Weitere Eskalation?

ver.di: Telekom setzt Monteure mit Telefonterror unter Druck

Telekom: Kein systematisches Vorgehen
Von dpa / Ralf Trautmann

Im Telekom-Streik wirft die Gewerkschaft ver.di dem Konzern unzulässigen Druck auf die Monteure vor. "Der Streit um rechtswidrige Notdienstverpflichtungen eskaliert jetzt auch in Hessen", sagte die ver.di-Landesfachbereichsleiterin Telekommunikation, Brigitte Reinelt, heute in Frankfurt. Die Telekom sende den Streikenden schriftliche Ermahnungen zu und betreibe "Telefonterror", indem sie bei den Familien der Monteure anrufe. Ein Telekom-Sprecher erwiderte: "Es kann durchaus sein, dass die eine oder andere Führungskraft den Bogen überspannt, systematisch tun wir das nicht."

Auch während eines Streiks muss der Telefonbetrieb in wichtigen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Polizeiwachen sichergestellt werden. Diese Notdienstverpflichtung muss der Konzern laut ver.di mit der örtlichen Streikleitung abstimmen. In dem seit zwei Wochen andauernden Arbeitskampf habe die Telekom nun einseitig Arbeitnehmer zum Dienst aufgefordert. Der Unternehmenssprecher sagte, die Gewerkschaft sei nicht zu einer einvernehmlichen Lösung bereit gewesen. Auch heute ließen laut ver.di wieder 16 000 Beschäftigte an den Telekom-Standorten die Arbeit ruhen. Das Unternehmen selbst sprach von 12 000 Streikenden. Sie wollen die geplante Auslagerung von bundesweit 50 000 Stellen in so genannte Service-Gesellschaften verhindern, in denen sie für weniger Geld länger arbeiten sollen.

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