Nordsee

Mobilfunk auf Helgoland: So ist die Versorgung

Wir waren mit drei Smart­phones unter­wegs, um die Mobil­funk­versor­gung auf Helgo­land und auf dem Weg dorthin zu testen. Beim Speed­test haben wir eine Über­raschung erlebt. Zudem ist LTE noch keine Selbst­verständ­lich­keit.
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Bei Speed­tests hinter­ließ das Telefónica-Netz den besten Eindruck. Hier erreichten wir via LTE Über­tragungs­geschwin­digkeiten von 31,3 bis 37,1 MBit/s im Down­stream bzw. 13,9 bis 18,3 MBit/s im Upstream. Die Latenz­zeiten bewegten sich im Test zwischen 38 und 40 ms. Das ist zwar kein Spit­zenwert. Dennoch wurde dieser - wie auch die Geschwin­digkeiten - in den beiden anderen Netzen nicht erreicht.

Einen eben­falls sehr guten mobilen Internet-Zugang auf Helgo­land bietet die Deut­sche Telekom an. So haben wir Werte zwischen 18,8 und 29,4 MBit/s im Down­stream und 12,0 bis 14,6 MBit/s im Upstream gemessen. Die Ping­zeiten von 64 bis 78 ms konnten nicht ganz über­zeugen.

Telefónica mit guter Performance Telefónica mit guter Performance
Foto: teltarif.de
Weit abge­schlagen auf dem dritten Platz befindet sich das Voda­fone-Netz, das - wie bereits erwähnt - bislang nur mit GSM und UMTS, nicht aber mit LTE auf der Insel zur Verfü­gung steht. Gemes­sene 2,8 bis 3,5 MBit/s im Down­stream und sogar nur 0,4 bis 2,2 MBit/s im Upstream sind aber selbst für 3G eher unter­durch­schnitt­liche Werte. Die Ping­zeiten lagen bei 75 bis 91 ms.

Grund­sätz­lich gute Versor­gung in allen Netzen

Unsere Tests haben gezeigt, dass grund­sätz­lich alle drei deut­schen Mobil­funk­netze auf Helgo­land und auf der benach­barten Düne guten Empfang bieten. Für die Internet-Nutzung mit dem Smart­phone kann man sicher auch mit der Perfor­mance leben, die Voda­fone über UMTS bietet. Am Tablet oder Note­book würde man sich aller­dings höhere Über­tragungs­geschwin­digkeiten wünschen.

Der Webradio-Empfang (MP3-Stream, 128 kBit/s) war in allen Netzen auch über einen längeren Zeit­raum problemlos und ohne Aussetzer möglich. Im Telefónica-Netz haben wir zudem Fußball-Live­streams über die Sky-Go-App genutzt. Auch hier hatten wir über einen längeren Zeit­raum störungs­freien Empfang.

Telefónica hat sein Netz auf Helgo­land bereits auf die künf­tige bundes­weit einheit­liche Netz­kennung 262-03 umge­stellt. Neben GSM und UMTS wird auch für den LTE-Stan­dard der früher aus dem E-Plus-Netz bekannte Netz­code verwendet. Die Umstel­lung wurde demnach offenbar zusammen mit anderen Regionen Nord- und Ostdeutsch­lands abge­schlossen.

Oldschool: Es gibt sogar noch Tele­fonzellen auf Helgo­land

Auch Telefonzellen gibt es noch auf Helgoland Auch Telefonzellen gibt es noch auf Helgoland
Foto: teltarif.de
Wer kein Handy dabei hat, wenn das Prepaid-Guthaben oder der Akku leer ist, ist es für Helgo­land-Besu­cher dennoch möglich, zu tele­fonieren. Immerhin zwei Tele­fonzellen haben wir auf der Insel gefunden - auf dem Fest­land sind diese je nach Region ja mitt­lerweile fast zu einer Rarität geworden.

Dafür ist es im Zweifel gar nicht so einfach, Handy-Zubehör bei einem längeren Helgo­land-Aufent­halt auf die Insel zu bekommen. So lehnte Amazon vor wenigen Wochen den Trans­port eines Smart­phone-Akkus nach Helgo­land ab. Dabei handele es sich um ein Gefahrgut, das man nicht auf Inseln beför­dere.

Einen Netz­test haben wir vor einigen Monaten auch am Berliner Haupt­bahnhof durch­geführt. Die Ergeb­nisse lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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