Sicherheitsproblem

Offenbar massive Sicherheitslücke beim Webhoster Hetzner

Bankverbindungen und Passwörter waren laut Spiegel unverschlüsselt zugänglich
Von Marc Kessler mit Material von dpa

Hetzner-Logo Webhoster Hetzner:
Offenbar mit monatelangem Sicherheitsleck
Logo: Hetzner
Der Rechenzentrenbetreiber Hetzner Online hatte nach einem Bericht des Spiegel offenbar über Monate hinweg ein massives Sicherheitsproblem. Computerspezialisten hätten mit relativ einfachen Mitteln auf die Daten von Hetzner und Tausender Kunden zugreifen können, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Unter diesen Daten seien auch E-Mail-Schriftverkehr und Bankverbindungen gewesen. Selbst hochsensibler Schriftverkehr mit der Polizei und Listen mit Passwörtern für weitere Server des Unternehmens seien teilweise unverschlüsselt zugänglich gewesen.

Sicherheitslücke vorerst offenbar beseitigt

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Offenbar mit monatelangem Sicherheitsleck
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Geschäftsführer Martin Hetzner, schreibt das Magazin, habe "Tausende Kunden per Brandbrief" aufgefordert, ihr Passwort zu ändern. Hetzner sagte dem Magazin, die Lücke sei inzwischen geschlossen und man arbeite daran, mögliche weitere Schwachstellen zu beseitigen.

Wie der Spiegel weiter berichtet, sei das Sicherheitsleck von dem Mainzer Unternehmen Tobias Huch entdeckt worden, der bereits bei anderen Datenaffären eine Rolle gespielt hatte. Huch hatte seinerzeit rund 17 Millionen Kundendaten der Deutschen Telekom in seinem Besitz (teltarif.de berichtete).

Den Fall Hetzner schätzt Huch sogar als noch relevanter ein, da neben den direkten Kunden des Webhosters, zu denen laut Referenzliste Unternehmen wie Sony, Buch.de oder der Internetreiseveranstalter Opodo gehören, auch deren Kunden betroffen sein könnten.

Die Hetzner Online AG gehört zu den größten Webhostern in Deutschland. Sie stellt Großkunden und Privatleuten Internetpräsenzen, Rechner und spezielle Programme zur Verfügung, mit denen sie dann auf relativ einfache Weise Internetgeschäfte abwickeln oder Inhalte präsentieren können.

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