Heimvernetzung

To stream, but not to repeat: AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C im Test

Die Idee des AVM-Gerätes: TV-Programme per WLAN auf mobile Geräte streamen und parallel WLAN-Netze repeaten. Doch im Test konnte uns das Gerät nur zum Teil überzeugen. Im WLAN-Modus traten zu viele Fehler auf. Welche und wie sich das Gerät dennoch nutzen lässt, lesen Sie im Testbericht.
Von Thorsten Neuhetzki

Der AVM-Repeater hat einen Dual-Tuner für DVB-C an Bord. Diese Funktion soll es ermöglichen, das unverschlüsselt TV-Programm im digitalen Kabel auf allen mit dem Heimnetzwerk verbundenen Endgeräten zu empfangen. Das funktioniert gleichermaßen per PC, aber auch über Smartphone oder Tablet. Für die mobilen Geräte gibt es Apps für iOS und Android, per PC kann der VLC-Player genutzt werden.

Um die Sender zu sehen, muss einmalig ein Sendersuchlauf durchgeführt werden. Dabei werden in der Weboberfläche alle unverschlüsselten Sender angezeigt (im Test im Berliner Kabel-Deutschland-Netz 89 TV- und 65 Radiosender). Auch HD-Sender sind dabei. Allerdings lassen sich diese HD-Sender nicht auf den von uns verwendeten mobilen Geräten Samsung Galaxy S5 und Galaxy Tab 4 aufrufen, sondern nur über den PC. Verschlüsselte Sender werden gar nicht erst angezeigt, könnten mangels Entschlüsselungsmöglichkeit aber auch gar nicht mit einem Bildsignal angezeigt werden.

Zappen ja, elektronische Programmzeitschrift nein

Fehlermeldungen beim TV-Streaming Fehlermeldungen beim TV-Streaming
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Funktionen der getesteten Android-Apps sind eher rudimentär. Eine elektronische Programmzeitschrift (EPG) als Übersicht gibt es nicht, lediglich das aktuelle Programm wird angezeigt. Immerhin können Favoritenlisten für die TV-Sender angelegt werden und auch Zappen ist bei Android per Wischen möglich. Übertragen werden können zwei unterschiedliche Programme an bis zu zwei Geräte gleichzeitig. Ein Bild-in-Bild-Modus, also zwei Programme auf einem Gerät, ist nicht vorgesehen.

Die Bildqualität ist gut und kommt auf den mobilen Geräten auch ohne HD-Signal aus. Allerdings war das Bild vor allem im ohnehin nicht vernünftig funktionierenden WLAN-Bridge-Modus nicht sehr stabil. Immer wieder mischten sich Pixel- oder Zeilenfehler ein oder das Bild blieb stehen. Auch Abbrüche mit anschließenden Fehlermeldungen mussten wir feststellen, wenn wir denn überhaupt ein TV-Signal bekamen. Zum Teil war noch nicht einmal das möglich. Im LAN-Bridge-Modus lief der Datenverkehr bei der TV-Übertragung deutlich stabiler. Das genutzte Übertragungsnetz war in beiden Fällen identisch und befand sich als einziges Netz in der Umgebung im 5-GHz-Netz, so dass WLAN-Störungen ausgeschlossen werden können.

Lieferumfang vorbildlich

Das Gerät ist zu groß für zwei Steckdosen übereinander Das Gerät ist zu groß für zwei Steckdosen übereinander
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Positiv anzumerken ist abschießend noch der Lieferumfang des Repeaters. Das Gerät kommt mit einem TV-Kabel, einem LAN-Kabel und einem T-Stecker für das TV-Kabel nach Hause, so dass bestehende TV-Verkabelungen weiter benutzt werden können und lediglich an der Dose oder am Empfangsgerät ein T-Stecker eingebaut werden muss. Eine zusätzliche TV-Dose ist so nicht notwendig. Und auch weitere Kabel müssen nicht gekauft werden. Punktabzug gibt es jedoch für die Größe des Gerätes, die sich an Steckdosen als sehr platzraubend erwies. Bei übereinander angebrachten Steckdosen ist die zweite Steckdose durch die Größe des Gehäuses zusätzlich verdeckt und nicht nutzbar. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Fazit: Nur ein Teil der Funktionen sinnvoll nutzbar

So sieht das Bild aus, wenn das Streaming funktioniert. Die Einblendungen verschwinden nach wenigen Sekunden. So sieht das Bild aus, wenn das Streaming funktioniert. Die Einblendungen verschwinden nach wenigen Sekunden.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Idee des AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C ist genial: WLAN-Repeater und TV-Signal-Wandler für IP-Signale in einem. So ließen sich auch RTL und ProSieben in der ganzen Wohnung anschauen, ohne monatliche Kosten für Zattoo oder Magine zu zahlen. Doch in der Praxis konnte das Gerät nicht überzeugen. Lediglich im LAN-Modus funktionierte es stabil, wer auf die WLAN-Anbindung samt Verstärken des eigentlichen Signals gehofft hat, wird enttäuscht. Da jedoch von einem Hersteller gehalten werden muss, was versprochen wird, sollte AVM hier dringend nachbessern.

Mehr zum Thema AVM