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Motorola Moto Z3 Play im Test: Spielzeug mit Schwächen

Motorola hat seine Play-Reihe um das Z3 erweitert. Das Smartphone mit Mittelklasse-Technik gibt es zum Oberklasse-Preis. Kann es dennoch überzeugen?
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Motorola beziehungsweise Lenovo hat mit dem Moto Z3 Play ein neues Smartphone auf den Markt gebracht, welches sich - so verrät der Name schon - in die Play-Familie einreiht. Der Spielgedanke kommt hier stärker zum Vorschein, als es beispielsweise beim Motorola G6 Play der Fall ist. Dieses Mittelklasse-Smartphone verfolgt den Gedanken mit Vorteilen für Entertainment, zum Beispiel durch lange Akkuleistung und ein großes Display, das Moto Z3 Play kommt aber mit optischen, externen Geräten daher, mit denen das Smartphone aufgemotzt werden kann. Von diesen Geräten, Modulen, gibt es einige, die einfach an das Handy drangeklemmt werden und sofort einsatzbereit sind. Dazu aber später mehr.

Die unverbindliche Preisempfehlung des Moto Z3 Play liegt bei 499 Euro. Das Gerät ist nur in der Farbe Deep Indigo, Schwarz, erhältlich. Im Lieferumfang ist neben dem Smartphone ein Moto Power Pack, Ladegerät (15 W), ein USB-Typ-C-Ladekabel mit Adapter sowie ein Headset mit Klinken-Anschluss und ein USB-Typ-C-zu-Klinke-Adapter enthalten.

Design, Haptik, Verarbeitung

Als wir das Moto Z3 Play das erste Mal in die Hand nehmen, fühlt es sich handlich, edel und hochwertig an. Die drei Elemente aus Glasrückseite, Aluminium-Rahmen und Display gehen nahtlos ineinander über und fühlen sich nach Oberklasse-Smartphone an. Das Handy liegt für ein 6-Zoll-Display angenehm in der Hand und wirkt mit seinen 156 Gramm sehr leicht. Die Abmessungen betragen 156,5 mm x 76,5 mm x 6,75 mm. Nicht so schön ist allerdings die sehr weit herausstehende Hauptkamera an der Rückseite. Sie ist so dominant, dass wir im Test ständig mit dem Zeigefinger an das große, runde Modul gekommen sind. Das wäre nicht weiter dramatisch gewesen, wenn das Kamera-Modul erstens nicht so groß und scharfkantig gewesen wäre und zweitens sich ein Fingerabdrucksensor in der Nähe befunden hätte.

Das Z3 Play hat auf der Unterseite einen USB-Typ-C-Anschluss. Das Z3 Play hat auf der Unterseite einen USB-Typ-C-Anschluss.
Foto: teltarif.de

Motorola Moto Z3 Play

Legen Nutzer das Smartphone auf den Tisch, liegt es wegen der deutlich sichtbaren Erhebung auf der Kamera auf. Möchten Nutzer es so bedienen, kippt und wippt es hin und her. Eine Nutzung auf diese Weise ist nicht als komfortabel zu bewerten. Wäre die Kamera nicht so dick, bekämen Nutzer ein schönes, flaches und filigranes Smartphone in die Hand. Wir hatten den Eindruck, als würde es sich bei der Kamera um einen aufgeklebten Fremdkörper handeln.

Die Glasrückseite - wie soll es auch anders sein - ist sehr anfällig für Fingerabdrücke. Aufgrund des flachen Designs hatten wir das Gefühl, wir schauen auf ein ganzes Meer an Fingerabdrücken. Das ist negativ. Mit dem Problem haben aber die meisten anderen Smartphone-Kollegen, die mit einer Glasrückseite ausgestattet sind, ebenfalls zu kämpfen. Das Problem liegt also nicht alleine beim Moto Z3 Play.

Auf der Rückseite sind Dual-Kamera und Anschlüsse für die Mods zu sehen. Auf der Rückseite sind Dual-Kamera und Anschlüsse für die Mods zu sehen.
Foto: teltarif.de
Das Moto Z3 Play ist spritzwassergeschützt nach p2i. Eine IP-Zertifizierung hat das Smartphone damit nicht bekommen. Damit ist auch nur leichter Kontakt mit Flüssigkeiten, wie beispielsweise versehentliches Verschütten oder leichter Regenfall, möglich. Wasserdicht ist das Moto Z3 Play entsprechend nicht und kann daher auch nicht eingetaucht werden.

Display, Speicher und Akku

Das Moto Z3 Play verfügt auf der Unterseite über einen USB-Typ-C-Anschluss. Auf der Oberseite ist der SIM-Kartenslot integriert. Dort lassen sich entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine MicroSD-Karte unterbringen. Interessant: Der SIM-Karten-Slot verfügt über eine Metallfläche, auf die die SIM-Karten und MicroSD-Karte aufgelegt werden können. Das erleichtert das Einlegen im Gegensatz zu Karten-Slots, die oben und unten offen sind, ungemein.

Gewöhnungsbedürftig: Auf der linken Seite ist der geriffelte Homebutton verbaut. Gewöhnungsbedürftig: Auf der linken Seite ist der geriffelte Homebutton verbaut.
Foto: teltarif.de
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Position des Home-Buttons. Der hält einsam seine Stellung auf der linken Gehäuseseite. Er verfügt über eine geriffelte Oberfläche. Wir mussten im Test zwar genau hinschauen, aber es lässt sich deutlich erkennen, dass sich zwischen den Rillen Dreck sammelt, der durch bloßes Reiben nicht mehr zu entfernen ist. Daran müssen sich Nutzer gewöhnen. Auf der rechten Gehäuseseite wird das Aufkommen von Funktionstasten schon etwas belebter: Unterhalb der flächenmäßig recht schmalen beiden Lautstärketasten befindet sich der Fingerabdrucksensor. Der ist mit dem Daumen der rechten Hand auch gut zu erreichen. Die Entsperrung per Fingerabdrucksensor sowie die Gesichtserkennung klappten in der Einrichtung problemlos. In der Praxis arbeiteten beide Sensoren angenehm schnell und zuverlässig.

Auf einen Kopfhörer-Anschluss verzichtet das Motorola Z3 Play. Im Lieferumfang ist aber ein reguläres Headset mit 3,5-mm-Anschluss enthalten. Zur Kompatibilität legt Motorola einen USB-Typ-C-zu-Klinke-Adapter dazu, damit Kunden ihn auch verwenden können. An dieser Stelle hätten wir uns mehr Konsequenz gewünscht. Wer als Hersteller in modernen Zeiten schon auf einen Klinkenanschluss verzichtet, der könnte auch ein Bluetooth-Headset beilegen. Die Beilage des Adapters ist aber dennoch als positiv zu bewerten, wenn Kunden ihr eigenes Headset verwenden möchten und so nicht erst einen Adapter kaufen müssen.

Das Moto Z3 Play unterstützt die WLAN-Frequenzen 802.11 a/ac/b/g/n 2,4 GHz und 5 GHz. Der aktuelle Bluetooth-Standard 5.0 sowie NFC werden ebenfalls unterstützt.

Display

Das 6-Zoll-Super-AMOLED-Display löst in Full-HD+ (2160 x 1080 Pixel) mit einem Seitenverhältnis von 18:9 auf. Es wirkt angenehm hell und kontrastreich in geschlossenen Räumen. Auch in lichtstärkeren Umgebungen an der frischen Luft kann sich das Display sehen lassen. Wer aber bei voller Sonneneinstrahlung das Smartphone nutzen will, sollte sich ein schattigeres Plätzchen suchen.

Das Display ist aus Corning Gorilla Glas 3 gefertigt. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt laut Hersteller 79 Prozent. Dabei handelt es sich um einen guten Wert, der dem Konsumieren von Video-Streaming-Inhalten in die Hände spielt. So ist auch unterwegs das Schauen von Serien und Filmen komfortabel und macht Spaß. Die Farben sind leuchtstark und die Blickwinkelstabilität ist gut.

Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Always-on-Display zu aktivieren. Dort sind Akkustand, Uhrzeit, Datum und Tag voreingestellt. Praktisch ist einerseits, dass das Display nicht permanent aktiviert ist, sondern sich erst per Wischgeste über dem Display aktivieren lässt. Das ist sogar in einem Abstand von rund 15 Zentimetern möglich. Wir mussten aber nicht mal mit der kompletten Handfläche darüber wischen, das Always-on-Display aktivierte sich auch schon, wenn wir nur mit dem Finger über das Display fuhren. Andererseits kann das Feature schnell stören, wenn Nutzer am Schreibtisch arbeiten und sich das Handy in der Nähe befindet. Wir hatten immer das Gefühl, es folgt eine Benachrichtigung, wenn das Always-on-Display versehentlich aktiviert wurde.

Das Display des Z3 Play ist blickwinkelstabil. Das Display des Z3 Play ist blickwinkelstabil.
Foto: teltarif.de
Im Test lag das Smartphone zwischen uns und der Tastatur. Da bekommt das Feature eine ganz ungünstige Note. Durch den routinierten Blick nach unten aktivierte sich das Display häufiger auch durch die Blickgeste. Damit Nutzer nicht zu sehr abgelenkt werden, empfehlen wir, das Handy während des Arbeitens ganz auf die Seite zu legen.

Prozessor, Speicher und Akku

Die unverbindliche Preisempfehlung von rund 500 Euro haben wir bereits erwähnt. Hier sind wir bereits im Preissegment der Oberklasse angelangt. Da überrascht es doch etwas, dass im Moto Z3 Play mit dem Snapdragon 636 von Qualcomm nur ein Mittelklasse-Prozessor verbaut ist. Zum Vergleich: Das OnePlus 6 hat Qualcomms Snapdragon-845-Prozessor verbaut und ist im Preisvergleich schon deutlich unter 500 Euro zu haben. Der Snapdragon 636 im Moto Z3 Play taktet mit einem 1,8-GHz-Prozessor und einer Adreno-509-Grafikeinheit mit 850 MHz. Der Arbeitsspeicher ist 4 GB groß. Die interne Speicherkapazität beläuft sich auf 64 GB. Per MicroSD können theoretisch bis zu 2 TB erweitert werden.

Auf der rechten Gehäuse-Seite befinden sich Fingerandrucksensor und die Lautstärketasten. Auf der rechten Gehäuse-Seite befinden sich Fingerandrucksensor und die Lautstärketasten.
Foto: teltarif.de
Für den Performance-Test nutzten wir das grafisch anspruchsvolle Arcade-Rennspiel Asphalt 8: Airborne des Spieleentwicklers Gameloft. Das Spielerlebnis mit dem Moto Z3 Play war auf dem großen, schönen Display toll. Sichtbare Ruckler gab es nur in den Intro-Sequenzen vor dem Rennen. Da das Moto Z3 Play ohne Mod sehr angenehm leicht in der Hand liegt, wurde ein positives Spielerlebnis noch unterstützt.

Der Akku fasst eine Kapazität von 3000 mAh. Der reine Wert ist zunächst als unauffällig zu bewerten. In unserem Standard-Testverfahren kamen wir auf einen Praxis-Wert von 8 Stunden und 19 Minuten. Das ist auch ohne Modifikation ein guter Wert.

Module, Telefonie und Internet

Wer sich für ein Moto Z3 Play interessiert, wird sich vermutlich auch für die Zusatz-Features interessieren, die die meisten anderen Smartphones nicht haben. Der Play-Gedanke des Motorola-Smartphones kommt durch die externen Module zum Tragen, die der Hersteller anbietet. Im Lieferumfang ist ein Moto Mod enthalten. Dabei handelt es sich um eine Powerbank mit einer Kapazität von 2220 mAh. Das Mod wird auf die Rückseite des Smartphones gelegt und verbindet sich magnetisch. Sowohl an der Unterseite des Smartphones als auch an der Unterseite des Mod sind goldfarbene Kontakte, mit denen sich Smartphone und Modul miteinander verbinden lassen. Das Mod wird automatisch erkannt. Nutzer müssen nichts im Einstellungs-Menü manuell aktivieren. Ist das Mod verbunden, sitzt es auch fest. Durch mehrmaliges ruckartiges Schütteln passierte nichts, es blieb fest am Gehäuse des Smartphones kleben. Laut Hersteller soll sich die Akkulaufzeit des Smartphones um bis zu 16 Stunden zusätzlich erhöhen. Gut ist, dass nach Kontakt des Moduls mit dem Handy nicht automatisch der Smartphone-Akku aufgeladen wird. Es lässt sich über das Kurzbefehl-Menü (Shortcut) manuell einstellen, wann die Powerbank mit dem Ladevorgang beginnen soll. Das funktioniert entweder im Standard-Akkumodus oder im Effizienzmodus. Im Standard-Fall wird der Telefonakku auf 100 Prozent gehalten, was die Kapazität des Moto Mod entsprechend schneller verringert. Im Effizienzmodus wird der Telefonakku auf 80 Prozent geladen, entsprechend hält der externe Akku länger durch.

Auf der Oberseite gibt es einen SIM- und Speicherkartenslot. Auf der Oberseite gibt es einen SIM- und Speicherkartenslot.
Foto: teltarif.de
Im Shortcut-Menü wird der Ladezustand des Moduls angezeigt. Nachteil: Er kann nicht separat aufgeladen werden, sondern nur in Verbindung mit der 15-Watt-"TurboPower"-Ladeeinheit des Smartphones. Dann kann es aber durchaus passieren, dass das Smartphone schneller aufgeladen ist, als die Powerbank. Nutzer sind aber gezwungen, es noch an der Steckdose zu lassen. Gehen wir davon aus, dass es sich um eine regelmäßige Spannung von 100 Prozent auf den Smartphone-Akku handelt. Wie sich das auf seinen Lebenszyklus auswirkt, darüber scheiden sich zwar die Geister, fest steht aber, dass die Spannung existiert, wenn permanent das Mod mit aufgeladen wird und dieser noch nicht den vollen Ladestand erreicht hat. Gut zu wissen: Dass Smartphone-Akku und Akku-Mod gleichzeitig geladen werden, ist dem TurboPower-Ladegerät geschuldet. Laut Angaben des Herstellers laden andere Ladeneinheiten zuerst den Smartphone-Akku vollständig auf, bevor sie die Powerbank füllen.

Das Mod wiegt 72 Gramm. Gemeinsam mit dem Moto Z3 Play haben Nutzer dann 228 Gramm in der Hand. Das ist deutlich spürbar. Durch den Mod erhält das zuvor sehr schöne, schlanke Gerät einen dicken Bauch. An eine Schutzhülle ist da gar nicht mehr zu denken. Komfortabel ist das nicht, zumal wir im Test immer zwiegespalten waren: Sollen wir den Akku-Mod abmachen, wenn wir ihn nicht brauchen, oder sollen wir ihn permanent dran lassen, um ihn aktivieren zu können, wenn sich der Akkustand des Handys verringert? Bei der ersten Variante haben wir zwar ein schönes, schlankes Handy in der Hand gehabt, aber haben es immer mit dem Gefühl genutzt, dass durch die offenen Kontakte an der Unterseite und die herausstehende Kamera das Smartphone irgendwie unvollständig ist. Ein Vorteil des Moduls: Die Kamera wird vollständig eingeschlossen.

Wird auf das Shortcut-Item für das Mod länger gedrückt (vergleichbar mit dem 3D-Touch bei iOS), gelangen Nutzer in das Mod-Menü. Dort werden sie feststellen, dass die Module über eine eigene Software mit einer Update-Option verfügen. In dem Mod-Menü gibt es auch die Möglichkeit, Informationen über weitere externen Geräte zu erhalten.

Für 68,99 Euro gibt es den Moto-TurboPower-Pack. Der externe Akku wird genauso aufgesteckt wie das mitgelieferte Akku-Modul und verfügt über eine Kapazität von 3490 mAh. Das ist nochmal deutlich mehr, was sich aber auch am Gewicht von 95 Gramm bemerkbar macht. Beworben wird ein zusätzlicher Tag Batterielaufzeit.

Moto Turbopower Pack Moto Turbopower Pack
Bild: Motorola
Für 44,99 Euro gibt es den Moto Style Shell. In Kombination mit dem Z3 Play können beide kabellos über ein Ladepad aufgeladen werden. Die Kapazität ist unklar.

Moto Style Shell Moto Style Shell
Bild: Motorola

Sound-Module

Interessant sind die beiden aufsteckbaren Soundsysteme von JBL, die einen ausklappbaren Ständer haben. Der JBL SoundBoost Speaker kostet laut UVP 61,10 Euro. Das System vereint zwei Lautsprecher und kommt so insgesamt auf 6 Watt Leistung. Die Kapazität umfasst 1000 mAh. Vorteil gegenüber den Akkupacks (bis auf den kabellosen): Der Lautsprecher lässt sich extern über einen USB-Typ-C-Port aufladen. Wo der signifikante Unterschied neben einer leicht veränderten Optik zu dem 99 Euro teuren JBL SoundBoost 2 liegt, konnten wir bei bloßer Recherche nicht feststellen. Bei der teureren Variante gibt es zumindest zwei erwähnenswerte Unterschiede im Datenblatt: Das Modell wiegt 135 Gramm - der JBL SoundBoost Speaker nur 115 Gramm - und es ist nicht angegeben, ob es sich ebenfalls über einen externen Port aufladen lässt. Dass es nicht der Fall sein soll, können wir uns allerdings nur schwer vorstellen.

JBL SoundBoost 2 JBL SoundBoost 2
Bild: Motorola
Ein besonderer Aufsatz ist ein Lautsprecher mit integrierter Amazon Alexa und separatem Akku mit 1530 mAh. Der Aufsatz wiegt 168 Gramm und liefert 6 Watt Lautsprecherleistung. Die Funktionsweise lässt sich genauso vorstellen, wie es bei einem externen Amazon-Alexa-Gerät, beispielsweise Echo Dot, der Fall ist. Preislich liegt das Mod bei einer unverbindlichen Empfehlung von 119 Euro. Moto Smart Speaker Alexa Moto Smart Speaker Alexa
Bild: Motorola

Kamera-Module

Mit dem Polaroid-Insta-Share Printer lässt sich für 168 Euro das Moto Z3 Play in eine Sofortbild-Kamera verwandeln, die Bilder direkt im 2 x 3-Format (5 x 7,5 cm) und selbstklebender Rückseite drucken kann. Es sind aber nicht nur direkte Schnappschüsse möglich, sondern es können auch gespeicherte Fotos gedruckt werden. Das Mod wiegt 188 Gramm, der 500-mAh-Akku lässt sich per USB-Typ-C extern aufladen. Eine Akkuladung soll laut Herstellerangabe für 20 Ausdrucke ausreichen. Bis zu 10 Blatt lassen sich in das Papierfach gleichzeitig einlegen. Über die Bestell-Seite des Herstellers gibt es allerdings nur ein 10 x 15 cm-Papierformat zu kaufen. Das passende Format gibt es beispielsweise bei anderen Händlern wie Amazon für rund 20 Euro (30 Blatt).

Polaroid Insta-share Printer Polaroid Insta-share Printer
Bild: Motorola
Die Moto 360 Camera verfügt über zwei 360-Grad-Objektive und kann entweder 360 Grad Live Videos und Fotos in 4K oder Fotos mit einer 150-Grad-Weitwinkel-Ansicht aufzeichnen. Die unverbindliche Preisempfehlung des Moduls liegt bei 279 Euro.

Moto 360 Grad Camera Moto 360 Grad Camera
Bild: Motorola
Der Hasselblad-True-Zoom-Aufsatz mit Xenon-Blitz verwandelt das Moto Z3 Play für 330,80 Euro (UVP) in eine Kamera mit 10-fach-optischem Zoom. Der Aufsatz wiegt 145 Gramm und hat einen 12-Megapixel-Sensor mit f/3.5-6.5-Blende integriert. Damit sind auch Videoaufnahmen in Full HD (1080p) bei 30 Bildern pro Sekunde möglich. Hasselblad True Zoom Hasselblad True Zoom
Bild: Motorola

Gaming-Mod und Projektor-Aufsatz

Für Zocker gibt es mit dem Moto Gamepad einen Aufsatz, mit dem das Moto Z3 Play einer Nintendo-Switch-Konsole gleicht. Über den Motorola-Store ließ sich im Testzeitraum der Aufsatz nicht kaufen, auf Amazon haben wir ihn aber für rund 80 Euro entdeckt.

Moto Gamepad Moto Gamepad
Bild: Motorola
Wer seine Inhalte in einer Diagonale von bis zu 70 Zoll in einem Seitenverhältnis von 16:9 an die Wand projizieren will, kann das mit einem 120 Gramm schweren Aufsatz für einen Preis von 278,97 Euro (UVP) machen. Die Auflösung der Darstellung liegt bei 854 x 480 WVGA (480p).

Moto Insta-Share Projector Moto Insta-Share Projector
Bild: Motorola

Software, Sound, Telefonie und Internet

Als Betriebssystem ist die Android-Version 8.1.0 vorinstalliert. Die Sicherheitspatch-Ebene ist auf den 1. April 2018 datiert. Hier erhoffen wir uns eine schnellstmögliche Aktualisierung auf die neue Version. Laut Hersteller soll das Moto Z3 Play im Herbst ein Update auf Android P erhalten. Die vorinstallierte Software hält sich in Grenzen. So bekommen Nutzer nicht gleich nach der Einrichtung einen vollgeladenen Homescreen. Neben den standardmäßigen Google-Diensten gibt es auch zwei Motorola-eigene Apps. Dabei handelt es sich neben einer Verwaltungs-App für das Smartphone auch um eine App, die Infos und einen Shop zu den Modifikationen anbietet.

Die Sound-Qualität bei einem Film-Trailer in mittlerer Lautstärke war gut und ausreichend. Nutzer können Filme auch gut ohne Kopfhörer genießen, wenn die Umgebung das zulässt. Zu laut dürfen die Umgebungsgeräusche natürlich trotzdem nicht sein. Der Musikgenuss ist aber allenfalls nur nebenbei, beispielsweise zum Radiohören, geeignet. Auf voller Lautstärke dröhnen hohe Töne zu sehr und der Bass fehlt.

Die Empfangsqualität bei Telefonaten war gut. Leider war die Gesprächslautstärke auf höchster Stufe zu leise. In Räumen bei geringer Umgebungslautstärke ist das akzeptabel, aber außerhalb mit Straßengeräuschen hatten wir Probleme den Gesprächspartner zu verstehen. Die Lautsprecher-Funktion eignet sich unserer Meinung nach auch nur für geschlossene Räume.

Die Verbindungsgeschwindigkeit per WLAN ist in Ordnung. Das Surf-Erlebnis wurde im Test aber immer wieder durch störendes Nachladen von Bildern und Inhalten auf den Webseiten unterbrochen. Ruckler waren ebenfalls an der Tagesordnung. Das geht im High-End-Preissegment nicht, finden wir. Bei Abspielen von YouTube-Videos beispielsweise gab es aber keine Probleme. Die Geschwindigkeit beim mobilen Surfen lässt sich als ähnlich einstufen, funktionierte im direkten Vergleich beim Öffnen von Webseiten aber doch ein wenig flüssiger.

Kamera und Testbilder

Die Hauptkamera hat einen 12-Megapixel-Sensor mit einer f/1.7-Blende und einen 5-Megapixel-Sensor für die Tiefe und ist mit einem zweifachen LED-Blitz ausgestattet. Die Fotos bei guter Umgebungslichtqualität. Die Fotoqualität bei guten Lichtverhältnissen ist grundsätzlich als akzeptabel zu bewerten. Die Farbquadrate in unserem Standard-Testverfahren sind gut differenziert voneinander zu erkennen. Sie wirken allerdings ein wenig zu grell, insbesondere bei Betrachtung des gelben, roten und violetten Farbquadrats. Unschön ist auch der dicke, schwarze Rahmen um das braune Farbquadrat herum. Die Körnung der weißen Hintergrund-Tapete ist auch beim Heranzoomen noch gut zu erkennen. Unsere Test-Rose strahlt mit einer satten, roten Farbe. Das ist positiv. Allerdings sind die Blütenränder stellenweise schwarz und auch etwas verwackelt. Die Blütenstengel sind aber schön differenziert voneinander dargestellt. Die grünen Blätter sind teilweise etwas zu kräftig und tendieren damit im rechten Bereich schon in Richtung sehr dunkel, beinahe schwarz.

Die kreisrunde Dual-Kamera steht ganz schön weit aus dem Gehäuse raus. Die kreisrunde Dual-Kamera steht ganz schön weit aus dem Gehäuse raus.
Foto: teltarif.de
Was die Darstellungsqualität bei weniger guten Lichtverhältnissen angeht, fällt das Ergebnis deutlich schlechter aus: Die Farbquadrate sind zwar noch klar zu erkennen, wirken aber insgesamt zu blass. Zudem nähert sich das braune Farbquadrat zu stark an das schwarze an, das dunkelblaue ist ebenfalls viel zu dunkel. Beim Heranzoomen wird auch deutlich, dass die Umrisse verfranst sind und teilweise verschwommen. Bei der Betrachtung des Hintergrundes (weiße Tapete) ist die körnige Struktur zwar noch sichtbar, sie wirkt aber insgesamt sehr weich gezeichnet und verschwommen. Ohnehin macht der Hintergrund den Eindruck, als hätte er einen ganz leichten rötlichen Stich.

Die Blütenfarbe der Testblume ist sehr blass, die Struktur ist verschwommen. Die Blütenstengel sind gar nicht mehr erkennbar, die grünen Blätter gehen im rechten Bereich gegen Richtung schwarz. Das Ergebnis ist schlicht unbrauchbar.

Die Frontkamera verfügt über einen 8-Megapixel-Sensor mit einer f/2.0-Blende und einem 84-Grad-Weitwinkel-Objektiv. Außerdem gibt es einen Frontblitz. Klingt auf dem Papier erst mal schön, in der Praxis sind die Selfie-Bilder der Frontkamera bei gutem Licht so gerade noch akzeptabel, was das Erkennen von Details angeht. Insgesamt sind sie aber zu blass, Gesichtsfarbe und Hintergrund wirken fahl. Die braunen Haare unserer Testpuppe sind in Ordnung, die Farben des bunten Halstuchs sind aber nicht kräftig genug.

Die Testbilder bei schlechteren Lichtverhältnissen sind etwas zu hell. Das ist sicherlich dem Frontblitz geschuldet, der die Haut der Testpuppe sehr stark aufhellt, einzelne Partien an Mund, Lippe und Hals zu grell darstellt. Das gilt auch für die Farben des Halstuchs. Die braunen Haare sind an den Seiten trotz des deutlich reflektierenden Blitzlichts noch gut zu erkennen, das Haar auf dem Haupt verschwimmt aber zu sehr mit dem Hintergrund.

Die Hauptkamera lässt Video-Aufnahmen in bis zu 4K Ultra HD mit 30 Bildern pro Sekunde zu, die Frontkamera schafft ebenfalls 30 Bilder pro Sekunde, allerdings nur in einer Full-HD-Auflösung. Test-Videos mit beiden Formaten ließen nichts auffälliges erkennen, die Aufnahmen waren gut, die Kamera-Qualität bei Videoaufnahmen ist somit als positiv zu bewerten.

Fazit

Der Gedanke, den Motorola mit dem Z3 Play transportiert, ist innovativ und interessant: Das Smartphone spielerisch und ohne Umwege mit externen Modulen unterschiedlicher Anwendungsbereiche zu modifizieren, gibt es sonst nur bei wenigen anderen Smartphone-Herstellern. Die Module sind grundsätzlich als schöne Idee hervorzuheben. Und das ist es gerade, was wir 2018 auf dem Smartphone-Markt so schmerzlich vermissen: Ungleichheit. Hier punktet Motorola mit Innovation. Wer allerdings überhaupt keinen Wert auf externe Modifikatoren legt, für den lohnt sich das Smartphone nicht.

Das Z3 Play mit aufgeklapptem Akku-Mod auf der Rückseite. Das Z3 Play mit aufgeklapptem Akku-Mod auf der Rückseite.
Foto: teltarif.de
Der potenzielle Käufer bekommt mit dem Moto Z3 Play ein Smartphone mit tollem Display, die Gesamtperformance des Geräts ordnet sich aber nur in die Mittelklasse ein. Und dafür müssen stolze 500 Euro gezahlt werden. Das ist unserer Meinung nach zu viel, wenn man bedenkt, dass High-End-Geräte wie das OnePlus 6 und das Galaxy S9 nach aktuellem Preisvergleich günstiger zu haben sind beziehungsweise nicht viel mehr kosten. Zudem sind die externen Module auch nicht billig. Rechnen wir alle aktuell verfügbaren zusammen, zahlt der Kunde nochmals 1350 Euro obendrauf (In der Rechnung ist nur ein Lautsprecher-System und auch nicht der Amazon-Alexa-Lautsprecher berücksichtigt).

Von der Kamera hätten wir angesichts des Preissegments, in das sich das Moto Z3 Play einordnet, etwas mehr erwartet. Die Qualität bei gutem Licht ist aber als positiv zu bewerten. Bei schlechteren Lichtverhältnissen könnte die Darstellung besser sein.


Logo teltarif.de Moto Z3 Play

Gesamtwertung von teltarif.de
Motorola Moto Z3 Play

PRO
  • Helles, kontrastreiches Display
  • Innovative Modifikationen
  • Schönes, flaches Design (ohne Module)
CONTRA
  • Gesamtperformance nur akzeptabel
  • Kamera(s) bei schlechtem Licht
  • Weit herausstehende Haupt-Kamera
  • Gewöhnungsbedürftige Position des Homebuttons
  • Gesprächslautstärke zu gering
Testzeitpunkt:
07/2018
Motorola Moto Z3 Play
Testurteil
gut (2,2)

Einzelwertung Motorola Moto Z3 Play

Moto Z3 Play
Gesamtwertung
gut (2,2)
76 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 8/10
    • Material 8/10
    • Haptik 8/10
    • Verarbeitung Gehäuse 8/10
  • Display 8/10
    • Touchscreen 8/10
    • Helligkeit 9/10
    • Pixeldichte 5/10
    • Blickwinkelstabilität 9/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 7/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 7/10
    • RAM 8/10
    • Benchmark 3DMark 6/10
    • Benchmark Geekbench 6/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 9/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 9/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 7/10
  • Internet 9/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 7/10
    • LTE Geschwindigkeit 9/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 8/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 7/10
    • Sprachqualität 7/10
    • Lautstärke 6/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 6/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 7/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 8/10
    • Laufzeit (Benchmark) 9/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 6/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 6/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 7/10
    • Handling 9/10
alles ausklappen
Gesamtwertung 76 %
gut (2,2)

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