App für "Das Erste" für Android, iOS und Windows Phone kommt
Lutz Marmor, Vorsitzender der ARD, bei der Verkündung von Neuigkeiten in Hamburg
Foto: dpa
Die ARD hat angekündigt, schon binnen der kommenden vier Wochen Smartphone- und
Tablet Apps für ihr Hauptprogramm "Das Erste" in die entsprechenden Download-Stores zu stellen.
Bislang gab es lediglich einzelne Programme für Programmbestandteile wie etwa die Sportschau
oder die Tagesschau. Zugleich äußerte sich der ARD-Vorsitzende Lutz Mamor zum Streit mit dem Kabelnetzbetreiber
Kabel Deutschland.
"Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben grünes Licht für die Einführung einer Das-Erste-App gegeben", heißt es heute in einer Pressemitteilung der ARD. Die App werde es den Nutzern künftig ermöglichen, "einen komfortablen Direktzugriff auf den mobilen Programmführer sowie auf Videos und den Livestream" des Ersten Programmes zu haben. Zusätzlich sollen Features wie etwa eine Erinnerungsfunktion angeboten werden. Offiziell heißt es, die kostenlose App werde schon in etwa vier Wochen bereitstehen. Dabei sollen alle drei großen mobilen Betriebssysteme Android, iOS und Windows Phone unterstützt werde.
Eine positive Zwischenbilanz zieht die ARD zum Anfang Januar gestarteten Live-Stream des eigenen Programmes. Das Erste verzeichnete im Januar durchschnittlich nach eigenen Angaben mehr als 400 000 Abrufe pro Woche - Tendenz steigend. Übertragen wird auch eine spezielle Smartphone-Version für Handys. Ausgenommen vom Stream sind aus urheberrechtlichen Gründen einige ausländische und ältere Spielfilme und Musiksendungen.
ARD äußert sich zu Streit mit Kabel Deutschland
Lutz Marmor, Vorsitzender der ARD, bei der Verkündung von Neuigkeiten in Hamburg
Foto: dpa
Anfang des Jahres hatte der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland
zahlreiche Regionalversionen der Dritten Programme der ARD
aus den Kabelnetzen entfernt und auch die technische
Qualität des Sendesignals des Hauptprogramms auf ein normales
Niveau abgesenkt. Die ARD bezeichnet diesen Schritt als "eine
eigene unternehmerische Entscheidung". Mit dieser Entscheidung stehe
Kabel Deutschland im Wettbewerb mit anderen Unternehmen,
die die Programmangebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
verbreiten. "Es steht den Verbrauchern also frei, im Einzelfall zu
prüfen, welche alternativen Empfangsmöglichkeiten sie in ihrer
jeweiligen Wohnsituation haben", heißt es von der ARD. Sie
verweist auf Möglichkeiten wie DVB-T. Andere Varianten hatten
auch wir vorgestellt.
Die ARD werde weiterhin alle ihre Programme "in technisch hervorragender Qualität der Öffentlichkeit und damit auch den Kabelnetzbetreibern" auf verschiedenen Wegen zur Verfügung stellen. Kabel Deutschland habe rechtlich wie technisch alle Möglichkeiten, seinen Kunden die Programme anzubieten - "in der selben Qualität und Vielfalt, wie sie beispielsweise über Satellit oder bei anderen Kabelnetzanbietern und Internetplattformanbietern verfügbar sind." Das Medienmagazin DWDL zitiert den ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor zudem damit, dass es eine Fehlannahme Kabel Deutschlands sei, durch die jüngst getroffenen Entscheidungen Druck ausüben zu können. Man solle den Streit nicht auf dem Rücken der gemeinsamen Kunden austragen.
Zeitgleich forderte die ARD die Kabelnetzbetreiber auf, auch den letzten noch verbleibenden analogen Verbreitungsweg, das analoge Kabel "auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen und zu digitalisieren". Dazu habe die ARD den Kabelnetzbetreibern mehrfach Gesprächsbereitschaft und, so weit möglich, Hilfe angeboten. "Daran ändern auch die jetzt verfügten Einschränkungen der Kabelnetzbetreiber im Streit um Einspeisegebühren nichts."