Sachsen sieht jetzt digital fern
Das analoge Antennenfernsehen in Sachsen hat ausgedient. Heute ist das digitale DVB-T, das zuvor lediglich in der Region Leipzig/Halle zu empfangen war, in allen anderen Teilen des Freistaats gestartet. Offiziell freigeschaltet wurde die neue Empfangsform am Vormittag in der Dresdner Staatskanzlei. Vertreter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Sachsens Staatskanzleichef Hermann Winkler (CDU) sprachen von einem revolutionären Schritt.
Wegen der gleichzeitigen Abschaltung der analogen Frequenzen ist Fernsehempfang über Zimmer- oder Dachantenne ohne ein spezielles Zusatzgerät nun sachsenweit nicht mehr möglich. Das DVB-T-Empfangsgerät, das die digitalen Signale für den analogen Fernseher übersetzt, muss zwischen Fernseher und Antenne angeschlossen werden.
Elf öffentlich-rechtliche Programme können empfangen werden
DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrial) ermöglicht in Sachsen den Empfang von elf öffentlich-rechtlichen Programmen. Neben ARD und ZDF sind das mit MDR, RBB, WDR und BR vier Dritte. Hinzu kommen arte, 3sat, Phoenix, das ARD-Angebot EinsFestival, zudem teilen sich der Kinderkanal KiKa und der ZDFdokukanal einen Programmplatz. In der Region Halle/Leipzig wie auch im Thüringer Raum Erfurt/Weimar gibt es das "Überallfernsehen" bereits seit Ende 2005.
Private Sender beteiligen sich anders als in den meisten westdeutschen Ballungszentren in Mitteldeutschland nicht am DVB-T. Sie lehnen eine terrestrische Programmverbreitung ab, da ihre Programme über Satellit und Kabel flächendeckend gut zu empfangen sind. Der Vorsitzende des Lenkungsausschusses DVB-T Mitteldeutschland, Andreas Vierling, betonte, dass sich DVB-T auch ohne Privatsender durchsetze. Immer mehr neue Fernseher und PCs seien mit entsprechender Technik ausgerüstet.