Axel Springer will T-Online nicht
Axel Springer plant ohne T-Online
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Auf dem Weg zum selbstgesteckten Ziel, führender
Digitalverlag zu werden, ist für Axel Springer T-Online wohl kein
Thema. Mit seiner kaum verklausulierten Absage an eine Übernahme der
Telekom-Tochter hat Vorstandschef Mathias Döpfner monatelangen
Spekulationen ein vorläufiges Ende gesetzt. "Sehr unwahrscheinlich"
nannte er in der Süddeutschen Zeitung heute einen möglichen
Deal über das Online-Portal. "Wir beschäftigen uns mit anderen
Sachen." Für Telekom-Chef Tim Höttges dürfte das keine gute Nachricht
sein.
Zwar ließe sich ein deutschsprachiges Internet-Angebot wie T-Online als Ergänzung zum Springer-Portfolio mit Plattformen wie Bild.de, dem Preisvergleichsportal Idealo, der Jobbörse Stepstone oder der Wohnungssuchmaschine Immonet vorstellen. Doch das Medienhaus (Bild, Die Welt) ist auf einem anderen Trip. "Uns interessiert derzeit besonders der englischsprachige Raum", sagte Döpfner in der SZ.
Expansion in englischsprachigen Raum
Axel Springer plant ohne T-Online
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Bei der Online-Strategie schaut sich auch die RTL Group nicht mehr
nur auf dem europäischen Heimatmarkt um. RTL kaufte zuletzt das
US-Multichannel-Network Stylehaul, das Youtube-Stars unter Vertrag
hat, die auf der Videoplattform unter anderem Schminktipps geben. Das
Nachrichtenmagazin Der Spiegel ist schon länger mit einer
englischsprachigen Version seines Online-Ablegers im Netz. Auch das
Handelsblatt versucht, mit einer englischen "Global Edition" mit
ihren digitalen Inhalten mehr Leser zu erreichen.
Springer hat in den vergangenen Jahren den Blick verstärkt in Richtung Silicon Valley gerichtet. Das Unternehmen hat in Kalifornien eine Vertretung, zuletzt hat sich Springer an mehreren US-Angeboten beteiligt. Dazu gehört etwa der europäische Ableger der Newsseite Politico aus Washington, die Website Business Insider und das Online-Magazin Ozy. Springers Augenmerk im Digitalgeschäft richtet sich auf Bezahlangebote sowie Vermarktungs- und Kleinanzeigenmodelle.
Sein Print-Engagement fährt Springer in Deutschland dagegen zurück. Die Regionalzeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost, sowie Programm- und Frauenzeitschriften wie Hörzu gingen an die Funke Mediengruppe.
T-Online heute und in Zukunft
Döpfner will Axel Springer zum führenden digitalen Verlag auf den jeweiligen Märkten ausbauen. Der Konzern erwirtschaftet bereits 53 Prozent der Gesamterlöse von 3,04 Milliarden Euro (2014) im Internet. Auch drei Viertel der Werbeeinkünfte kommen aus dem Netz. Das T-Online-Modell mit seinem Gemischtangebot vom E-Mail-Zugang bis zu Kochrezepten scheint für Springer nicht attraktiv - wohl auch weil der Preis nicht stimmte.
Die Telekom hat dem Vernehmen nach aber auch ziemlich genaue Vorstellungen davon, was nach einem Verkauf mit Deutschlands reichweitenstärkster Nachrichten-Plattform passieren soll - oder besser: was nicht damit passieren soll. Schließlich steht quasi der Markenname des Konzerns in der Internet-Adresse. Wenn ein Käufer T-Online komplett umkrempeln wollte, würde die Telekom vermutlich ein Wörtchen mitreden wollen. Das macht einen Verkauf nicht unbedingt leichter.