iPhone-Klon

Bessere iPhone-Kopie: Ciphone 3G ist auf dem Markt

Käufer müssen Einschränkungen bei Anwendungen und Funktionen hinnehmen
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Produktpiraten aus China haben in der Vergangenheit das Apple iPhone mehr oder weniger exakt nachgebaut. Dabei unterschieden sich Imitate wie das Hiphone oder das Sciphone bisher hinsichtlich der wesentlichen Merkmale von Apples Original, so beispielsweise in der Verarbeitung, der Display-Größe und Display-Auflösung und dem Funktionsumfang. Jetzt ist mit dem Ciphone 3G eine optisch gelungere Kopie in Online-Shops ab 140 Euro erhältlich. Vielsagend ist dabei das ausgeschaltete Display auf allen Fotos. Versprochen wird, dass das Handy unter anderem über einen Multitouch-Bildschirm, einen Gravity-Sensor und eine 2-Megapixel-Kamera verfügt und zu iPhone-Zubehör kompatibel ist. Darüber hinaus sollen nicht nur die Optik des iPhone-Hauptmenüs, sondern auch Funktionen des iPhone-Betriebssystems wie etwa Coverflow nachgeahmt sein.

Auf unsere Nachfrage hat ein Händler aus Shenzhen die technischen Angaben bestätigt und versichert, dass die Abmessungen mit denen des Apple iPhone übereinstimmen. Er hat uns die Handy-Kopie sogar mit Apple-Logo versehen angeboten. Wer glaubt, dass das Sciphone 3G alle Funktionen des Apple iPhone 3G aufweist, wird enttäuscht: WLAN und UMTS fehlen zum Beispiel, zudem können andere Apple-Anwendungen nicht ausgeführt werden. Weitere Fotos finden Sie auf den Seiten entsprechender chinesischer Handy-Shops.

Zoll kann Gerät bei Einfuhr nach Deutschland beschlagnahmen

Äußerlich eine gelungene Kopie:
Das Ciphone 3G
Foto: teltarif.de
So bleibt das Ciphone 3G nur eine Kopie unter vielen, die sich in puncto Qualität und Funktionsumfang dem iPhone geschlagen geben muss. Zudem besteht die Gefahr, dass bei einem Kauf in einem chinesischen Online-Shop das Gerät bei der Einfuhr vom Zoll beschlagnahmt und vernichtet wird. Dieses Schicksal kann auch anderen iPhone-Nachahmungen drohen, die eine geringere Ähnlichkeit mit dem original-Handy aufweisen, warnt Klaus Hofmeister von der Bundesfinanzdirektion Südost. "Der Zoll muss die Geräte jedoch freigeben, wenn keine Verletzung fremder Rechte vorliegt", so Rechtsanwalt Marian Härtel, Experte für IT- und Markenrecht aus Berlin. "Dies nachzuweisen und durchzusetzen, kann jedoch sehr schwierig und langwierig werden." Interessenten sollten sich deshalb durch Berichte in Internetforen, denen zufolge der reibungslose Import von iPhone-Kopien möglich sei, nicht in Sicherheit wiegen lassen.

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