Gigaset

Käufer für Telefon-Hersteller Gigaset gesucht

Verhandlungen mit Nokia-Ausgründung Novero laufen
Von Marie-Anne Winter

Die Querelen zwischen dem Telefonhersteller Gigaset und der Beteiligungsgesellschaft Arques könnten sich bald erledigen, weil Arques Gigaset verkaufen will. Das berichtet heute das Handelsblatt. Interessent für den Kauf ist danach die Novero GmbH, die aus dem finnischen Nokia-Konzern abgespalten wurde. An den Gesprächen soll auch Siemens beteiligt sein. Der Technologiekonzern hält noch einen Anteil von knapp 20 Prozent an seiner Telefon-Tochter. Novero gehört mehrheitlich dem Ex-Nokia-Manager Razvan Olosu und bietet Kommunikationslösungen für Autos an. Novero hat bereits das Auto-Freisprech-Anlagen-Geschäft von Nokia Bochum übernommen.

Für Gigaset soll ein Preis von bis zu 50 Millionen Euro vorstellbar sein. Gigaset SL400 Gigaset SL400
Bild: Gigaset
Arques sagt allerdings, mit mehreren Interessenten zu sprechen, darunter auch der US-Investor Gores. Dieser hat bereits eine andere Siemenstochter übernommen. Die Amerikaner sollen allerdings nur zum Zuge kommen, wenn das Geschäft mit Novero in letzter Minute noch platzen sollte. Weiterhin heißt es, dass man bei Gigaset über einen Eigentümerwechsel keineswegs unglücklich wäre. Das Verhältnis zu Arques war von Anfang an nicht besonders gut, insofern hofft man beim Telefonhersteller, dass ein Verkauf Erleichterung bringen wird. Arques verweigerte Gigaset die nötige finanzielle Unterstützung bei Umstrukturierungen und fiel auch sonst nicht durch vorbildliche Zahlungsmoral auf. Nach einer Anzeige von Siemens ermittelte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue gegen Arques. Derzeit läuft ein Schiedsverfahren.

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