Netbooks

Netbooks: Die Qual der Wahl

Gut drei Dutzend Netbooks machen die Kaufentscheidung schwer
Von Jan Rähm

Weihnachten naht. Schön, wäre da nicht auch wieder die Qual der Wahl, was man denn den Liebsten schenken soll. Oder sich dieses Jahr einfach einmal selbst beschenken? Warum eigentlich nicht?! Wie wär's denn mit einem kleinen Netbook? Wer diese Frage mit einem klaren: "Ja, ein Netbook soll es sein!" beantworten kann, der steht vor der nächsten Wahl-Qual. Soll ein Modell in sieben, neun oder gar in 10 Zoll unterm Weihnachtsbaum liegen. Ein kurzer Blick ins Internet offenbart: In Deutschland sind gut drei Dutzend dieser Mini-Laptops erhältlich. Der EeePC701
Foto: Asus

Des Netbook-Käufers erste Entscheidung sollte bezüglich der Bauform fallen. Soll es ein Netbook mit Tablet-PC-Eigenschaften und berührungsempfindlichen Monitor sein, kommt zurzeit nur das Gigabyte M912 in Frage. Es ist mit einem drehbaren 8,9-Zoll-Display ausgestattet und bringt Touchscreen-Funktionalität zur Eingabe mit. Wird kein Touchscreen gewünscht, steht die Entscheidung über die Display-Größe an. Den größten Anteil am Netbookmarkt haben derzeit die Modelle in 8,9 Zoll und einer Auflösung von 1024 x 600 Pixel. Nur wenige, meist ältere Modelle haben Monitore in 7 Zoll. Ihre Bildschirmauflösung liegt in der Regel bei 800 x 480 Pixel. Wem ein solch kleiner Bildschirm, wie er im Asus EeePC 701 zu finden ist, genügt, der darf sich über ein zumeist einfach ausgestattetes Gerät freuen, dass dank geringerer Nachfrage immer günstiger zu haben ist. Wem weder 7 Zoll noch 8,9 Zoll reichen, der greift gleich zu den 10-zölligen Netbooks, die die gleiche Auflösung wie ihre nächstkleineren Verwandten bieten. Der Vorteil der "großen" Netbooks ist die fast normal große Tastatur. Jedoch sind diese größten Netbooks wie den beiden fast baugleichen MSI Wind U100 und Medion akoya mini E1210 meist über einem Kilogramm schwerer.

Netbooks im Vergleich

Modell Asus
EeePC 701
Asus
EeePC S101
Dell Inspiron
Mini 9
Fukato datacask
Jupiter 0817a
Gigabyte
M912
CPU (Taktfrequenz) Intel Celeron (900 MHz) Atom N270 (1,6 GHz) AMD Geode LX 800 (500 MHz) Atom N270 (1,6 GHz)
RAM /
Speicherplatz
512 MB / 2 GB oder 4 GB SSD 1 GB /
16 bis 64 GB SSD
1 GB /
8 GB oder 16 GB SSD
512 MB /
20 GB SSD oder 60 GB HDD
1 GB /
160 GB HDD
Displaygröße / -auflösung 7 Zoll / 800 x 480 10,2 Zoll /
1024 x 600
8,9 Zoll / 1024 x 600 8 Zoll / 800 x 480 8,9 Zoll Touchscreen / 1280 x 768
WLAN / Bluetooth / UMTS ja /
nein /
nein
ja /
ja /
nein
ja /
ja /
nein
ja /
nein /
nein
Schnittstellen 3 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader
3 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 / 1000 Mbps / Cardreader
3 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader
2 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader
3 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader /
Expresscard- Slot
Gewicht in kg 0,92 1,1 1 1,1 1,3
Akkulaufzeit in Stunden 3,5 5 3,5 3 2
Betriebssystem Linux XP Linux oder XP Linux Linux oder XP
Preis in Euro um 200 ab 599 ab 319 279 ab 519
Stand: 4. Dezember 2008

Bis zu 8 Stunden Akkulaufzeit kosten nicht so viel mehr

Sind die ersten beiden Entscheidungen gefällt, muss sich der geneigte Käufer nun klar werden, ob er ein Gerät mit extrem langer Laufzeit benötigt. Derzeitiger Spitzenreiter bezüglich der Akkukapazität ist der NC10 von Samsung gefolgt vom Hercules eCAFE ec-900 [Link entfernt] . Beide sollen laut Herstellerangaben deutlich über 5 Stunden fern der Steckdose durchhalten - Samsung verspricht beim NC10 sogar bis zu 8 Stunden Akkulaufzeit. Die restlichen Vertreter der Netbooks arbeiten im Schnitt nur zweieinhalb Stunden ohne Netzkabel.

Für die mobile Arbeit kommen Netbooks mit integriertem Funk-Modem in die engere Wahl. Derzeit bieten das die Geräte Acer Aspire One [Link entfernt]  A150X-3G, LG X110 und Asus EeePC 901 Go. Alle drei haben ein UMTS-Modul eingebaut, das je nach Gerät HSDPA und teils auch HSUPA für schnellere Datenverbindungen unterstützt. Abwärtskompatibel sind die Chips zu GPRS und EDGE. Ein viertes Gerät mit eingebauter Surf-Hardware ist das Elitegroup [Link entfernt] ECS G10IL, das jedoch derzeit noch nicht in Deutschland zu haben ist.

Bei allen anderen Netbooks wird die Verbindung ins Internet und andere Netzwerke drahtlos über WLAN oder verkabelt über Fast-Ethernet hergestellt. Eine wenige Netbooks wie unter anderem Asus Eee 900A und HP Mini-Note 2133 bringen sogar Gigabit-Ethernet für schnelle Netzwerkverbindungen mit. Auch bei den WLAN-Chips gibt es Unterschiede. Günstige Netbooks sind zumeist nur mit WLAN nach den Standards IEEE 802.11b/g für elf bzw. 54 MBit/s ausgestattet. Teurere Geräte glänzen dagegen mit IEEE 802.11a und einige unterstützen auch den Beinahe-Standard IEEE 802.11n, der Datenraten von bis zu 300 MBit/s ermöglicht. Ebenfalls kabellos verbinden sich die Netbooks via Bluetooth zu externen Geräten. Doch den Funkchip tragen nur rund die Hälfte der verfügbaren Mini-Computer in sich. Alle anderen können über optionale USB-Stecker nachgerüstet werden.

Eine Übersicht von Netbooks mit Intel-Atom-Prozessor und warum es nicht unbedingt ein Netbook mit Windows XP sein muss, lesen Sie auf der zweiten Seite.

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