Apple-Handy

Das neue Apple iPhone 3G: Besser und billiger als das alte

Schneller als Nokia N95 und Treo 750
Von Dirk Kunde

In seiner Eröffnungsrede zur Worldwide Developer Conference (WWDC) in San Francisco hat Apple-Boss Steve Jobs gestern Abend das iPhone 3G für den 11. Juli angekündigt. In 22 Ländern, darunter auch Deutschland, wird zu diesem Termin das UMTS/HSDPA-iPhone in den Handel kommen. Im Laufe des Jahres sollen es insgesamt 70 Länder werden.

Datenblätter

Neben der technischen Aufrüstung ist vor allem der Preis interessant. In den USA wird die 8 GB-Version für 199 Dollar verkauft. Das ist rund die Hälfte des aktuellen Preises. Die 16 GB-Version gibt es für 299 Dollar. Wie der Verkaufspreis in Deutschland ausfallen wird, ist noch unbekannt. T-Mobile vertreibt das iPhone in Deutschland weiterhin exklusiv, konnte auf Anfrage aber noch keinen Verkaufspreis nennen. Da ist o2, Provider in England und Irland, schneller. Hier wird die kleine Version 125 Euro (99 Pfund) und die große Version 200 Euro (159 Pfund) kosten.

Das iPhone 3G Wesentliche Neuerung ist der UMTS/HSDPA-Chip im iPhone. Damit funkt das Smartphone in der dritten Mobilfunkgeneration deutlich schneller als mit EDGE-Technik. Das sollte man vor allem beim Surfen im Internet spüren. Das iPhone soll dabei sogar flotter als seine Wettbewerber unterwegs sein. Es lädt Webseiten bis zu 36 Prozent schneller als das Nokia N95 oder der Treo 750, so ein schmunzelnder Steve Jobs bei der Präsentation. Auch beim Herunterladen von Musik aus dem iTunes-Store oder Programmen aus dem AppStore dürfte man die UMTS-Beschleunigung spüren. Anfang Juli startet der Applikation Store, in dem freie Entwickler ihre Anwendungen für das iPhone anbieten können – Apples Zustimmung vorausgesetzt. Ist ein Programm kleiner als 10 MB, funktioniert der Download über das Mobilfunknetz, ansonsten ist eine WLAN-Verbindung notwendig.

Zahlreiche Anwendungen angekündigt

Bei der Präsentation durften ein knappes Dutzend Firmenvertreter Beispiele für Apps vorstellen. Darunter waren eBay und Sega mit seinem Super Monkey Ball. Überhaupt ist zu erwarten, dass eine Vielzahl an Spielen für das iPhone verfügbar sein wird. Die Steuerung erfolgt über den Touchscreen und den Gravitationsmesser im iPhone. Bei einem Autorennen beispielsweise wird das gesamte iPhone zum Lenkrad. Aber auch TypePad stellte eine Blogginganwendung für Text und Fotos auf dem iPhone vor. Die Nachrichtenagentur AP liefert Nachrichten, deren Auswahl sich nach dem Aufenthaltsort des Nutzers richten. Diese können auch Texte und Fotos auf die Nachrichtenplattform hochladen. Etliche dieser Anwendungen wird es kostenlos im AppStore geben. Die Entwickler bestimmen hier den Preis. Super Monkey Ball wird beispielsweise 9,99 Dollar kosten.

Die zweite technische Verbesserung ist ein GPS-Chip im iPhone 3G. Er ermöglicht eine Ortungsfunktion mithilfe von Satellitensignalen. Das ergänzt die bereits vorhandene Lokalisierungsfunktion mittels triangulärer Peilung der Mobilfunk- und WLAN-Signale. Ob neben reiner Positionsermittlung und Kompassfunktion auch eine dynamische Navigation möglich sein wird, wurde in der Präsentation nicht deutlich. Doch ein Sprecher von TomTom [Link entfernt] hat bereits angekündigt, dass ihre Software auf dem iPhone laufen wird.

Ortsbezogene Dienste für das iPhone

Mit großer Wahrscheinlichkeit werden auch andere Entwickler Navigationsanwendungen im AppStore anbieten. Steve Jobs hat deutlich gemacht, dass er die Zukunft für das iPhones bei ortsbezogenen Diensten sieht. So genannte Location Based Services (LBS) verbinden die übermittelten Informationen mit Geodaten. So kann man bestimmte Restaurants in der Nähe finden, sich von Bekannten Einrichtungen empfehlen lassen oder sehen, welcher Freund noch auf der Party oder der Messe ist. Letzteres funktioniert vor allem mit der bereits vorhandenen Ortungsfunktion. Dabei wertet die Technik von Skyhook Wirless die Signale der Mobilfunkstationen oder der WLAN-Access-Points aus. Das funktioniert im Gegensatz zu GPS auch in geschlossenen Räumen, also in Hotels, Flughäfen oder Messehallen.

Die Akkuleistung des neuen iPhones wurde ebenfalls verbessert. Der Apple-Boss gab 300 Stunden Standby-Zeit an. Alternativ liegt die Gesprächszeit im UMTS-Netz bei 5 Stunden oder im GSM-Netz bei 10 Stunden. Mann kann 5 bis 6 Stunden im Internet surfen oder 7 Stunden Videos schauen oder 24 Stunden Musik hören, wobei die Audioqualität verbessert wurde. Optisch hat sich das iPhone 3G nur leicht verändert. Das Gehäuse ist oben und unten etwas schmaler geworden. Die Rückseite besteht nun aus schwarzem Plastik statt Aluminium. Die 16 GB-Version gibt es alternativ auch in Weiß. Die Vorderseite ist unverändert. Die Tasten für die Lautstärkeregelung, der Ausschalter und der Home-Button sind weiterhin aus Metall.

Nähere Informationen zur neuen Firmware 2.0, die auch als Upgrade für das erste iPhone und den iPod Touch zur Verfügung stehen wird, erhalten Sie in einer weiteren Meldung.

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