Zoom-Konkurrent: Facebook startet Videokonferenz-Angebot
Facebook Messenger Rooms - der neue Zoom-Konkurrent?
Bild: Facebook
Facebook will das rasante Wachstum bei Videochats
in der Corona-Krise nicht dem Aufsteiger Zoom überlassen und kontert
mit einem eigenen Angebot. Bei "Messenger Rooms" können zunächst
Videokonferenzen für rund 20 Teilnehmer aufgesetzt werden, später
sollen es bis zu 50 werden. Die Nutzung soll ähnlich simpel sein wie
bei Zoom: Der Organisator verschickt einen Weblink, über den andere
Teilnehmer der Konferenz beitreten können.
Dieses einfache Verfahren half Zoom, in der Corona-Krise von 10 Millionen auf 300 Millionen Nutzer täglich zu kommen. Es sorgte aber
auch für Probleme wie das sogenannte "Zoombombing", bei dem Fremde
Videokonferenzen stören. Zoom steuerte erst später mit zusätzlichen
Zugangsbeschränkungen gegen, Facebook will gleich zum Start der Rooms
Vorkehrungen treffen. Der Organisator könne jederzeit einen
Teilnehmer aus der Videokonferenz entfernen und auch das Teilen der
Einladungslinks unterbinden, erklärte das Online-Netzwerk am Freitag.
Facebook Messenger Rooms - der neue Zoom-Konkurrent?
Bild: Facebook
Zunächst keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Facebook
Die Verbindung zum Facebook-Server ist verschlüsselt - aber die Chats werden nicht mit der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abgesichert, bei der sie ausschließlich für die Teilnehmer zugänglich sind, aber nicht für die Plattform selbst. Das sei nötig, um die Leistungsfähigkeit zu sichern, an einer Umsetzung der Komplett-Verschlüsselung werde gearbeitet. Bei Facebooks komplett verschlüsseltem Dienst WhatsApp soll die Zahl der Teilnehmer von Videochats jetzt auf bis zu acht Personen ausgebaut werden.
Bei Zoom, das bisher ebenfalls von Komplett-Verschlüsselung absieht, können bis zu 100 Nutzer an einer Videokonferenz teilnehmen - und bis zu 1000 an einer Videoübertragung. Die Dauer in der Gratis-Version ist auf 40 Minuten beschränkt - Facebooks Messenger Rooms sollen keine Zeitbeschränkung haben.
Facebook versichert, dass Daten aus den Rooms-Videochats nicht für personalisierte Werbung verwendet werden. Zugleich sollen Nutzern Chaträume ihrer Facebook-Freunde angezeigt werden, an denen sie interessiert sein könnten.
Facebook kündigte am Freitag auch eine Videochat-Funktion für seine Flirt-Plattform "in den kommenden Monaten" an. Facebook Dating sollte im Februar auch in Europa starten, der Termin war aber nach Bedenken von Datenschützern verschoben worden.
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