Telefonanschluss

So kommt das neue Zuhause ans Telefonnetz

Sparen beim Neuanschluss: Frühzeitig planen
Von David Dangel

Dass beim Häuslebau vieles schiefgehen kann, ist bekannt: Regelmäßig berichten Verbrauchermagazine über unglückliche Bauherren, die sich mit Handwerkern und Behörden herumschlagen müssen. Viele Ärgernisse lassen sich mit richtiger Planung aber schon von Anfang an vermeiden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Anschluss von Neubauten ans deutsche Telefonnetz. Wird der Neuanschluss gut geplant, entstehen für Bauherren im besten Fall keine weiteren Kosten, im ungünstigen Fall müssen mehrere Hundert Euro zusätzlich bezahlt werden.

Die Kosten für neue Telefonanschlüsse vorab zu kalkulieren, gestaltet sich für die meisten Bauherren mangels Erfahrung schwer. Denn die heutige Praxis bei der Erschließung von Neubaugebieten ist, dass die einzelnen Strom-, Wasser- und Telekommunikationsversorger Hand in Hand mit den Architekten oder Ingenieurbüros zusammenarbeiten. Bei dieser Routine hat der einzelne Bauherr überhaupt keinen Einfluss auf den Ablauf – er erhält die Höhe der Kosten im besten Fall aufgeschlüsselt von seinem Architekten. Erschwerend bei der Informationssuche kommt noch hinzu, dass der Erdaushub für alle Kabel und Rohre meist vom örtlichen Wasserversorger durchgeführt wird und die restlichen Versorger diese Schächte dann ebenfalls für ihre Leitungen verwenden. Ergo: Der Telefonanschluss kommt normalerweise mit dem Wasseranschluss. Die einzelnen Wasserversorger - oft sind dies noch die staatlichen Stadtwerke - verlangen von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich hohe Gebühren. Somit existiert keine bundeseinheitliche Berechnungsformel.

Dennoch betonen alle angefragten Versorgungsunternehmen ausdrücklich, dass die Gesamtkosten umso geringer sind, je früher Kontakt mit den Versorgungsunternehmen aufgenommen wurde. Dies ist auch einleuchtend: Muss jedes Versorgungsunternehmen die Planung und den Erdaushub von Null beginnen, werden Arbeiten doppelt und dreifach gemacht.

Anbieter theoretisch frei wählbar

Entscheidend für den Kostenfaktor ist auch die Nachbarschaft. Wird beispielsweise ein Neubaugebiet von einer Gemeinde komplett neu erschlossen, werden die betreffenden Grundstücke meist schon mit allen Anschlüssen von der Gemeinde an die einzelnen Bauherren übergeben. Die Kosten für die Erschließung wurden dann von der Gemeinde oder vom für den Verkauf zuständigen Makler mit in den Verkaufspreis eingerechnet und lassen sich nicht ohne Weiteres recherchieren. Ein Neubaugebiet ohne erschlossene Grundstücke, das noch in Eigenregie angeschlossen werden muss, ist laut Aussage der Versorgungsunternehmen heute eigentlich die Ausnahme.

Theoretisch können Bauherren den Telekommunikationsanbieter aber frei wählen – juristisch können sie jeden Anbieter beauftragen. In der Praxis wird dies aber wohl meist die Deutsche Telekom sein, die extra für diese Aufgabe "Bauherren-Beratungsbüros" eingerichtet hat. Die bundesweit verteilten Beratungsbüros erreichen Interessierte über die Hotline 0800-3301903 und können sich dann regional weiter verbinden lassen. Nur in Ballungszentren haben Bauherren eine Chance, auch auf Alternativen wie NetCologne in Köln zurückzugreifen. Und in Köln auch nur dort, wo NetCologne die Erschließung kompletter Neubaugebiete vornimmt. Nach der gleichen Logik verfährt auch HanseNet: Neuanschlüsse in Hamburg nur dort, wo HanseNet auch den Anschluss kompletter Neubaugebiete übernimmt, anderswo nicht. Einzelne Neubauten werden in der Regel von den örtlichen Mitbewerbern der Deutschen Telekom nicht ans Netz angeschlossen.

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