Ankündigung

Kabel Deutschland will auch nach Hessen und NRW

Kabelanbieter will nach Tele-Columbus-Übernahme investieren
Von Thorsten Neuhetzki

Bei einer Genehmigung der Tele-Columbus-Übernahme will Kabel Deutschland die Netzinseln miteinander verbinden. Bei einer Genehmigung der Tele-Columbus-Übernahme will Kabel Deutschland die Netzinseln miteinander verbinden.
Foto: dpa
Wenn das Bundeskartellamt die Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland positiv bescheidet, will Kabel Deutschland in Hessen und Nordrhein-Westfalen in Wettbewerb zu dem dortigen Platzhirschen Unitymedia treten. Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein kündigte einen entsprechenden Schritt in einem heute erschienenen Interview mit der Welt am Sonntag an. Demnach will der Netzbetreiber mit Sitz in Unterföhring bei München die derzeitigen Netzinseln von Tele Columbus miteinander mit Glasfaser verbinden und dann das komplette eigene Angebotsspektrum dort vermarkten.

Bei einer Genehmigung der Tele-Columbus-Übernahme will Kabel Deutschland die Netzinseln miteinander verbinden. Bei einer Genehmigung der Tele-Columbus-Übernahme will Kabel Deutschland die Netzinseln miteinander verbinden.
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Ein Verkauf der Netz-Inseln kommt für von Hammerstein nicht in Frage. Nach seiner Darstellung begrüße die Wohnungswirtschaft diese Planungen. Er deutete zudem an, dass es in der Folge nicht nur bei einer Versorgung der derzeitigen Tele-Columbus-Netze bleiben könnte. Die Vernetzung mit Glasfaser sei "eine hervorrangende Grundlage für Angebote an die dortige Wohnungswirtschaft auch über die Tele-Columbus-Bestände hinaus".

Kabel Deutschland war bisher in in Nordrhein-Westfalen und Hessen nicht zu finden. Hier gilt unitymedia als Platzhirsch, dem nur durch einige lokale Netze Konkurrenz gemacht wird. Durch die im Mai angekündigte Übernahme von Tele Columbus könnte sich das nun ändern und Kabel Deutschland könnte erstmals auch über die bisher schon versorgten 13 Bundesländer hinaus tätig werden.

Viel Potenzial für den Kabelmarkt

Für die Entwicklung seiner Firma sieht er vor allem auf dem Breitbandmarkt noch viel Potenzial. Die Kabelnetzbetreiber hätten derzeit einen Marktanteil von etwa 15 Prozent in diesem Marktsegment. In anderen europäischen Märkten läge der Anteil mit 30 bis 60 Prozent deutlich höher. Zudem biete Kabel Deutschland schon heute in mehr als zehn Millionen Haushalten Internet mit bis zu 100 MBit/s an, was kein anderer Netzbetreiber aktuell könne. Konkurrenz durch reine Glasfasernetze sieht er nicht. Das Kabelnetz sei ein hybrides Netz, bei dem die Glasfaser Schritt für Schritt immer näher an die Kunden herangeführt wird. Rein technisch lassen sich auch über den verwendeten Übertragungsstandard DOCSIS 3.0 auch heute schon bis zu 400 MBit/s anbieten.

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