Netbooks

Netbooks: Die Qual der Wahl

Gut drei Dutzend Netbooks machen die Kaufentscheidung schwer
Von Jan Rähm

Sind nun die ersten Hardware-Entscheidungen gefallen, bleiben zwei weitere Kriterien bezüglich der Ausstattung: Welcher Prozessor-Typ soll im Netbook werkeln und auf welcher Art Festplatte sollen die eigenen Daten Platz finden. Eher eine Ausnahme sind Netbooks, die ihre Rechenleistung nicht aus einem Intel Atom beziehen. Beispielsweise ein Intel Celeron arbeitet im Asus EeePC 701. Im HP Mini-Note 2133 sorgt eine VIA-CPU mehr schlecht als recht für Vortrieb. Das Rechenherz des Hercules eCAFE EC-800 stammt von AMD und leistet bescheidene 500 MHz. Erst im kommenden Jahr ist mehr Wettbewerb in diesem Zweig der Netbook-Ausstattung zu erwarten. Hersteller AMD will eine komplett neue Netbook-Plattform etablieren. Die Netbook-Pläne von VIA und Nvidia hingegen wurden auf Eis gelegt. Bezüglich des dauerhaften Speichers - der flüchtige Arbeitsspeicher ist je nach Netbook mit 512 MB oder 1 GB ausgebaut - besteht die Wahl zwischen einer Festplatte herkömmlicher Bauart mit bis zu 160 GB Kapazität oder einer schnellen und robusten Solid-State-Disk. Die Flash-basierten Massenspeicher nehmen je nach Netbook-Modell zwischen 2 GB und 64 GB Daten auf.

Netbooks mit Intel-Atom-Prozessor

Modell HP
Mini 700 / 1000
Lenovo
S9 / S10
MSI Wind U120 Medion
akoya mini E1210
Samsung
NC10
CPU (Taktfrequenz) Atom N270 (1,6 GHz)
RAM /
Speicherplatz
1 GB /
8 GB oder
16 GB SSD,
60 GB HDD
512 MB oder 1 GB /
4 GB SSD, HDD bis 160 GB
1 GB /
20 GB oder 40 GB SSD, 120 GB HDD
1 GB /
80 GB HDD
1 GB /
80 GB oder 160 GB HDD
Displaygröße / -auflösung 8,9 / 10,2 Zoll /
1024 x 600
8,9 / 10 Zoll /
1024 x 600
10,2 Zoll /
1024 x 600
WLAN / Bluetooth / UMTS ja /
optional /
optional
ja /
ja /
nein
ja /
ja /
ja
ja /
nein /
nein
ja /
ja /
nein
Schnittstellen 2 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader
USB /
D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader /
Expresscard- Slot
3 x USB /
1 x D-Sub /
Audio-Out /
Mikrofon-In /
RJ45 10 / 100 Mbps /
Cardreader
Gewicht in kg ca. 1 1,1 k.A. 1 1,3
Akkulaufzeit in Stunden k.A. k.A. k.A. 3 8
Betriebssystem XP Linux / XP XP XP XP
Preis in Euro ab 399 320 / 360 um 500 ab 380 399
Stand: 4. Dezember 2008

Teures Windows-XP gegen Open-Source-Betriebssystem GNU / Linux

Um die Wahl der Hardware noch qualvoller zu gestalten, gibt es ein paar weitere Ausstattungsextras im Netbook-Bereich, die etwas mehr oder etwas anderes als die Konkurrenz bieten. Zum Einen wäre da das Schenker MS1. Das 10,2-Zoll-Gerät bringt als einziges Netbook ein integriertes optisches Laufwerk mit. Das Datacask Jupiter 1014a von Fukato dagegen hat - wie auch das bereits erwähnte Gigabyte M912 - einen ExpressCard34-Slot zur Aufnahme von Steckkarten. Das Lenovo S10
Foto: Lenovo

Eine wichtige Frage bleibt jedoch noch offen. Sie hat das Potential die Kaufentscheidung nachhaltig zu beeinflussen - schließlich bestimmt sie auch in nicht unerheblichen Umfang den Kaufpreis. Die Frage lautet: Welches Betriebssystem soll auf dem gewünschten Gerät ab Werk laufen. Das Feld der Netbooks teilt sich in zwei Lager. Die eine Hälfte der Geräte kommt mit vorinstalliertem Windows XP und ist zumeist teurer. Dafür haben bisherige Windows-Nutzer - die wohl den größten Teil der Computerbenutzer ausmachen dürften - kaum bis keine Schwierigkeiten bei der Umstellung bzw. Eingewöhnung an das neue Gerät.

Sie sollten sich nur immer dessen bewusst sein, dass Netbooks nicht als Ersatz für Notebooks und Desktop-Rechner sondern als einfache Surf- und Arbeitsgeräte für den mobilen Nutzer konzipiert wurden. Also bitte nicht wundern, warum auf den schmalbrüstigen Geräten die jüngste Photoshop-Ausgabe oder das neuste 3D-Spiel so gut wie gar nicht laufen will.

Die zweite Hälfte der Netbooks kommt mit verschiedenen Varianten des freien Open-Source-Betriebssystems GNU / Linux. Diese zumeist speziell für die Rechner optimierten Systeme locken mit günstigen Preisen, schnellen Boot- und Reaktionszeiten und einer auf Einfachheit optimierten Benutzeroberfläche. Angst vor diesen Systemen sollte niemand haben. Sie sind einfach zu bedienen und bieten alles, was man auf einem Netbook braucht. So reicht die Auswahl mitgelieferter Software von Browser über E-Mail-Client und Mediaplayer bis hin zu verschiedenen Kommunikationsprogrammen. Auch Bildbetrachter, diverse Spiele und eine Office-Suite sind zumeist vorinstalliert.

Bei der restlichen Ausstattung gleichen sich fast alle Netbooks. Anschluss an einen externen Monitor finden sie über den VGA-Ausgang. Drucker, Scanner und Co. können über zwei oder drei USB-2.0-Ports angeschlossen werden. Der Ton wird über integrierte Lautsprecher wiedergegeben. Auch Kopfhörer-Ausgang und Mikrofon-Eingang sind Standard. Ebenso bringen alle Netbooks einen oder zwei Steckplätze für verschiedene Speicherkarten-Typen zur Erweiterung des Speicherplatzes mit.

Ist nach all diesen Fragen und Entscheidungen eine Wahl gefallen, darf sich der Käufer über einen kleinen, mobilen Rechner freuen, der zwar nicht besonders leistungsfähig aber dafür umso leichter ist. Ob dem Käufer dabei speziell Akkulaufzeit, Bildschirmgröße, Tastaturdesign oder schlicht die Optik des Gerätes wichtig ist, muss jeder für sich entscheiden. Angesichts der Fülle der Geräte, die es mittlerweile am Markt gibt, sollte aber jeder "sein" Wunsch-Netbook finden können.

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