Die Übernahme von E-Plus läuft wie von Telefónica geplant
Telefónica will mit der Übernahme von E-Plus an die Spitze des deutschen Mobilfunkmarktes
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Der Mobilfunkanbieter Telefónica
Deutschland (o2) will die
Übernahme des Konkurrenten
E-Plus nach der
Anmeldung in Brüssel bis Mitte nächsten Jahres unter Dach und Fach
bringen. "Für uns läuft alles nach Plan", sagte ein Firmensprecher heute
in München. Telefónica hatte die Übernahme vor wenigen
Tagen bei der EU-Kommission angemeldet. Zuvor hatten die Aktionäre
der E-Plus-Mutter KPN den Milliardendeal Ende September freigegeben.
Zuständigkeit der Prüfung noch strittig
Telefónica will mit der Übernahme von E-Plus an die Spitze des deutschen Mobilfunkmarktes
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Bis zum 6. Dezember will die EU-Kommission über das weitere
Vorgehen entscheiden. Insgesamt könnte sich die Prüfung aber über
mehrere Monate ziehen. Da sich auf dem deutschen Markt die Zahl der
Wettbewerber durch die Fusion von vier auf drei reduziert, ist die
Zustimmung aber nicht sicher. Über die Zuständigkeit der Prüfung gibt
es zwischen dem Bundeskartellamt und der EU-Wettbewerbsbehörde zudem
unterschiedliche Auffassungen.
Wegen der Umsatzgröße ist der Fall zunächst automatisch in Brüssel angesiedelt. Der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt hatte vor einigen Wochen gesagt, dass für die Prüfung der Übernahme wegen der Bedeutung des Falles für den deutschen Markt seine Behörde zuständig sei. Hierzu müsste das Kartellamt einen Verweisungsantrag stellen. Ein Sprecher wollte sich heute nicht näher dazu äußern. In der Branche wird davon ausgegangen, dass das Kartellamt einen solchen Antrag innerhalb der kommenden zwei Wochen stellen wird.
Telefónica will zum Marktführer werden
Mit der geplanten Übernahme von E-Plus will Telefónica zum Marktführer im deutschen Mobilfunk aufrücken. Im laufenden Jahr konnten beide Unternehmen ihre Kundenzahlen steigern. Telefónica Deutschland hatte Ende September rund 19,5 Millionen Mobilfunkverträgen und damit 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im E-Plus-Netz sind Ende September insgesamt 24,8 Millionen SIM-Karten aktiv. Wachstumstreiber bleiben Smartphones: Bei o2 nutzen nach Angaben des Unternehmen mittlerweile 70 Prozent der Vertragskunden Smartphones, das waren 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Den Aktionären stellt Telefónica vor der geplanten E-Plus-Übernahme eine leicht höhere Gewinnbeteiligung in Aussicht. Der Hauptversammlung solle eine Gesamtausschüttung von 525 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2013 vorgeschlagen werden. Gemessen an der aktuellen Aktienzahl sind das 47 Cent je Anteil. Für 2012 hatte Telefónica 45 Cent je Aktie oder insgesamt 503 Millionen Euro ausgeschüttet. Somit ist und bleibt Mobilfunk das Zugpferd von o2.