Fehlkonfiguration

Keine Verbindung von FCB und Kaufland mobil zu Satellite

Kunden der Mobil­funk­marken FCB Mobil und Kauf­land mobil der Telekom Multi­brand tele­fo­nieren nicht auf einer Original-Telekom-Platt­form, sondern über einen IT-Dienst­leister. Sie können den Dienst sipgate Satel­lite nicht errei­chen.
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Wegen einer Fehlkonfiguration können Kunden von Telekom-Multibrand derzeit nicht das Netz von Satellite (Argon Networks) erreichen. Wegen einer Fehlkonfiguration können Kunden von Telekom-Multibrand derzeit nicht das Netz von Satellite (Argon Networks) erreichen.
Bild: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki, Montage: teltarif.de
Es gibt Fehler, die sind so speziell, dass sie entweder kaum auffallen. Oder Betrof­fene melden sich nicht, weil sie gar nicht wissen, wem sie diesen Fehler melden sollen. Oder noch schlimmer: Die Meldung "versandet" irgendwo bei über­for­derten, nicht infor­mierten oder lust­losen Hotlines. Treten die Fehler bei güns­ti­geren Anbie­tern auf, ist das quasi schon "einge­preist": Um günstig sein zu können, muss auf jegliche Sonder­wün­sche und Sonder­funk­tionen verzichtet werden, weil die zu viel Zeit und damit Geld kosten.

Satel­lite-Nutzer teil­weise nicht erreichbar

Wegen einer Fehlkonfiguration können Kunden von Telekom-Multibrand derzeit nicht das Netz von Satellite (Argon Networks) erreichen. Wegen einer Fehlkonfiguration können Kunden von Telekom-Multibrand derzeit nicht das Netz von Satellite (Argon Networks) erreichen.
Bild: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki, Montage: teltarif.de
Der Fall: Nutzer der Ange­bote von FC Bayern Mobil (FCB) oder Kauf­land Mobil können aktuell von Anschlüssen der bei "Telekom Multi­brand" reali­sierten Anbieter wie FC Bayern Mobil oder Kauf­land Mobil die "Mobil­funk­an­schlüsse" beim Netz­be­treiber Satel­lite (www.satellite.me gehört zu sipgate) nicht errei­chen. Das gilt aber nur für Rufnum­mern, die im Netz von "Satel­lite" geschaltet sind. Herauspor­tierte Rufnum­mern, die heute bei einem anderen Anbieter geschaltet wurden, waren und sind jeder­zeit erreichbar.

Problem nach­voll­ziehbar

Nach Leser­hin­weisen konnten wir das mit einer FCB-Mobil Prepaid und einer Kauf­land-Mobil-Prepaid-Karte nach­voll­ziehen. Wir haben uns an die Deut­sche Telekom gewandt.

Die Antwort war überaus aufschluss­reich: "Im Gegen­satz zu unseren weiteren Dritt­marken, die alle­samt über das IN ("Intel­li­gentes" Netz) der Telekom abge­wi­ckelt werden, laufen FCB Mobil und Kauf­land über das IN eines externen IT-Dienst­leis­ters.

Nach Analyse unseres IT-Dienst­leis­ters handelt es sich hierbei um einen Dienst von sipgate, wo die Vorwahl mit einer SPID "D306" signa­li­siert wird. Diese ID ist bei unserem IT-Dienst­leister aktuell nicht konfi­gu­riert. Laut Prüfung gehört diese ID zu "Argon networks UG", mit derselben Anschrift wie sipgate. Diese ID wird unser IT-Dienst­leister nun konfi­gu­rieren, dann können FCB-Mobil- und Kauf­land-Mobil-Kunden künftig auch Rufnum­mern von Satel­lite / sipgate errei­chen."

Wie am Rande weiter zu erfahren war, hätten sich seit Anfang des Jahres nur ganz wenige Kunden mit dem Problem gemeldet. Bei Redak­ti­ons­schluss war der Fehler noch nicht behoben.

Der Teufel liegt im Detail

Im Zuge des Wett­be­werbs kommt es immer wieder zu Problemen an den Netz­über­gängen, wenn diese nicht sehr sauber verhan­delt und richtig konfi­gu­riert werden. Oft arbeiten Unter­nehmen unter verschie­denen Namen und Kennungen, aber juris­tisch sind es oft zwei Paar oder noch mehr verschie­dene Schuhe. Stimmen da die Para­meter nicht genau, kommt es zum Problem.

Das Problem verkom­pli­ziert sich natür­lich, wenn kleine Mini-Unter­nehmen betei­ligt sind, die schon perso­nell nicht so gut ausge­stattet sind, um alle Fein­heiten recht­zeitig klären zu können. Satel­lite gehört zu sipgate, ist aber formal die Firma Argon UG. Bei der Telekom nimmt man es da viel­leicht genauer als anderswo - würde man es nicht so genau nehmen, gäbe es bestimmt von anderer Seite Kritik.

Quam: Erreich­bar­keit vergessen

Ein histo­ri­sches Beispiel: Der geschei­terte Mobil­funk­an­bieter Quam war lange Zeit nicht aus dem Netzen von Telekom (D1) oder Voda­fone (D2) zu errei­chen, weil man schlicht vergessen hatte, den notwen­digen mobilen Inter­con­nect zu bestellen. Die Lösung war eine für den Anrufer kostenlos unter der Vorwahl 0800 zu errei­chende Hand­ver­mitt­lung, welche alle notwen­digen Anrufe dann nach Kunden­wunsch ins Netz von Quam vermit­telte. Welche Kosten für diesen Dienst bei Quam aufliefen, wussten damals nur wenige Einge­weihte. Sie sollen beträcht­lich gewesen sein.

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