kein Interesse

Telekom will EDS nicht kaufen (aktualisiert)

Telekom: FTD-Bericht "abseitig"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom ist laut Konzernkreisen nicht an einer Übernahme des amerikanischen IT-Dienstleisters EDS interessiert. Ein entsprechender Bericht der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) sei "abseitig".

Die Zeitung schrieb in ihrer heutigen Ausgabe, die Telekom erwäge einen Milliardenzukauf zur Stärkung ihrer angeschlagenen Geschäftskundensparte T-Systems und führe erste Sondierungsgespräche über EDS.

T-Systems gehört wegen bröckelnder Gewinne zu den größten Problemen des Konzerns. Die Telekom sucht daher seit Anfang März einen Partner für einen Teil des Großkundengeschäfts, den Bereich Systemintegration mit 18 000 Mitarbeitern. In einer ersten Gesprächsrunde hatte der Bonner Konzern keinen passenden Partner gefunden und daher den Prozess neu gestartet. Die Gespräche sollen sich dem Vernehmen nach bis ins kommende Jahr ziehen.

EDS (Electronic Data Systems) ist Nummer zwei im Markt für IT-Dienstleistungen und hat derzeit einen Börsenwert von rund 10 Milliarden Dollar - also knapp 7 Milliarden Euro. Die Telekom verfüge dem Bericht zufolge 2007 über einen freien Cashflow von 6,5 Milliarden Euro. Um den Kauf zu finanzieren, würde sich die Telekom mit einem Finanzinvestor zusammentun, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Nach der Verschmelzung mit T-Systems könnte die neue Tochter an die Börse gebracht oder weiterverkauft werden, hieß es.

Obermann hatte seine Pläne für T-Systems bereits mehrfach geändert und damit Kunden verunsichert. Noch zu Jahresbeginn hatte der Telekom-Chef die Sparte insgesamt zur Disposition gestellt. Weil sich kein Käufer fand, suche Obermann nun offiziell nach einem Partner für einen Teil des Großkundengeschäfts.

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