Internetradio

Aus für Reciva: Werden zig Internetradios Elektroschrott?

Erneut könnten Tausende Inter­net­radios Elek­tro­schrott werden: Der Portal­betreiber Reciva kündigt sein Aus für Ende Januar 2021 an.
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Internetradios mit Portalbetreiber Reciva stehen vor dem Aus Internetradios mit Portalbetreiber Reciva stehen vor dem Aus
Foto: Le Mega
Dass es bei WLAN-Inter­net­radios Probleme geben könnte, wenn der Portal­betreiber ausfällt oder seine Dienste sogar ganz einstellt, darüber haben wir schon oft berichtet. Ende Januar könnten erneut Tausende Geräte verstummen.

Wie der Inter­net­radio-Portal­betreiber Reciva ankün­digt, stellt dieser seine Dienste am 31. Januar 2021 ein. Auf der Website [Link entfernt] , die eben­falls zu diesem Zeit­punkt vom Netz genommen werden soll, heiß es, dass sich betrof­fene Nutzer an ihre Hersteller wenden sollen.

Es liegt also an den Gerä­teher­stel­lern, ob sie den Kunden eine Alter­native zur Verfü­gung stellen. Am 1. Mai 2019 konnte der Portal­betreiber Fron­tier Silicon quasi in letzter Minute einen Daten­bank­wechsel von vTuner zu Airable vornehmen, ansonsten wäre der Groß­teil der Inter­net­radios verstummt. Andere Kunden hatten Pech: Bei Geräten von Sony wurde die Inter­net­radio-Funk­tion ganz abge­schaltet.

Dieses Schicksal könnte auch Kunden mit Geräten von Reciva drohen. Zuletzt gab es nämlich kaum mehr Neuge­räte, die auf das Webportal von Reciva gesetzt hatten, das zuvor schon als stör­anfällig galt.

Eher ältere Geräte betroffen

Internetradios mit Portalbetreiber Reciva stehen vor dem Aus Internetradios mit Portalbetreiber Reciva stehen vor dem Aus
Foto: Le Mega
Betroffen sind viele ältere Geräte von Herstel­lern wie DNT, Roberts oder Sangean. Tech­nisch sind diese Geräte oft bereits über­holt, einige können nicht einmal Streams mit dem Advanced Audio Coding (aac) abspielen. Es ist daher eher unwahr­schein­lich, dass es für die betrof­fenen Empfänger, die zum Teil zehn Jahre oder älter sind, noch­mals ein Ersatz­portal geben wird. Kunden dürfte nichts anderes übrig bleiben, als die Geräte zum Elek­tro­schrott zu beför­dern.

Einige Empfänger könnten noch zum terres­tri­schen Empfang von UKW oder DAB+ geeignet sein oder einen AUX-Eingang besitzen. Hier­über könnten Nutzer beispiels­weise ein Smart­phone anschließen, um über eine App wie radio.de, TuneIn oder Radio­player weiter auch Inter­net­radio zu nutzen. Komfor­tabel ist das aller­dings nicht. Wir warten Reak­tionen der Hersteller ab und bleiben beim Thema am Ball.

Schon oft haben wir darüber berichtet, warum das Smart­phone die bessere Alter­native zum WLAN-Radio ist.

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