Volle Züge

Telekom: WLAN-Versorgung im ICE grundlegend gesichert

Die Telekom sieht sich inzwischen beim WLAN im ICE gut aufgestellt. Wie ein Sprecher sagte, sei die Versorgung grundsätzlich gesichert. Das betreffe auch volle ICE. Allerdings: Je mehr Nutzer im Zug sitzen, desto langsamer wird der Zugang.
Von Thorsten Neuhetzki

WLAN im Zug: Telekom sieht sich gut aufgestellt WLAN im Zug: Telekom sieht sich gut aufgestellt
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Nachdem die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom bei der WLAN-Versorgung im ICE lange Zeit viel Kritik einstecken mussten, ist nun seit mehreren Monaten Besserung zu verspüren: Die Versorgung der Kunden erfolgt wieder deutlich stabiler und die Datenraten sind so gut, dass selbst die Nutzung von Video on Demand oftmals möglich ist. Das sieht auch die Telekom so. Gegenüber golem.de äußerte sich ein Sprecher dahingehend, dass "die Versorgung auch vollbesetzter ICEs mit einem Internetzugang via WLAN grundsätzlich gesichert ist".

Gleichzeitig schränkte der Sprecher in seiner Stellungnahme ein, dass eine Versorgung aller Fahrgäste mit einem Video-fähigen Breitbandsignal aber wohl nicht möglich ist. Wie gut die Bandbreite für jeden einzelnen Kunden ist, "hängt davon ab, wie viele der Bahnkunden parallel ins Netz gehen". Das ist insofern logisch, als dass WLAN einerseits ein Shared Medium ist und auch die Zuführung via LTE auf Shared Medium basiert.

Je voller der Zug, desto weniger Daten pro Kunde

WLAN im Zug: Telekom sieht sich gut aufgestellt WLAN im Zug: Telekom sieht sich gut aufgestellt
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Nach Eindrücken der teltarif.de-Redaktion wird der Zugang für jeden einzelnen Nutzer oftmals auf etwa 6 MBit/s gedrosselt. Das reicht aus, um viele Anwendungen im Internet bequem erledigen zu können. Gleichzeitig wird verhindert, dass einzelne Nutzer mit extrem breitbandigen Anwendungen den Zugang für andere Kunden blockieren. Die Zuführung erfolgt per LTE. Hier weist die Telekom eine Versorgung in der Fläche mit bis zu 50 MBit/s auf. Das heißt, dass bei 6 MBit/s gerade einmal acht Kunden mit Maximalspeed surfen können. Bei etwa 700 Sitzplätzen in einem vollbesetzten ICE 1 blieben pro Nutzer noch rechnerisch weniger als 100 kBit/s übrig. Begegnen sich zwei Züge auf der Strecke und teilen sich einen LTE-Funkmast, so wäre es noch weniger.

Bis im Juni 2016 die Nutzung das WLAN-Hotspots auch in der 2. Klasse kostenlos werden soll, sollte die Telekom also noch an ihrem LTE-Netz weiterbauen. Wäre LTE Cat.6 entlang der Strecken verfügbar, so gäbe es immerhin 300 MBit/s als Zuführungsbasis und somit etwas mehr als 400 kBit/s pro Nutzer bei 700 Fahrgästen. Bislang gibt es LTE Cat.6 aber nur in einigen wenigen Regionen. Und hier sind die Zellen auch schon gut ausgelastet, so dass wir in einem Test selten mehr als 150 MBit/s erzielten.

Wie ein ICE technisch mit Internet versorgt wird, haben wir in einer früheren Meldung erklärt.

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