Netflix: Günstigere Abos mit Werbung noch 2022
Werbung wurde von Netflix in der Vergangenheit strikt abgelehnt. Vor einigen Monaten räumte der Konzern ein, dass diese zusätzlichen Einnahmen, die Mitbewerber zum Teil schon mitnehmen, vielleicht doch eine Überlegung wert sind. Vor einigen Monaten wurden Pläne für günstigere Abonnement-Modelle, die sich teilweise über Werbung finanzieren, bestätigt. Jetzt soll es einem Bericht der New York Times zufolge früher als bisher angenommen damit losgehen.
In einem internen Schreiben an die Netflix-Mitarbeiter ist dem Bericht zufolge davon die Rede, dass die Einführung von Werbung nicht etwa in einem oder zwei Jahren angedacht ist, wie es der zunächst kommunizierte Plan vorsah. Noch Ende 2022 sollen die neuen Abo-Modelle starten. Details zu den Konditionen stehen noch nicht fest. Als sicher gilt aber, dass Kunden, die in den derzeit schon verfügbaren Preisplänen bleiben, auch künftig keine Werbung bei Netflix sehen werden.
Netflix noch 2022 mit werbefinanzierten Abos
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Es geht also um neue Abonnements, die Netflix teilweise mit Werbung refinanzieren will. Kunden bekommen dafür einen niedrigeren Monatspreis als bei den bereits etablierten Tarifen. Unklar ist, ob Netflix - wie bei den werbefreien Angeboten - gleich mehrere Preispläne plant - mit Streaming in SD-, HD- bzw. 4K-Qualität. Sicher dürfte hingegen sein, dass Kunden in den aktuellen Tarifen auch in Deutschland künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. In anderen Ländern ist das teilweise bereits der Fall.
Account-Sharing wird gegen Aufpreis legal
Ebenfalls noch in diesem Jahr will Netflix das Account-Sharing legalisieren. In mehreren amerikanischen Ländern testet der Streamingdienst ein Modell, bei dem zusätzliche Nutzer eines Netflix-Accounts einen Aufpreis zahlen müssen. Dieser liegt aber unterhalb des Preises für ein eigenständiges neues Abonnement.
Netflix ist zuletzt unter Druck geraten, da der Streamingdienst erstmals seit zehn Jahren sinkende Abo-Zahlen verzeichnet. Auch für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen damit, zahlende Kunden zu verlieren. Hintergrund sind einerseits die in verschiedenen Ländern bereits eingeführten Preiserhöhungen, aber auch die Verluste von Inhalten, die jetzt bei anderen Streamingdiensten zu sehen sind.
Wie berichtet, plant die Telekom die Einführung eines neuen MagentaTV-Tarifs, bei dem neben Netflix zwei weitere Streamingdienste inklusive sind.