20-Euro-Handys: Darauf müssen Sie bei Billig-Handys achten

Auf multimediale Funktionen wie MP3-Player und Kamera verzichten alle vier Testkandidaten ebenso wie auf Internetzugang oder GPS-Navigation. Zu diesem günstigen Preis wäre es auch gar nicht möglich, diese Features in einem Einsteiger-Handy unterzubringen. Außerdem sind alle Kandidaten Dualband-Handys, funken also nur im Bereich von 900 und 1800 MHz. Für Reisen auf dem amerikanischen Kontinent sind sie also allesamt nicht zu gebrauchen. Auch eine externe Speichermöglichkeit über Flashkarte ist bei keinem der vorgestellten Telefone vorgesehen.

Hyundai MB-108 geöffnet mit Akku und Ladegerät. Mehr Fotos: Klick aufs Bild
Foto: teltarif.de Das Telefonbuch beim Pearl RX-80 bietet keinen eigenen Speicherplatz, sondern greift auf den SIM-Speicher zu. Dafür bietet es allerdings eine rudimentäre Suchfunktion, mit der man durch Drücken des Anfangsbuchstabens direkt zu allen Kontakten mit diesem Anfangsbuchstaben springen kann. Unter den Telefoneinstellungen ist das Displayeinstellungsmenü eines der wichtigsten. Denn hier kann man den bei starker Sonneneinstrahlung zu schwachen Kontrast des LCD-Displays höher stellen. Als Menüsprache ist außer Deutsch nur Englisch verfügbar.

Energieverbrauch der Einsteiger-Handys: und läuft und läuft und läuft...

Pearl simvalley RX-80 Pico V.4
Foto: teltarif.de Die Lithium-Ionen-Akkus mit 800 mAh schaffen bei den Telefonen von Samsung und Nokia in Verbindung mit dem sparsamen Energieverbrauch etwas, das man heutzutage im Handy-Alltag nur selten antrifft. Auch nach fünf Tagen im eingeschalteten Zustand und mehreren Telefongesprächen und versendeten SMS machte die Akku-Ladestandsanzeige keine Anstalten, auch nur um einen Balken zurück zu weichen. Samsung gibt eine Gesprächszeit von bis zu 8,5 Stunden und eine Standby-Zeit von maximal 740 Stunden an. Das wäre im Idealfall fast ein ganzer Monat - eine echte Seltenheit auf dem Handy-Markt. Doch selbst diesen Standby-Wert kann das Nokia 100 noch überbieten: Bis zu 840 Stunden, also rund 35 Tage soll das Nokia 100 durchhalten, bei der Gesprächszeit verspricht Nokia rund 7 Stunden Dauertelefonie.

Das Hyundai-Telefon macht auch bei der Batterielaufzeit Abstriche: Der 450-Milliamperstunden-Akku hält bei Telefonaten rund drei Stunden durch, die Standby-Zeit liegt laut Herstellerangaben bei etwa 120 Stunden, also bei rund fünf Tagen. Auch Pearls Akku hat eine Kapazität von 450 Milliamperstunden, der Hersteller setzt die Gesprächzeiten allerdings noch niedriger an als Hyundai: Bis zu 150 Minuten Sprechzeit und 100 Stunden Standby sollen es sein.

Fazit: Ausdauernde Dauerläufer ohne viel Schnickschnack

Erstaunlich ist die unterschiedliche Qualität der getesteten Geräte, obwohl sie alle ungefähr dasselbe kosten: Pearl und Hyundai können insbesondere bei dem kleinen Abmessungen punkten, wobei das Hyundai MB-108 dabei noch recht stabil ist. Doch bei Ausstattung, Nutzungskomfort, Gesprächsqualität und Akkukapazität können sie ihren beiden Konkurrenten von Samsung und Nokia nicht das Wasser reichen. Denn diese schaffen es, auch zum Schnäppchenpreis eine ordentliche Gesprächsqualität, Basis-Komfort beim Schreiben von SMS und ein Farbdisplay anzubieten. Ganz besonders krass sind die Unterschiede bei der Akkulaufzeit: Wer von seinem günstigen Zweit- oder Dritthandy erwartet, dass es länger durchhält als das hauptsächlich genutzte Smartphone, kann zwar mit allen vier Kandidaten leben, doch Standby-Zeiten von einem Monat sprechen bei den Handys von Nokia und Samsung eine deutliche Sprache.