Europa

Mobiler Datenverkehr innerhalb der EU legt zu, Preise sinken

Laut GSMA ist Europa derzeit der dynamischste UMTS-Wachstumsmarkt
Von Marie-Anne Winter

Der mobile Datenverkehr innerhalb der EU legt derzeit um 75 Prozent pro Jahr zu. Das sagen zumindest die Unternehmensberater von AT Kearney, die sich den mobilen Datenmarkt innerhalb EU im Auftrag der GSMA genauer angesehen haben. Im vergangenen Jahr wuchs der Markt mit mobilem Datenverkehr um 40 Prozent auf 7 Milliarden Euro. Die Mobilfunkanbieter investierten in diesem Zeitraum über 20 Milliarden Euro in entsprechende Netze und Dienste.

In diesem Jahr hat sich bis April die Anzahl der Daten-Nutzer auf 112 Millionen verdoppelt. Damit stellen die Marktforscher fest, dass sich 3G in Europa schneller als in jeder anderen Region entwickelt. Etwa 23 Prozent der Mobilfunk-Kunden in Europa nutzen UMTS-Dienste, in Nordamerika sind es gut 18 Prozent und in Asien-Pazifik-Raum nur 3,7 Prozent der Nutzer. Diese Daten beruhen auf aktuellem Datenmaterial, das von 38 Netzbetreibern geliefert wird. Der Preis für Datenverkehr ist im internationalen Roaming zwar spürbar gefallen, befindet sich aber noch deutlich über Schnäppchen-Level: Laut diesen Zahlen ist Durchschnittspreis für ein Megabyte, das im Roaming genutzt wird, im ersten Quartal dieses Jahres von 5,62 Euro auf 5,06 Euro gefallen. Die Marktforscher schätzen gleichzeitig, dass der Durchschnittspreis für eine SMS, die innerhalb der EU versendet wird, mittlerweile auf 18 Cent gefallen ist.

Auch die Preise für die benötigten Endgeräte wie Laptops, Smartphones, UMTS-Karten oder HSDPA-Sticks sinken stetig. In einigen europäischen Ländern sollen die Preise für mobilen Datenverkehr schon unter denen vergleichbarer Festnetzkosten liegen. In Großbritannien ständen mobile Datendienste bereits ab 13 Euro monatlich (10 Pfund) zur Verfügung, in Österreich bereits ab 10 Euro monatlich. Zahlreiche Mobilfunkanbieter stellten ihren Kunden mittlerweile große Datenpakete zur Verfügung und hätten gute Instrumente entwickelt, ihren Kunden einen Überblick über die Kosten zu geben. So wurden Nutzer bei einigen Anbietern rechtzeitig gewarnt, wenn sie an ihr monatliches Limit kommen und entsprechend gedrosselt.

Tom Phillips, Chief Government & Regulatory Affairs Officer der GSMA sagt: "Wettbewerb, vor allem auch durch WLAN-Hotspots, drückt die Datenpreise derzeit dramatisch, vor allem für Dienste, die mobilen Nutzern Zugriff auf E-Mail, Internet und andere Anwendungen ermöglichen, die man auf Reisen gern in Anspruch nimmt. Wir erwarten, dass die Preise weiter sinken, weil die Mobilfunkanbieter neue Angebote entwickeln und immer mehr Europäer diese Dienste als selbstverständlichen Teil ihres Lebens betrachten."

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