Apple-Pay- & Google-Pay-Konkurrent Glase gibt auf
Glase stellt Dienste ein
Logo: Glase, Foto/Montage: teltarif.de
Im Juni ist Google Pay in Deutschland gestartet und mittlerweile steht auch Apple Pay zur Verfügung. Bevor die beiden großen Plattform-Betreiber für mobile Zahlungen an den Start gingen, konnten vor allem Besitzer von Android-Smartphones ebenfalls schon mit dem Handy bezahlen. Möglich machten dies Nischenanbieter wie SEQR oder Boon, eine Marke von Wirecard.
Boon bietet mittlerweile Apple Pay und Google Pay an, was die Nutzung gegenüber der früheren, selbst programmierten Android-App deutlich vereinfacht. SEQR [Link entfernt] geriet schon Ende vergangenen Jahres in finanzielle Turbulenzen und sollte eingestellt oder verkauft werden. Unter dem neuen Namen Glase lief das Angebot schließlich weiter - bis gestern, denn jetzt stellte der Anbieter seine Dienste endgültig ein.
Glase stellt Dienste ein
Logo: Glase, Foto/Montage: teltarif.de
Wie sich in einem Test der teltarif.de-Redaktion gezeigt hat, wurde nicht einmal der gegenüber Kunden per Push-Benachrichtigung und via Facebook kommunizierte Termin für die Einstellung des Angebots am Dienstagnachmittag um 16 Uhr eingehalten. Schon in der Mittagszeit zeigte die App nur noch den Schriftzug "Der Dienst ist nicht verfügbar" an.
Kosten konnten per Lastschrift beglichen werden
SEQR bzw. Glase zeichnete sich dadurch aus, dass die Kunden weder ein neues Konto eröffnen, noch Prepaid-Guthaben aufladen mussten. Stattdessen konnten die bei den Zahlungen per Handy angefallenen Kosten auch per Lastschrift beglichen werden. Genutzt werden konnte der Dienst ähnlich wie Google Pay, wobei die App für die Zahlungen aktiv geöffnet werden musste, was beim mobilen Bezahldienst von Google nicht der Fall ist.
Die App ist schon nicht mehr nutzbar
Foto: teltarif.de
Beliebt war Glase aber auch wegen seiner Cashback-Aktionen, die dazu animieren sollten, die App für Zahlungen zu nutzen. Hierbei kam es einem heise-Bericht zufolge immer wieder zu Unregelmäßigkeiten. Im Oktober wurde das Cashback-Programm den Angaben zufolge rückwirkend zum 1. September eingestellt. Zudem seien die Kunden per Push-Mitteilung darüber informiert worden, dass es für das zweite Quartal 2018 keine Auszahlung gibt.
Das Aus für Glase wurde nun damit begründet, dass die Finanzierung nicht sichergestellt werden konnte. Kunden, die noch Guthaben angesammelt haben, sollten umgehend versuchen, sich dieses auszahlen zu lassen. Als Alternative für Besitzer von Android-Smartphones kommt in erster Linie Google Pay in Frage, das mittlerweile auch PayPal als Zahlungsmethode unterstützt.