Sharing-Verdacht: DAZN-Kunden aus Accounts ausgeloggt
Wie berichtet hat DAZN zahlreiche Nutzer - teilweise sogar mehrfach - per E-Mail darauf hingewiesen, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) das Teilen der Zugangsdaten für den Sport-Streamingdienst untersagen. Jetzt haben erste Kunden erneut elektronische Post von DAZN bekommen. Dieses Mal blieb es nicht beim Hinweis auf die AGB, wie das unserer Redaktion vorliegende Schreiben verrät. Stattdessen müssen betroffene Kunden aktiv werden, um ihr Abonnement wieder nutzen zu können.
In der E-Mail von DAZN heißt es wörtlich: "Wir haben Dich vor kurzem an unsere Nutzungsbedingungen und die Nutzung deines DAZN-Kontos erinnert. Wir haben ein Nutzungsverhalten festgestellt, das möglicherweise nicht mit unseren AGBs übereinstimmt. Um Dein Konto zu schützen, haben wir dich vorübergehend von allen Geräten abgemeldet und bitten Dich, Dein Passwort zurückzusetzen."
DAZN verärgert Kunden
Screenshot: teltarif.de, Quelle: dazngroup.com
Betroffen sind auch Kunden, die ihr Abonnement ausschließlich selbst genutzt und ihre Zugangsdaten nicht weitergegeben haben. Nach welchen Kriterien DAZN hier vorgeht, ist unklar. Allerdings klappt der erneute Zugang zum Sport-Streamingdienst unter Umständen nicht. Einem Bericht von Caschys Blog zufolge klappt das Festlegen eines neuen Passworts teilweise nicht. Möglicherweise könnte das Löschen des Browser-Caches hier weiterhelfen. Die Kundenbetreuung des Streamingdienstes ist nur per Chat und auch dort nur schlecht erreichbar.
Neues Geräte-Limit
Eine weitere Änderung bei DAZN ist die Obergrenze von vier anstelle der bisher üblichen sechs Geräte, mit denen Kunden gleichzeitig in ihrem Account eingeloggt sein dürfen. Auf seiner Webseite nennt DAZN zwar weiterhin die bisher kommunizierte maximale Geräte. Wir konnten Nutzerberichte aber nachvollziehen, nach denen im Account nur noch bis zu vier Empfangsgeräte angezeigt werden. Wird ein neuer Smart-TV, ein neues Smartphone, Tablet oder ähnliches registriert, wird das am längsten nicht mehr aktive Gerät automatisch entfernt.
E-Mail von DAZN
Screenshot: teltarif.de
Während DAZN sich auch bei Zuschauern unbeliebt macht, die den Dienst ausschließlich im Rahmen der Geschäftsbedingungen genutzt haben, nimmt es der Sport-Streamer mit der technischen Qualität seiner Angebote nach wie vor nicht so genau. Auf Apple-Geräten wie iPad und Apple TV kommt es immer wieder zu Bild- und Tonstörungen. Nach eigenen Angaben arbeitet DAZN zwar an der Behebung dieses Problems. Nach den Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion hat sich die Situation eher verschlechtert statt verbessert.
Unabhängig vom Geräte-Limit kommt es außerdem immer wieder vor, dass der Login bei DAZN-Apps verlorengeht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Streaming-Software unter Android oder iOS oder auch am Smart-TV mit Tizen-Betriebssystem genutzt wird. Hier fehlt zudem die Möglichkeit, sich unkompliziert beispielsweise durch Einscannen eines QR-Codes mit der Smartphone-Kamera wieder einzuloggen, sodass der erneute Anmeldeprozess oft mühsam über die Tastatur des Fernsehers vorgenommen werden muss.
Im Februar hatte DAZN seine Abonnement-Gebühren deutlich erhöht.