Mobile Payment

Mit der Girocard online bezahlen: So geht es weiter

Die Deut­sche Kredit­wirt­schaft will im zweiten Halb­jahr 2022 die Giro­card in Giropay einbinden. Doch zum Start werden nicht alle poten­ziellen Kunden profi­tieren.
Von dpa /

Ein Jahr nach dem Start­schuss bereiten Deutsch­lands Banken und Spar­kassen den nächsten Schritt zur Verein­heit­lichung ihrer Online-Bezahl­ver­fahren vor. "Derzeit werden die vertrag­lichen und tech­nischen Grund­lagen für die Inte­gra­tion der digi­talen Giro­card geschaffen", teilte die Deut­sche Kredit­wirt­schaft (DK) auf Nach­frage der Deut­schen Presse-Agentur mit. "Die Einbin­dung der Giro­card als weiterer Zugangsweg im Online-Bezahl­ver­fahren Giropay soll in der zweiten Jahres­hälfte starten."

Zuerst werde diese digi­tale Giro­card Kunden der genos­sen­schaft­lichen Finanz­gruppe zur Verfü­gung stehen, bis Ende des laufenden Jahres dann den Spar­kas­sen­kunden, "bevor sie für weitere Insti­tuts­gruppen ausge­rollt wird", erklärten die fünf in der DK orga­nisierten Banken­ver­bände. DK-Feder­führer ist in diesem Jahr der Bundes­ver­band deut­scher Banken (BdB). Der Abschluss der Inte­gra­tion der digi­talen Giro­card im Online-Handel werde "im zweiten Halb­jahr 2022 erwartet".

Paydi­rekt, Giropay und Kwitt werden zusam­men­gelegt

Die Girocard wird digitalisiert Die Girocard wird digitalisiert
Foto: Picture Alliance / dpa
Im März vergan­genen Jahres hatten die Verbände ange­kün­digt, ihre Online-Bezahl­ver­fahren Paydi­rekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay zu verschmelzen. Vom 10. Mai 2021 an wurden Verbrau­cher in einer mehr­mona­tigen Über­gangs­phase an die neue Marke heran­geführt.

Öffent­lich-recht­liche, genos­sen­schaft­liche und private Insti­tute wollen es Verbrau­chern durch die Zusam­men­füh­rung der Bezahl­ver­fahren ermög­lichen, im Internet auf möglichst einfa­chem Weg zu bezahlen sowie schnell Geld von Konto zu Konto zu über­weisen - unab­hängig davon, bei welcher Bank das Konto geführt wird. Letzt­lich will die heimi­sche Kredit­wirt­schaft so eine Alter­native zu PayPal, Apple Pay und Co. etablieren.

Hart umkämpfter Markt

"Der Markt um die Bezahl­ver­fahren ist hart umkämpft. Umso wich­tiger ist es - gerade auch mit Blick auf ein Stück natio­naler Unab­hän­gig­keit, - dass wir als Deut­sche Kredit­wirt­schaft den Kunden ein zukunfts­fähiges natio­nales Bezahl­ver­fahren anbieten können", bekräf­tigten die Bran­chen­ver­bände.

Nach Angaben von Paydi­rekt als opera­tiver Betriebs­gesell­schaft für die Zusam­men­füh­rung der Online-Bezahl­ver­fahren der Banken und Spar­kassen in Deutsch­land ist mit der Spar­kassen-Finanz­gruppe, der genos­sen­schaft­lichen Finanz­gruppe sowie Deut­scher Bank und Commerz­bank "nahezu die gesamte deut­sche Kredit­wirt­schaft mit insge­samt rund 1500 Banken und Spar­kassen an den Umset­zungs­maß­nahmen betei­ligt".

Das neue Giropay-Verfahren zählt den Angaben zufolge bislang etwa 7,5 Millionen Nutzer. Sie zahlen auf diesem Wege in mehr als 27.000 Online-Shops und bei mehr als 1400 Kommunen. Beim Start vor einem Jahr deckten Giropay und Paydi­rekt zusammen etwa zwei Prozent des deut­schen Marktes für Online-Zahlungen ab. Mittel­fristig sieht die heimi­sche Branche nach dama­ligen Angaben das Poten­zial, ihren Markt­anteil auf bis zu 50 Prozent zu stei­gern. Zum Vergleich: Der US-Konkur­rent PayPal kommt nach jüngsten eigenen Angaben auf mehr als 29 Millionen aktive Kunden in Deutsch­land.

Die Spar­kassen ermög­lichen Online-Zahlungen mit der Giro­card bereits über Apple Pay.

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