Smarter Handschmeichler

Das Smartphone HTC Touch im Test

Handlicher Alleskönner, allerdings nicht der schnellste
Von Marie-Anne Winter

Das gilt auch für die von HTC entwickelte Navigations-Technik TouchFlo. Wie beim iPhone kann man den Touch durch Berührungen auf dem Touchscreen steuern - allerdings ist das gewöhnungsbedürftig und funktioniert nicht in allen Anwendungen. Denn TouchFlo setzt in diesem Fall auf Windows Mobile  6 auf und ist nicht wie bei LG (Chocolate) oder beim iPhone in ein proprietäres Betriebssystem integriert. Durch einfache Berührungen kann man in die verschiedenen Anwendungen gelangen - statt Navigations-Tasten oder Maus benutzt man einfach den Finger. Entsprechend kann man auch blättern oder scrollen - allerdings reicht ein zartes Streicheln des Displays nicht aus, die Bewegungen müssen schon mit etwas Nachdruck und Sicherheit ausgeführt werden. Das funktioniert nach einer Weile auch ganz gut. Außerdem erkennt die Oberfläche, ob man gerade mit dem Stift oder den Fingern zugange ist und passt sich entsprechend an. Im Querformat kann der HTC Touch sogar von Rechts- auf Linkshändereingabe umgestellt werden. Anrufe lassen sich durch das Berühren eines Namens oder einer Nummer durchführen, ebenso lassen Audiodateien und Playlists auf Fingerdruck aufrufen.

HTC Touch P3450

Es gibt zwar Menschen, die behaupten, dass das Schreiben von Nachrichten auf dem Touch-Keyboard schneller und bequemer sei als mit "normalen" Handytasten - doch auch das ist sicherlich Geschmacksache, wobei die Texteingabe auch auf den QWERTZ-Tastaturen gängiger Smartphones nicht unbedingt Vergnügen ist. Die korrekte Eingabe von Passwörtern, etwa für den WLAN-Zugang, kann mit dem Touch jedenfalls durchaus zum Geduldspiel werden, wenn man die virtuelle Tastatur ständig zwischen Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen umstellen muss. Allerdings lässt sich beim Formulieren von Texten einstellen, ab wie vielen Buchstaben die Texterkennung Wortvorschläge machen soll. Das funktioniert nicht nur für einzelne Wörter, sondern für bis zu vier Wörter in Folge. Wer viele Standardnachrichten schreibt, kann sich auf diese Weise die meiste Tipparbeit ersparen. Jenseits der Standard-Floskeln klappt das allerdings weniger gut.

Einfache Navigation

Ein weiterer Mangel des HTC Touch ist auch, dass das intelligente Display nur 65 536 Farben auflöst, was angesichts der Tatsache, dass es bereits Multimedia-Geräte gibt, die 16 Millionen Farben darstellen können, nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Bei den meisten Anwendungen stört das allerdings nicht. Probleme kann allerdings die stark spiegelnde Oberfläche des Displays machen - wenn Licht im ungünstigen Winkel einfällt, ist nicht mehr viel zu erkennen. Größenvergleich: Communicator 9500 und HTC Touch
teltarif.de

Der Startbildschirm des HTC Touch zeigt die üblichen Daten wie Uhrzeit, Nachrichteneingänge und Anrufe an. Es gibt auch einige Spielereien wie die Wetter-Abfrage auf Fingerdruck – Voraussetzung ist für diese Anzeige allerdings eine Verbindung zum Internet - oder den "Launcher", eine Art Übersichtsseite für häufig genutzte Funktionen, die dann wiederum per Fingerdruck gestartet werden können. Auf diese Weise kommt man mit zweimal Antippen beispielsweise in den Media-Player. Ähnlich schnell und einfach gelangt man auch per Windows-Startmenü zu den einzelnen Anwendungen. Das funktioniert auch per Pulldown-Menü genau wie am PC. Es gibt aber auch ein paar handytypische Bedienelemente: Unterhalb des Displays gibt es die üblichen beiden Tasten für die Annahme und das Beenden von Gesprächen (die allerdings recht klein geraten sind) und einen 5-Wege-Button für die herkömmliche Navigation.

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