000 Beschäftigten. "Wir haben mit den Warnstreiks gezeigt, dass wir handlungsfähig sind", sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Im Verlauf der Woche hätten 10 000 Telekom-Mitarbeiter an den Protestaktionen gegen die geplante Auslagerung in Gesellschaften unter dem Namen T-Service teilgenommen.

Die Tarifparteien wollen am Montag ihre Verhandlungen fortsetzen, in den drei vorangegangenen Runden war keine Annäherung erreicht worden. Sollte keine Einigung erzielt werden, dann will das Bonner Unternehmen die Auslagerung zum 1. Juli ohne Zustimmung von ver.di vollziehen. Für den Dienstag hat Schröder die Große Tarifkommission einberufen. "Wir wollen Klarheit haben", sagte er. Das Gremium kann eine Ausweitung der Warnstreiks oder sogar umfassende Streikmaßnahmen empfehlen. Dem muss allerdings noch der ver.di-Bundesvorstand zustimmen.

Befürchtungen, wonach die Telekom durch einen Streik wirtschaftlich geschädigt werden könnte, wies Schröder zurück. "Wenn das Unternehmen den Anlegern eine unverändert hohe Dividende zahlt, dann brauchen die Arbeitnehmer nicht zurückzustecken." Er hoffe allerdings weiter auf eine einvernehmliche Einigung mit der Konzernführung, sagte Schröder. "Dafür verlangen wir allerdings tariflichen Schutz für die Arbeitnehmer." Nach den Telekom-Plänen sollen die Mitarbeiter bei T-Service unter anderem länger und für weniger Geld arbeiten.

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