Treffen

Telekom-Hauptversammlung im Schatten des Stellenumbaus

Bundesweite Warnstreiks begleiten Aktionärstreffen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die drohenden Streiks bei der Deutschen Telekom überschatten die Hauptversammlung des Unternehmens, die heute in Köln stattfindet. Zum Aktionärstreffen des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens hat die Gewerkschaft ver.di erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt wollen 15 000 Mitarbeiter gegen die Pläne des Vorstands protestieren, rund 50 000 Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auszulagern. Dort sollen sie weniger Geld erhalten und länger arbeiten.

Morgen soll die große Tarifkommission der Gewerkschaft die Urabstimmung beschließen. Kommt es zum Streik, würde die Telekom in den größten Arbeitskampf seit ihrer Privatisierung vor zwölf Jahren hineingezogen. Obermann will auf dem Aktionärstreffen indes für seine Umbaupläne werben. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr 61 Milliarden Euro Umsatz und einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro erzielt. Die T-Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende 0,72 Euro erhalten.

Muss Zumwinkel gehen?

In Vorfeld der Hauptversammlung wird auch über eine mögliche Entmachtung des Aufsichtsratschefs Klaus Zumwinkel spekuliert. Zumwinkel ist gleichzeitig auch Aufsichtsratschef der Postbank und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post. Laut Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) wollte Zumwinkel erst Ende des Jahres über seine Zukunft bei der Deutschen Telekom entscheiden. Das sei ungewöhnlich, weil er bereits zur Jahreshauptversammlung gemeinsam mit den größten Aktionären sein Mandat über Mai 2008 hinaus verlängern könnte. Finanzinvestor Blackstone habe bereits im vergangenen HErbst versucht, Zumwinkel loszuwerden. Damals hatte sich aber die Bundesreigirung, die noch ein Drittel der Telekom-Aktien hält, hinter ihn gestellt. Laut FTD hat sich das nun geändert - die Regierung sei dafür, dass Zumwinkel sich unauffällig zurückziehen und sich auf die Post und ihre schwierige Situation nach dem Ende des Briefmonopols im kommenden Jahr konzentriere.

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