Ausstand

Streik bei der Deutschen Telekom kommt

Folgen könnten sich auch auf Privatkunden auswirken
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Bei der Deutschen Telekom haben die Beschäftigten die Signale auf Streik gestellt: In einer Urabstimmung sprachen sich rund 96,5 Prozent der aufgerufenen ver.di-Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen beim größten Telekommunikationsunternehmen Europas aus. Das teilte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder heute in Bonn mit.

Damit rollt auf die Telekom der größte Arbeitskonflikt seit Privatisierung des Unternehmens vor zwölf Jahren zu. Hintergrund ist die geplante Auslagerung von 50 000 Beschäftigte in Service-Gesellschaften. Dort sollen die betroffenen Mitarbeiter weniger Geld erhalten und länger arbeiten. "Wir werden jetzt in den Arbeitskampf gehen und Druck machen", betonte Schröder. ver.di stellt sich auf einen wochenlangen Arbeitskonflikt ein.

Folgen für die Kunden: Verzögerungen bei Neu- und Ummeldungen

Zugleich bekräftige Schröder, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Telekom ist, dass sich der Streik nicht gegen die Privat- oder Geschäftskunden richte, sondern gegen das Management. Allerdings würden die Kunden die Folgen zu spüren bekommen unter anderem durch Verzögerungen bei den Neuanschlüssen, bei Telefonummeldungen oder der Netzversorgung. Der Gewerkschafter bat die Kunden zugleich um Verständnis für die Streikmaßnahmen.

Die Telekom hatte zuvor noch einmal ihren Reformkurs und die eingeleiteten Schritte als alternativlos bezeichnet. Vorstandschef René Obermann appellierte an den Sozialpartner, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Ein Streik nützt niemandem", sagte Obermann bei der Vorlage der Quartalszahlen. Die Telekom will durch die umstrittene Auslagerung den Service verbessern und Kosten in einem Volumen von bis zu 900 Millionen Euro einsparen.

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