Gefälscht

Warnung: "BKA-E-Mail" verschlüsselt Festplatten

Friedrich plant Gesetz gegen Cyberattacken auf die Infrastruktur
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa und dapd

Das BKA warnt vor gefälschten E-Mails Das BKA warnt vor gefälschten E-Mails
Foto: dpa
Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor gefälschten E-Mails mit Schadsoftware im Gepäck. In der Betreff-Zeile nennen die Urheber ausgerechnet das Bundeskriminalamt: "BKA erdrückende Akte gegen ...". Das BKA stellte auf Anfrage klar: "Das Bundeskriminalamt ist nicht Urheber dieser Meldungen." Empfänger sollten den Anhang dieser E-Mails - unter anderem "Akte.zip" - keinesfalls herunterladen und öffnen.

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Der Anhang enthält eine Schadsoftware, die sich nach dem Öffnen installiert. In einem Pop-Up-Fenster steht dann, dass der Computer nach den Besuchen pornografischer Webseiten mit einem Verschlüsselungstrojaner infiziert sei. Der User wird aufgefordert, für 100 Euro ein kostenpflichtiges Sicherheitsupdate herunterladen, um die Verschlüsselung zu beseitigen. "Nach bisherigem Kenntnisstand verschlüsselt die Schadsoftware tatsächlich einige Bereiche der Festplatte", warnt das BKA. Hinweise zur Bereinigung von Schadsoftware befinden sich u. a. auf der Webseite www.botfrei.de.

Friedrich plant Gesetz gegen Cyberattacken auf die Infrastruktur

Um deutlich sensiblere Infrastruktur geht es bei Plänen von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Strom- und Wassernetze sollen bald mit einem eigenen Gesetz gegen Angriffe aus dem Internet geschützt werden. Das kündigte der Minister in einem Interview der Leipziger Volkszeitung an. Laut Friedrich wird bis zur nächsten Bundestagswahl 2013 ein Sicherheitsgesetz für die "kritische Infrastruktur" vorliegen, zu der auch die Logistikbranche und der Gesundheitssektor zählen.

Das Gesetz solle sicherstellen, dass alle Angriffe gemeldet werden. In Teilen der Wirtschaft und bei mittelständischen Unternehmen gebe es relativ wenig Problembewusstsein für die Gefahr von Cyberangriffen, erläuterte der CSU-Politiker. Auch der Mittelständler sei ein "potenzielles Objekt für Spionage, für Betrug, für Erpressung, für alles Mögliche, was da im Netz inzwischen passieren kann".

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