4G

E-Plus testet LTE-Versorgung in Gebäuden

Aktueller Betriebsversuch in der eigenen Firmenzentrale
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E-Plus erprobt LTE E-Plus erprobt LTE
Foto: E-Plus, teltarif
Lange Zeit setzte E-Plus weitgehend auf die Sprachtelefonie. Mobile Datendienste wurden zwar angeboten, gehörten jedoch nicht zum Kerngeschäft. Inzwischen sieht jedoch auch Deutschlands drittgrößter Mobilfunk-Netzbetreiber den mobilen Internet-Zugang als lukratives Geschäft, zumal es sich bei der überwiegenden Mehrheit der neu verkauften Handys um Smartphones handelt.

E-Plus erprobt LTE E-Plus erprobt LTE
Foto: E-Plus, teltarif
Nach der Einführung von HSDPA im UMTS-Netz sowie der GPRS-Erweiterung EDGE im GSM-Netz wagte E-Plus zuletzt den Vorstoß, Frequenzen im 900-MHz-Bereich für UMTS zu nutzen. Wie berichtet gab die Bundesnetzagentur der Düsseldorfer Telefongesellschaft hierfür Ende vergangenen Jahres grünes Licht.

LTE spielte bei den Planungen von E-Plus bislang nur eine untergeordnete Rolle, zumal das Unternehmen bei der Versteigerung der besonders attraktiven Frequenzen, die früher von Fernsehsendern genutzt wurden ("digitale Dividende") leer ausging. Nun erprobt E-Plus unter anderem den Einsatz der LTE-Technik in Gebäuden.

E-Plus-Zentrale wird auf 1,8 GHz mit LTE versorgt

Wie die deutsche Tochter des niederländischen Telekommunikationskonzerns KPN mitteilte, wird die eigene Unternehmenszentrale in Düsseldorf im Rahmen eines Betriebsversuchs über interne Antennen mit LTE versorgt. Ferner gibt es weitere Feldtests in Düsseldorf, Wachtendonk und Cloppenburg.

"Die Unternehmenszentrale der E-Plus Gruppe mit etwa 30 000 Quadratmetern Bürofläche bot sich als Testfläche an, um den Einsatz von rund 300 LTE-Indoor-Antennen zu erproben", so das Unternehmen. Während bei den Outdoor-Tests Frequenzen im Bereich von 1,8, 2,1 und 2,6 GHz zum Einsatz kommen, wird bei der Indoor-Versorgung ausschließlich auf 1,8 GHz gearbeitet.

Bei der Versorgung der eigenen Unternehmenszentrale handele es sich nach E-Plus-Angaben um die deutschlandweit erste komplette LTE-Indoor-Versorgung auf 1,8 GHz. So könne der Netzbetreiber die technischen Möglichkeiten des 4G-Standards nicht nur intensiv testen, sondern auch interessierten Besuchergruppen vorführen.

Die Physik moderner Gebäude erschwere häufig eine gleichmäßige und lückenlose Mobilfunkversorgung von außen. So sorgten metallbedampfte Scheiben für eine große Abschwächung der Funkwellen. Auch Bauteile aus Stahlbeton sorgten dafür, dass der Empfangspegel so stark sinke, dass selbst Sendeanlagen in unmittelbarer Nähe von Gebäuden in den Räumen nur schwach empfangen werden können.

Kommerzieller LTE-Start bei E-Plus noch offen

Mit den Pilotprojekten bereitet sich E-Plus nach eigenen Angaben gezielt darauf vor, LTE schnell im Netz ausrollen zu können, sobald das Unternehmen dafür einen entsprechenden Kundenbedarf sehe. Offenbar verhält sich der Netzbetreiber bei kommerziellen Angeboten auf LTE-Basis somit weiter abwartend - ähnlich wie seinerzeit HSDPA im UMTS-Netz deutlich später als bei den Mitbewerbern eingeführt wurde.

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