"Demokratisierung des Mobilfunks"

E-Plus: 20 Euro ideal für "Gesamtpaket mobiler Kommunikation"

E-Plus-Vorstand: Erklärtes Ziel ist "bezahlbares Internet für die Masse"
Von Marc Kessler

Ulrich Coenen E-Plus-Vorstand Ulrich Coenen
Foto: E-Plus
E-Plus-Vorstand Ulrich Coenen hält einen Preispunkt von rund 20 Euro für ein "Gesamtpaket mobiler Kommunikation" für die meisten Nutzer für ideal. Das sagte der Manager des Netzbetreibers unserer Redaktion am Rande einer Veranstaltung des Fachdienstes mobilbranche.de in Berlin. Natürlich gebe es aufgrund unterschiedlicher Anforderungen ("wer braucht was?") keinen festen Preispunkt für alle Nutzer - die breite Masse akzeptiere aber einen solchen Monatspreis für ein Komplettpaket aus Allnet-Flat inklusive Daten-Flatrate wie bei den neuen Angeboten von yourfone oder simyo.

"Wollen noch härter an bezahlbarem Internet für die Masse arbeiten"

Ulrich Coenen E-Plus-Vorstand Ulrich Coenen
Foto: E-Plus
"Den meisten Menschen ist das Ganze zwischen 15 und 20 Euro pro Monat wert", glaubt der Chief Innovation Officer (CIO) von E-Plus. Man wolle aber "noch härter an bezahlbarem Internet für die Masse arbeiten", sagte Coenen gegenüber teltarif.de.

Ulrich Coenen spricht wie E-Plus-CEO Thorsten Dirks von der Demokratisierung des Mobilfunks. Mobilfunk werde "zum Allgemeingut" und irgendwann so selbstverständlich "wie Strom, Wasser und Gas". E-Plus wolle dieses Ziel verwirklichen, denn man sei "der offenste und flexibelste Provider in Deutschland".

E-Plus-CIO bemängelt "fehlende WLAN-Hotspot-Kultur" in Deutschland

Da die Deutschen extrem preissensibel seien, sei mobiles Internet immer auch "ein Preis-Leistungs-Thema". Coenen zeigt sich überzeugt: "Konnektivität muss bezahlbar sein, dann werden wir noch viel höhere Wachstumsraten erleben." Allerdings leide Deutschland an einer "fehlenden Kultur an freien WLAN-Hotspots", so dass insbesondere in Gebäuden oft nur unzureichende Datenraten erreicht würden. Für ein "optimales Kundenerlebnis", sagt Coenen, müssten WLAN- und Mobilfunk-Versorgung zusammenwachsen. Hier sei aber zunächst die Politik gefragt, um rechtliche Probleme (z.B. Haftungsfragen) in punkto freie WLAN-Hotspots zu beseitigen.

Coenen: Es gibt nicht mehr den "Universal-Anbieter"

In Hinsicht auf den Boom des mobilen Internets gibt Ulrich Coenen offen zu: "Mobiles Internet verändert Geschäftsmodelle - auch unser eigenes." Immer mehr Menschen verzichteten etwa auf SMS und nutzten lieber Facebook-Messages, andere telefonierten per VoIP über das mobile Internet. Coenen sieht darin aber nichts Böses, denn: "Wenn das Ökosystem wächst, wachsen wir auch. Die Zeit vollintegrierter '360-Grad-Geschäftsmodelle' ist vorbei."

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