Ortung

Lokale Dienste: Empfehlungs- und Suchdienste liegen im Trend

Smartphone-Navigation wichtigster ortsbezogener Dienst
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Navigationslösungen für Smartphones sind die häufigste Anwendung von ortsbezogenen Diensten. Navigationslösungen für Smartphones sind die häufigste Anwendung von ortsbezogenen Diensten.
Bild: dpa
Wenn Nutzer von Smartphones und Tablets zu ortsbezogenen mobilen Diensten greifen, geht es dabei meistens um den richtigen Weg. 73 Prozent nutzen Navigations- und Routenplanungsdienste auf ihrem mobilen Gerät gelegentlich oder regelmäßig, wie eine Studie von TNS Infratest und des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) ergab. 59 Prozent versuchen, die Position von Geschäften oder Restaurants in ihrer Nähe zu ermitteln, 45 Prozent suchen unterwegs nach Empfehlungen dafür.

Für die repräsentative Studie wurden im Januar 2 068 Personen befragt. 38 Prozent der Befragten gaben an, ein Tablet oder Smartphone zu besitzen.

Junge Zielgruppe nutzt ortsbezogene Dienste intensiv

Navigationslösungen für Smartphones sind die häufigste Anwendung von ortsbezogenen Diensten. Navigationslösungen für Smartphones sind die häufigste Anwendung von ortsbezogenen Diensten.
Bild: dpa
Viele nutzen die ortsbezogenen Dienste inzwischen auch, um mit ihren Freunden in Kontakt zu treten. So suchen 36 Prozent der Smartphone- und Tablet-Besitzer zumindest gelegentlich nach Bekannten in ihrer Nähe und 37 Prozent geben dafür ihren aktuellen Standort preis oder verschicken ihn als Nachricht über Facebook, Foursquare oder andere Dienste. Diese Angebote würden vor allem von den Jüngeren alltäglich genutzt, erklärte Olav Waschkies vom BVDW.

Navigationslösungen: Viele Nutzer, viele Interessenten

Navigationsdienste sind für die meisten Befragten, die ein Tablet bzw. Smartphone besitzen, kein Fremdwort. Die Studie ergibt, dass von diesen 73 Prozent zumindest gelegentlich auf Navigationslösungen zurückgreifen - aufgeteilt in 26 Prozent regelmäßige und 47 Prozent gelegentliche Nutzer. Für weitere 15 Prozent ist die Nutzung immerhin denkbar. Für 32 Prozent der Befragten ohne Smartphone wären demnach Navigationsdienste ein möglicher Grund, sich ein Smartphone anzuschaffen.

Empfehlungs- und Rabattdienste und Geschäftssuche

Der Studie zufolge sind Nutzer von Smartphones und Tablets auch an Empfehlungs- sowie Rabattdiensten interessiert. In diesem Segment ist aber die Suche nach Geschäften, Restaurants oder Werkstätten in der Nähe für die meisten Nutzer nicht nur interessant, sondern sie wird auch genutzt. Zwar nutzen dies nur 14 Prozent regelmäßig, aber 45 Prozent zumindest gelegentlich. Weitere 23 Prozent können sich die Nutzung solcher Dienste vorstellen. Damit verfügt die Suche nach Geschäften in der Umgebung ein Nutzungspotenzial von 82 Prozent. Auch Empfehlungen und Rabattdienste können auf viele potenzielle Nutzer hoffen: Empfehlungsdienste werden bereits von 45 Prozent der Befragten Smartphone-Besitzer genutzt, weitere 27 Prozent haben daran Interesse.

Deutlich seltener werden Dienste genutzt, die Rabattaktionen von Geschäften in der Nähe anbieten. Hier nutzen aktuell 36 Prozent diese Dienste regelmäßig oder gelegentlich. Weitere 21 Prozent zählt die Studie zu potenziellen Nutzern. Von den Nicht-Smartphone-Besitzern haben rund 20 Prozent Interesse, Restaurants oder Geschäfte in ihrere Nähe zu entdecken oder Empfehlungen zu diesen abzurufen.

Soziale Netzwerke folgen dem Trend zu ortsbezogenen Diensten

Für Betreiber von Geschäften, Restaurants oder Bars sind diese Zahlen von großer Bedeutung: Sie zeigen, dass Kunden diese Dienste nutzen. Lokale Dienste werden damit zu einem wichtigen Faktor, um neue Kunden anzuziehen. Die beiden Internetschwergewichte Google und Facebook haben dies erkannt und versuchen ebenfalls, ihre Netzwerke mit ortsbezogenen Diensten aufzuwerten. In Google+ hat der Suchmaschinen-Gigant eine lokale Suche implementiert, die auf Daten von Google Maps zugreift. Facebook hat dagegen angekündigt, eine neue Suche namens Graph Search zu entwickeln, die unter anderem Empfehlungsfunktionen bieten dürfte: Facebook-Nutzer sollen dann zum Beispiel nach Restaurants suchen können, die von den eigenen Freunden empfohlen werden.

Mehr zum Thema Location Based Services