LG G2 im Test: Top-Smartphone mit ungewöhnlichen Tasten
LG machte mit seinem in New York vorgestellten neuen Top-Smartphone mit einer Besonderheit auf sich aufmerksam. Das LG G2 gehört zur neuen Produktserie von LG, dessen Modelle im High-End-Bereich anzusiedeln sind und auf den Zusatznamen "Optimus" verzichten. Bei diesem Modell hat sich der Hersteller von der üblichen Positionierung der Hardware-Buttons gelöst und sich etwas völlig Neues einfallen lassen. Dies verleiht dem Smartphone derzeit noch ein Alleinstellungsmerkmal.
Ende September soll das G2 in den Farben Schwarz und Weiß für eine Preisempfehlung von 599 Euro in der 16-GB-Variante in den deutschen Handel kommen. Vorbestellungen sind bereits für 499 Euro möglich. Für das 32-GB-Modell steigt die UVP auf stolze 649 Euro. In unserem Test haben wir das G2 mit seinem großen Umfang an Features und der neuen Position der Hardware-Tasten auf Alltagstauglichkeit geprüft.
High-End-Smartphone aus Plastik - ist das noch passend?
5,2-Zoll-Full-HD-Display
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Der erste Eindruck des LG G2 ist leider etwas enttäuschend. Das komplette Gehäuse
besteht wiedermal aus Kunststoff. Lediglich ein schmaler Silberrahmen trennt den
Akkudeckel von der Vorderseite. Als eine optische Aufwertung kann dies jedoch nicht
bezeichnet werden. In der neuen Oberklasse-Produktserie von LG hätten wir
vom Design und bei der Materialwahl mehr erwartet. Zumal die Rückseite sehr glatt ist.
Die Verarbeitung ist hingegen sehr gut
gelungen. Die Kopfhörerbuchse sowie Lautsprecher und der Micro-USB-Anschluss
befinden sich an der Unterseite des G2. Auf der linken Seite ist der Micro-SIM-Kartenslot
anzutreffen. Zudem ist auf der Frontseite neben der Zweitkamera ein
Benachrichtigungs-LED angebracht. Direkt unter der Kamera auf der Rückseite
des Modells ist der Laustärkeregler sowie die Hardware-Taste zu finden.
Der Rear-Key auf der Rückseite des Gehäuses
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Die erste Inbetriebnahme kann für einige Gewohnheitsmenschen zunächst
verwirrend sein. Einmal die Seiten des Gehäuses abgesucht ist kein Power-Button zu
finden. An dieser Stelle kommt zum ersten Mal der sogenannte Rear-Key zum Einsatz,
der sich auf der Rückseite des Geräts befindet. Laut LG entspricht diese Position
dem natürlichen Nutzerverhalten. Beim Halten eines Smartphones ans Ohr soll
sich der Zeigefinger automatisch auf der Rückseite des Geräts befinden. Nach
einer Stichprobe in unserer Redaktion können wir dieses Argument tatsächlich
bestätigen. Bei einem 5,2-Zoll-Gerät kann das Erreichen von seitlich gelegenen
Tasten bereits zu einer Anstrengung werden.
LG legt Wert auf lange Akkulaufzeit
KnockOn: Doppel-Tip, um das G2 aus dem Ruhezustand zu holen
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Das 5,2 Zoll (13,2 Zentimeter) große IPS-Display bietet eine Full-HD-Auflösung
von 1 080 mal 1 920 Pixel. LG hat den Platz für diesen großen Bildschirm
sehr gut ausgenutzt und die Ränder geschmälert, so dass das G2 noch eine angenehme Größer
hat. Es ist sogar kleiner als vergleichbare Smartphones mit einer kleineren Displaydiagonalen,
wie beispielsweise das Sony Xperia Z. Der
Bildschirm überzeugt mit ausreichender Helligkeit, natürlichen und kräftigen Farben sowie
einer guten Blickwinkelstabilität. Wie von neueren Android-Geräten gewohnt, kann
die Anpassung der Helligkeit auch automatisch erfolgen. Mit einem Doppel-Tipp auf das
Display kann das Display ein- und ausgeschaltet werden. Bei uns hat dies mit ein paar
Ausnahmen gut geklappt, nur beim Halten des Geräts in der Hand wurde das Display teilweise
unabsichtlich aktiviert. LG nennt diese Funktion "KnockOn", die in den Einstellungen auch
ausgeschaltet werden kann. Das Gerät kann jedoch auch über den Power-Button auf der
Rückseite aktiviert werden.
Rundum-Ansicht des LG G2
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Das LG G2 wurde mit dem neuen Snapdragon-800-Prozessor von Qualcomm
ausgestattet, der den neuen Grafikprozessor Adreno 330 enthält. Laut Qualcomm bietet
der neue Chipsatz mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch. Die vier Kerne sind jeweils
mit 2,26 GHz getaktet, der Arbeitsspeicher besitzt eine Kapazität von 2 GB. In
unserem Test überzeugte die Leistungsstärke des Smartphones - während dem Öffnen von Anwendungen
oder beim Scrollen durch das Menü konnten wir nicht einen Ruckler feststellen. Der 3 000 mAh
starke Akku ist fest im Gerät verbaut, so dass ein Wechsel nicht vorgesehen ist. Eine
Speichererweiterung ist beim G2 ebenfalls nicht vorhanden. In unserem
Testzeitraum wurden wir von der langen Laufzeit überrascht. Trotz des großen Displays,
ausgiebigen Surfen sowie der Nutzung der Kamera- und Videofunktion sowie -Wiedergabe, musste
das G2 erst wieder gegen Ende des zweiten Tages an die Steckdose wandern.
LG hat das G2 mit zahlreichen Funktionen ausgestattet. Welche dies sind und wie 13-Megapixel-Kamera abschneidet, lesen Sie auf der nächsten Seite.