WhatsApp-Konkurrent Joyn feiert einjähriges Jubiläum

Joyn seit einem Jahr in Deutschland verfügbar
Foto: Telekom Vor einem Jahr, am 29. August 2012, ist Joyn in Deutschland an den Start gegangen. Der von den Mobilfunk-Netzbetreibern als WhatsApp-Konkurrent ins Rennen geschickte Smartphone-Messenger hat allerdings nach wie vor eine recht kleine Nutzerbasis. Wie bereits berichtet glauben selbst einige Netzbetreiber, die Joyn mit initiiert haben, nicht mehr an den Erfolg des Dienstes.

Der Start in Deutschland ist allerdings recht holprig verlaufen und strenggenommen bis heute nicht abgeschlossen. Los ging es im Vorfeld der IFA im vergangenen Jahr mit der Beta-Version einer Android-App, die ausschließlich im Vodafone-Netz genutzt werden konnte. Die Anwendung lief zunächst noch recht instabil und sorgte für einen sehr hohen Verbrauch an Akku-Kapazität. Mit Software-Updates wurde dieses Problem später behoben.

Telekom startete erst zur CeBIT

Joyn seit einem Jahr in Deutschland verfügbar
Foto: Telekom Die Deutsche Telekom hatte den Start von Joyn ebenfalls zunächst für den Herbst des vergangenen Jahres angekündigt. Daraus wurde zunächst nur ein interner Testlauf. Der Start erfolgte erst zur CeBIT im März. Dabei bot die Telekom zunächst ebenfalls nur eine Android-App an. Kurze Zeit später war Joyn aber auch für das Apple iPhone verfügbar. Neben der Telekom bietet auch Vodafone Joyn für das iPhone an.

Als drittes Betriebssystem wird inzwischen Windows Phone unterstützt. Zumindest ist der Client auf neueren Smartphones teilweise vorinstalliert. Auch auf einigen von den Mobilfunk-Netzbetreibern ausgelieferten Android-Handys ist Joyn inzwischen vorinstalliert und vom Nutzer nicht löschbar. Mit einem Blackberry-Smartphone kann Joyn dagegen auch ein Jahr nach dem Deutschland-Start des Dienstes nicht genutzt werden.

Nicht alle Interessenten können Joyn nutzen

Aber nicht nur die fehlende Unterstützung auf manchen Smartphones ist mit dafür verantwortlich, dass die Nutzerbasis bei Joyn nach wie vor recht klein ist. So ist in einigen Tarifen der Deutschen Telekom noch eine spezielle Freischaltung durch die Kundenbetreuung erforderlich. Mit einer Discounter-SIM-Karte im Telekom-Netz lässt sich Joyn überhaupt nicht nutzen, während wir den Dienst mit einer 1&1-Vertragskarte im Vodafone-Netz problemlos aktivieren konnten.

Kunden der beiden kleineren Netzbetreiber E-Plus und o2 bzw. Nutzer von Service-Provider- und Discounter-Karten aus diesen Netzen haben noch gar keine Möglichkeit, Joyn zu verwenden. E-Plus zeigt bislang kein Interesse am WhatsApp-Konkurrenten der Mobilfunk-Anbieter, während o2 den Starttermin mehrfach verschoben hat.

o2 will "noch in diesem Jahr" Joyn anbieten

Joyn hat bislang nur wenige Nutzer
Foto: teltarif Im Frühjahr nannte o2 den Sommer als Termin für den Start von Joyn. Jetzt erklärte die Pressestelle des Münchner Telekommunikationsunternehmens, es solle in jedem Fall noch in diesem Jahr losgehen. Einen genaueren Zeitrahmen gebe es noch nicht. Auch zu Tarifen konnte o2 noch nichts sagen.

Auch nach dem Start im o2-Netz bleiben viele Interessenten bei Joyn weiter außen vor, zumal beispielsweise im Telekom-Netz Kunden vieler Provider und Discounter keine Freischaltung erhalten. Zudem fehlen alle E-Plus-Nutzer - und somit auch Kunden von Anbietern wie Aldi Talk, Blau oder simyo. Mit WhatsApp, Facebook Chat oder Hangouts lassen sich dagegen Nutzer in allen Netzen erreichen. Solange es die Netzbetreiber nicht schaffen, die Einstiegshürden für Joyn abzubauen, dürfte sich das Ziel, die klassische SMS abzulösen und eine erstzunehmende Konkurrenz zu WhatsApp & Co. zu werden, nicht erreichen lassen.